vcrlircilci-loii Tlicil dann aiisgezackl sind. Solclic Zellen liildclc schon K iillik e r und iiencrdings
Avicdci- K le b s ah. — Eine andere Gesliilliuodincalioii hicicii dann weiler die gahelig gelheilleri
IMiiskeltascrzellcn, die vorzüglich häiilig im schwangeren Ulerus gefunden wurden. M o lc s c h o n * )
hat sic ziiersl hescliricbcii und ncnordiiigs hal sie K e h r e r» ) ans dem Ulerus des Kaninchens und
K leh sS ) aus der Ilnriihlasc des Frosches ahgcbildel. Diese .lliiskelzcllcu sind verschieden lief ge-
spallen und enllialicn ein oder zwei Kerne.
Endlich geben einen wcilcrcii Aufscliluss über die Gcsiall der glallen Muskelfaser senkrecht
auf die Achse der Muskelfascrhiindci geführle Schnillc. Man erkennt an denselben, dass die einzelnen
Fasern iilchl nbgcpiallet sind, wie man Iciehl nach einer Bclraclitmig isolirlcr Muskelfasern glauben
könnle, sondern dass sie enlweder cylindrisch oder durch gegenseiligen Druck eckig, entweder dreieckig
oder viereckig und fünfeckig geworden sind. Geht der Ouerschnilt zugleich durch den Kern, so sieht
man denselben als einen kleinen in der Mille der grossen Conlur der Zelle gelegenen, also conccillrisclieii
Hing.
Die A'crhiiidimg der einzelnen .Miiskelfaseni wird durch eine vcrkillende Zwischensubslanz eine
sehr innige. Die Zellen legen sich mit ihren Spitzen an einander, sie sind überdiess parallel neben
einander gelagert nnd biindclweisc angeordncl. Sie zeigen kein anderes Gewehselement zwischen sich
als nmspinnende elaslisclie Fasern nnd Geßssc. Erst die zu einem Bündel vereinigten Zellenzüge
werden von einer bindegewebigen Hülle mil ziigemischlen claslischeu Fasern, von einer Art Fcriiuysium
umschlossen, in denen die Gefässe und Nerven sich verbreiten. Am Uterus von Thieren, dem Kaninchen,
dem Schwein, Schaf u. s. w., sind diese Jliiskelbündcl in leicht flbersichllichcr Weise aiigeordnel. Man
sieht äussere längs der Hörner laufende Züge und innere circular ziehende Schichlen. An senkrecht
auf dio Achse der Hörner gerührten Schnillen kann man daher die ganze Anordnung leicht übersehen.
Am Ulerus des AVeibcs sind aber diese Verliällnisse viel complicirler, da die Muskelhündel sich nach
allen Richlungen kreuzen.
Fast aligemein nimmt man an, dass die Muskelzellcn durch eine Zwisclicnsiibslanz an einander
gekillet sind und keine besondere ümhüllungsmemhran besilzen. Heid o iih a in ») aber will an den
coiilraclllen Faserzellen des Bluligels eine Zellmembran gesehen haben. Auch R em ak heobachlelc
an macerirlcn Muskelfaserzeilen ein dünnes festes Sarkolema. — Die coiilraclilc Substanz wird bald
als ein homogenes, keine besondere Textur bietendes Gebilde beschrieben, bald wieder will man in
ihr eme Aleiige besonderer Körnchen, ja sogar Körnchen in bcslimmler Anordnung gesehen haben.
M e is sn e r» ) sah zuerst conlrahirle Faserzellen, welche über dio ganze Fläche, mil Ausnahme der
Spitze, oder nur stellenweise viele feine Oucrstreifen zeigten. Diese SIrichclung wurde aber slels nur auf
einer Fläche der drei- oder vierseiligen Faser bemerkl, sie erschienen ihm im PrüDI sägeförmig, die Slriclio
als Zähne, Runzelungen, Einkerbungen. A la rg o 6) dagegen gab an, dass diese Qucrslreifen durch Reihen
glänzender Pünklchcn, oder auch deuliich conlourirler Körnchen, die durch kleine Zwischenräume von
einander gclrennl sind, erzeugt würden. Er vergleicht darum die Körnchen sogar den Sarcom ehments,
sah sie aber nicht in allen .Aluskelzellen in dieser Anordnung, sondern sie fanden sich gar oft nur zer-
slreul und ohne Ordnung, manchmal auch in sehr geringer Zahl in dio homogene Grundsubstanz eingclagert.
H e id e n h a in » ) endlich glaubt, dass dio contraclile Substanz aus einer festen Riudensubslanz und
einer granulösen halbnüssigcn Marksubslauz bestehe. In der »larksnbslanz soUen sich Körnchen
finden, die sich bei der Conlraclion der Zeilen an der verbreilcrlcn Stelle derselben anhäufen und mil
1} J , M o l e s c h o t t , Untersuchungen Bd. IX Heft 1 S. 1.
2) B e iträg e zu r vergl. ex perimentellen Geburtsk. und Taf. 1 Eig. 2.
3) K l o b s , in V i r c h o w ’s A rchiv Bd. 32 S. 174.
4 ) H e i d e n h a i n , Studien S. 186,
5) Zeitsch rift fü r ratio n elle Medicin 3. Reihe II. Bd. 3. Heft S. 316.
6) A. a. 0 . S. 18.
7> A. a. 0 .
dem Vorwüi’lssclireilcii der Bewegung sich verscliieben sollen. Erst im Maximum der Conlraclion
aber sollen viele i'ciiie, dunkle Oucrlinien eiilslchcn, die znm Theil durch eine Fällung der Zellenwand,
zum Theil durch die erwähnte Anordnung der Körnchen erzeugt werden sollen.
R em ak 1) Icugncl dio Ouerslrcifung; was man als solche gedeulcL habe, rühre davon her, dass
im Abslcrbcn begriffene Muskelfasern ein ilbrilläres Ansehen zeigen; diese Fibrillen sollen dann eine
regelmässige Zickzacklago anneliraen. Nur üebergangsformen organischer Muskeln in animale tnil
meisl einseiliger feiner Furchung giebt er zu.
lieber die f e in e r e T e x lu r d e s K e r n e s liegen, soviel mir bekannt, keine neueren Arbellcn
vor. Dass es Muskelfasern mil rundem oder ovalem und solche mit slähchenförmigem Kern giebl, isl
sclion längst bekannl; diese Unterschiede halle schon Iv ö llik e r heohaclilet und später wurden sie
von S n e lle n * ) bestäligl, gedeutet aber sind sie bis jclzt noch nichl. Für gewöhnlich scheint man
aucli noch anzimehmcn, dass der Kern elwas plallgcdrückl sei; es wird dies zwar seilen bestimmt
ausgesprochen, aber ich schliesse es Iheils aus Abbildungen, Iheils aus Bezeichnungen, wie sie z. B.
K leb s 3) gebrauchl, der von einer Flächciiarisichl des Kerns spricht. — Sonst wird vom Kern meisl
mir nocJi erwähnt, dass er Körnchen in wechselnder Anzahl und Grösse zeigt, und dass er sich gegen
manche Reagenlien anders als das Muskelprolcplasma verhält.
Diese kurze Zusammenstellung des bisher über die Histologie des glatten Muskelgewebes Bekannten
schien mir nolhwendig, um die Differenzen mit den durch meine eigenen Unlersucluingeii gewonnenen
Anschauungen prägiiafer hervorlreten zu lassen.
U n t e r s 11 c h u 11 g s m e t li o (1 e. Dass eine genauere Einsicht in die Zusammensetzung des glallen
Muskelgewebes nur gewonnen werden kann, wenn man die Zellen isolirl, isl jedem leichl versländlich,
der wciss, dass in den frischen Muskelzügen die hellen Zellconlureii so giil wie gar nicht erkannt W’crdcn
können. Gewöhnlich benutzt man zur Isolirung Reagenlien, die das Bindemillel zwischen den Muskelfasern
lösen, und zwar meist Salpelersäure, Salzsäure, Essigsäure, Kali causlicum in den vcrschiedenslen
Verdünnungen; auch wohl Salpetersäure mil Glycerin Avird gebrauclil. Näheres über diese verschiedenen
Tsolii’ungsmelhoden will ich nichl angeben; denn man kann das Detail leicht überall nachlescn. Auch
ich habe alle diese verschiedenen Reagenlien angcwcndet, sie aber später nicht mehr beiiulzl, weil beim
Gebrauch derselben immer wesenilicliö Theile der Zelle vcränderl, manches »Vichligc sogar vollsländig
unsichtbar wurde. —
Mir ist es mm zimäclisl fast immer gelungen, aus dem s c liw a n g e r e n , ganz frischen Gebärorgan
des Menschen und verschiedener Thiere einfach durch Zcrreissen mit der Präparirnadcl einzelne Zellen
zu isolircn. Grosse sehr entwickelte Muskelfasern lösen sich eben, wie es scheint, leichter von einander,
am leichtesten ans dem Uterus von Frauen, die an Puerpevalfleber gestorben sind, Präparate, die
nur zu meinen Zwecken nicht hrauelibar waren. An solchen isolirlcn Zellen nun erscheint der Kern
meist durch slaubarlige Jlolecülc gcirübt, seilen sieht man grössere Körnchen in demselben und nur
in der ilillc erscheint eine, oder gegen die beiden Pole des Kerns ersclicincn zwei rundiiclio Stellen,
die etwas dunkler, aber iiichl scharf conliirirl sind. Beiden Enden des Kerns, vorzüglich deutlich
heim Kaninchen, sah ich in frisclicn Fasern oft spallarlige, mil körniger Masse gefüllte, spitze, mit
der Zelle etwas gebogene Fortsätze sich anfügen, die in der Längenachse der Zelle lagern, als A’er-
längcriingen des Kerns erschienen nnd jederscits sogar länger als der ganze Kern sein konnten. Nur
1) Anatomische uud physiologisciio Beobachtungen. W ien e r Sifzungshericlit XXIV S. 413.
2) S n o l l e n in b o n d e r ’ s Pa th o logisch-anotomischo warnemingen en onderzoekingen Nieder!. L an c et 5. Ja a rg . Nr. 5. 6.
S. 300 und H o n lo und P f o u f o r ’s J a h re sb e ric h t 1856 S. 35.
3) K l o b s (V irc liO A v ’s Arch. 32 S. 16 8 ) b cobachtoto in d e r F lä ch en an sich t d e r org an isch en Muskelfasern häufig j e d e r -
s e its vom Kerno eine g egen dio Spitze sich vcrschmä lern d c Anhäufung d u n k le r k ö rn ig er Substanz, dio e r den mit K ö rnchen g e füllten
Spallräumon o rg anischer Muskeln v e rg le ich t; auch mir is t d e rse lb e Befund nicht se lten vorgekommen und äh n lich e Beo b a
chtungen h aben v ie lle ich t H o i . l o n h a i n zu se in er .-innahmo bewogen. Der Befund is t jed o ch k e ineswegs constant.
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