schmale Kenifascni ab: aus ticu lelzleren enlwickeln sich wieder knölchenfülirende Nerveiizüge uud
ein Endast derselben Irill ganz dcullich iu das Kcrnkörperchcn einer am Rande eines ausgedehntem
diinnen Bündels gelegenen Muskelfaser ein, von welchem Bündel liier aber nur drei Zellen gezeichnel
sind. In Ilolzcssigpräparaleii ist das Kernkörpcrchen jedoch nur seilen so gut wie hier zu sehen,
meislcntlicüs kann man, Avie in Fig. 7 auf Taf. VHI, die INcrvenfäscrchen nur his in den Kern A'cr-
fülgcn, AVO mau sie verschwinden siehl; aber aucli in diesen Priiparaleu können Avir uns durch das
charaklerislische Ausscheu, Avelches die knölchenführenden Fasern zeigen, durch die AbzAvciguiigen, Avclche
von jedem Knölchen gegen einen Kern liinziehen, die Ueberzeugung verschaffen, dass Avir cs mit denselben
Nervenfasern zu lliun haben, Avclche wir in Chromsäurcpräparalen stets dcullich bis zu den Kern-
körpcrclien verfolgen konnten. Die kleinen knofigen Anschwellungen, der ziemlich starre Verlauf,
gehen uns sehr gute Anhallepunklc. Von »Vichligkeit ist daher, diese K n ö lc h e n im Bezug auf Lage,
Gestalt und Grösse etw'as genauer in das Auge zu fassen. Denn dieselben sind gCAviss nichl scllen
mit den Küi’iichen oder Kcrnkürperclicn der Muskelkeriie vcrAvcchselt Avorden, Avenn sie gerade auf
einen Kern zu liegen kommen, Avic Avir es z. B. Taf. »'HI Fig. 7 in der miitlercii Zelle sehen. Dennocli
unterscheiden sie sicli ausser durch ihr blosses Aussenanliegen noch durch ¡Mancherlei von den genannlen
Objcclcn. Zunächst sind sie kleiner als die Kernkörpcrchen, Avährend die Kernkörpcrchen
der ¡Muskelfasern aus einer schwangeren Gcbärmuller des »Veibes oft einen Läiigendurchmesser von
0,00331 Millim. haben, sind diese lelzlen knotigen Anschwellungen nie über 0,00167 Miliim. lang und
nur elAva halb oder den drillen Thcil so breil, denn die Knölchen erschienen mir slels oval. Nur dio
der Nervenendigung enlfernter liegenden Knölchen sind vielleicht elAvas grösser, dagegen aber auch
die Endknötchcn AVohl milunlcr nocb elAvas kleiner. Sie brechen das Lichl ganz so Avie die Kcrn-
körperclien, sind nicht selten in bcslimmler linearer Anordnung zu verfolgen, indem sie meist durch
ZAA'ischenräume von 0,008 Millim. von einander gelrennt sind und vom lelzlen Knötchen ist das Kernkörperchen
ctAva 0,003 — 0,005 Millim. entfernt. Das Avare ohngefähr, Avas an ¡Muskelfasern, die
niclit aus dem Zusammenhang mit dem umgebenden Gewebe gerissen sind, zu erkennen ist.
An Fasern, die nacli der oben beschriebenen »»'eise durch Chromsäure isolirl AVurdcn, kann man
nun weiler mit ganzer Bcslimmlheit das Eindringen der genannten, mit Knölclicn versehenen Nerven
und ihr Endigen an dem Keriikörperchen nachweisen; nur muss man sich Müho und Zeil genug nehmen,
um sich taugliche Präparate zu verschaffen. »Vie ich schon erwähnte, isl es durch AnAvendung der
Cliromsäure niclit möglich, das Zerfallen der Muskelmasscn durch einfaches Schütfeln des Gewebes iu
der Flüssigkeit zu crreiciien. Man muss die Nadeln zu Hülfe nehmen, und bei der Zarlheit der Nervenenden
ist cs Avohl hinlänglich erklärlich, Avcnn man an einer grossen Menge isolirter Zellen die Nervenenden
nicht mehr anhaflen findet nnd zumal nichl mehr his zum Iclzlen Knölchen. Häufiger sclion
finden sich Präparate, Avie sic auf Taf. VIH Fig. 9a und 9h dargeslellt AVurden. Dorl kann man ein
Fäscrclicn von dem Kernkörpcrchen durch den Kern hindurch his zur Oberfläche der Zelle verfolgen,
AVO es sogar noch um ein »»'eiliges über die Conlur liervorlritl, zu gleicher Zeil sieht man dann den
helleren die Kernkörpcrchcn umgebenden Saum, der sich sogar noch an dem eindringendcu Nerven
bemcrklich machl und an ändern Zellen AVohl als eine Kcrnröhre beschrieben Avordeii ist *).
Diese Fäden nun ohne »» eileres als Nervenendigungen anzusprechen, Avürdc ich noch nicht Avagen,
Avcil sic die für die feinsten Nerven charakteristischen Knötchen nichl zeigen. Bei längerem Nacliforschen
findet man aber auch Präparate, an denen sich noch Fasern mit dem lelzlen, oder gar mil den zAvei
Iclzlen Knötchen finden. — Ist im Kern nur ein Kernkörpcrchcn vorhanden, so dringt dann nur einer der
hinter dem lelzlen Knölchen sich bildenden Aeste durch die Zelle bis zum Kernkörpcrchcn vor, der
andere zieht über die Muskelfaser hinweg, bildet ein neues Knölchen und neue »'erzwcigungcii, Taf. YIII
Fig. 8, 10, 11, 12, 13, 14. Finden sich zAvei Kernkorperchen, so gehen beide Endäsle zu den Kcrn-
körperclicn und die Forlselzung der Nerven zu anderen Zellen Avird vom vorletzten Knölciien aiisge-
, Zu r S tru c tu r d o r Ganglienzellen in V i r c h o w ’s Archiv 32 S. 231.
liiUcl; ob lclzlcres jedoch immer der Pall ist, oder ob uiclil an viele Muskcizellen nur seitlicbo Abzweigungen
eines feinsten Nervcnslämmclieiis abgegeben werden, kann ich niclil mil Beslimmlheit «nl-
scheidcn CTaf. Vill Fig. 7, 15 und IG). In dieser Riclilung überzeiipndc Präparalc werden äussersl
spärlicli gewonnen, weil die mehrere Zellen verbindenden Nervenfasern in nalürlicher Lago scllen deutlich
verfolgt werden können, l)eini Isoliren aber selten erhallen werden. W'cnn die Nervenenden durch
die dicke Proloplasmascliichl der Muskeizelle lundiirchdringen, sind sic meist weniger scliarf conliirirl,
als hoi ihrem Verlauf durch den Kern, in dem sie enlschieden besser zu sehen sind. In vielen Muskelfasern
wird man dalier, wenn sie ungünstig gelagert sind, die einduingende Nervenfaser gar mehl erkennen,
oder doch nur durch den Kern verfolgen können, wie es wahrscheinlich in Fig. 16 der Fall war.
W'eiler kann man sicli von der Verbindung der Nervenenden mit den Kernkörperclien an Präpa-
ralen überzeugen, die längere Zeit in Holzessig gelegen babcn. Dazu brauchbare Muskolstücko müssen
aber wcicli und nicht etwa durch den Holzessig vollkommen geliärlel sein. Nimmt man davon feinere
Abschnillc, so kann man durch Schüiteln in der Flüssigkeit nicht blos die Zellen von einander, sondern
sogar die Kerne ans Zellen lösen und on solchen Kernen siclil man dann milunlcr die emtrelonden
Nervenfasern Cvergl. Taf. VIII Fig. 17,18,19) vollkommen erballcn anhaflen.
Zulelzt endlich geben Onerschnillc der Muskelfasern Aufschluss über die Endigung der Norven
in der Zelle. Man kann dazu eiiifacli Spirituspräparale benutzen, die man mit Glycerin untersucht.
An solchen Schnillen Dndcl man, wenn der Kern vom Schnitt gelrolTen wurde, nicht seilen in dem
die Muskelzügc umgebenden Bindegewebe feinste knölchoiifiihrende Nervenfasern und kann das Vordringen
derselben bis zum Keriikörperchen wenigstens nicht seilen an den in der Peripherie eines Bündels
gelegenen Muskcizellen verfolgen Cvergl. Taf. VIII Fig. 33, 24, 25). —
Das wären dio Millel, durch welche wir , uns von der Verbindung der Nervenenden mit den Kernkörpcrchen
überzeugen können. Dio Schwicrigkeilen, dio uns dabei enlgcgenti-clcn, beruhen hauplsächlich
darin, dass es schwer isl, sich isolirle Muskelfasern mit anbanendcn Nerven zu verschaiTeii,
dass eine grosse Menge Fasern uiilcrsucht werden müssen, che man ein deulliches und überzeugendes
Präparat aufündct, und dass man d a l i e r viel Z e i l auf die Unlersucbung zu verwenden bat. Diese Schwierigkeiten
werden sich nur durch das Aufüiiden eines für die Isolirung der Zellen länglicheren Reagens
A’ermindern lassen.
Mil diesem direclcn Nachweis der Verbindung der Nervenenden und der Kernkörperclien, der nichl
bloss für die glatten Muskelfasern der Gebärmuller, sondern auch für die anderer Organe gilt, wird
man nolhwendig an die schon vorhandenen Untersuchungen erinnert, durch welche in anderen
Zellenarteii mit den Kernkörperclien in Verbindung stehende Fäden dcmonslrüt und milunler sogar für
Nerven erklärt Avurden. So hat z.B. ll e n s c n (VirchoAv’s Archiv 31 S. 64) Epithelzellen von dem
SchAvanze der Froschlarve beschrieben, in welchen sich ein oder zwei mit eiimiündenden Nervenföden
in Verbindung stehende Kcrnkörperchen finden; dieselben sind auf Taf. H Fig. 14 sehr schön abgebildet
und ich selbst Avar überrascht von der Achnlichkeit seines Befundes mil dem meinigen, denn ich las
seinen Aufsalz erst beim Niederschreiben dieser Abhandlung. Seine Zeichnung ist insoiern noch elwas
richliger als die meinigen, Aveil sie zarlcr gehalten ist.
An Ganglienzellen wurden zuerst von S lillin g Kernkörperclienfasern beschrieben; H a r le s s ,
G. » » 'ag n e r und L i c b c r k ü h n und K ö llik c r beobachlelen Aehnliches an den Ganglienzellen des
Sympalliicus und des Ganglion Gassen. F r o r a m a n n (» 'ii'c h o av s Archiv B. 31 S. 129, B. 32 S. 231,
B. 33 S. 169) hat dann diese von späteren Forschern Avieder ganz geleugnclen Angaben durch neue
Befunde gcslülzl, hat auch in den Zellen anderer Gewebe die Kernkörperchenfaser aufgefunden und
ihre nervöse NaUir als Avahrscheinlich behauptet. — Neuerdings endlich hal A rn o ld (V ir c h o w ’s
Archiv B. 31 S. 14) Millheilungcn gemacht, wonach der Axencylindcr der zu einer Ganglienzcllo
des Syriipalhiciis tretenden Nervenfaser im Kcrnkörperchen endet. Alle diese Unlersucbungen nehmen
aber ihren Ausgang von der Zelle, während ich den entgegengesetzten Weg einscblug, von den Nerven
allmälig bis zur Zelle vordrang. — Die beiden letzten Forscher beschreiben aber ausserdem
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