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trennte Hälfte, von der Islhmusflächc angesehen, hal 2 seitliche glatte Stellen, umgehen
von einem oder zwei mehr oder weniger vollständigen Warzenkreisen.
Sehr merkwürdige und durchaus constanlc Slellungsvorhällnisse finden sich bei E, ü n -
gerianum. Die Zelle oder deren Hälfte ist in Fig. 10, h und c von der breiten , in d
von der schmalen Längenansicht, in e von der Polfläche, und in f von der Islhmusflächc
angesehen, dargestellt. Die gleichen Warzen und Funkte sind durch die gleichen Buchstaben
bezeichnet. Eine Hälfte hat nun 1) an den schmalen Seitenflächen je zwei parallele
Längsreihen von 4 grossen Warzen, welche von der gestutzten Polfläche angefähr
bis zur Milte der. Zellenhälfte reichen (m in flg. li, c, d, e, f), 2) damit p a ra lle l, mehr
an der hreileu Seitenfläche, jederseits zwei Beihen von 2 gfossen Wa rz en, welche in
gleicher Hohe mit den beiden Innern Warzen m liegen (n in fig. h — f ) , 3) an der ü c -
hergangsstelle von jeder der breiten Seitenflächen zur Isthmusfläche eine Querrcihe von
3 oder 4 etwas kleinern Warzen (o in fig. b, c, d, f), 4) an den schmalen Seitenflächen
eine mittlere Längsreihe von 3 bis 5 kleinen W a rz en , welche zwischen den innern Wa rzen
ra anfangt und bis zu der Stelle re ich t, wo die schmale Seitenfläche in die Isthmusfläche
übergeht (r in lig. b — f ) , 5) mehrere (etwa 11) kleine Wa rz en, welche bei den
innersten Warzen r beginnen und von dort aus sich an der Isthmusfläche nach rechts .und
links verbreiten, und (meist nach aussen in doppelter, nach dem Isthmus hin in einfacher
Beihe) einen halben oder fast einen vollständigen Kreis bilden (s in flg. b, c, d, fj,
die beiden innersten derselben sind in der Kegel grösser als die übrigen. Ausser diesen
fünf Calhegorieen von AVarzon, welche regelmässig vorhanden sind, treten zuweilen noch
einige andere auf, nämlich 6) eine Warze auf der Mittellinie der breiten Seitenfläche ttahe
an der Polfläche (s in flg. b, c, e ) , 7) jederseits eine Warze an der breiten Seitenfläche
zwischen den Warzen o und n (t in fig. c ), 8; mehrere (8 bis 12) Warzen in der Mitte
der breiten Seitenfläche, welche meist in 3 Quorreihcn stehen (v in flg. c).
Ausser den Warzen isl die Membran von E. Ungerianum mit Punkten besetzt; dieselben
befinden sich namentlich an der Polfläche und an dem äussern Theile der breiten
Seitenfläche (flg. 10, b, e); zuweilen sind sie undeutlich, seltener werden sie überall an
der ganzen Zelle zwischen den Warzen sichtbar. In der Mitte der breiten Seitenfläche
sind 8 bis 12 grössere röthliehe Punkte vorhanden (w in flg. b, e, f, und zwischen den
Warzen v in lig. c); man erkennt dieselben deutlich als verdünnte Stellen oder Poren,
und da die kleinern Punkte olfenhar gleicher Natur sind, so müssen auch sie als Poren betrachtet
werden. Wahrscheinlich gilt diess nicht bloss für die vorliegende, sondern für alle punk-
tirte Formen von Euastrum, da die F lächen- und Seitenansicht bei allen die nämliche ist.
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Ausser der eigentlichen, in einzeluen Fällen so höchst complizirt gebauten Zellmembran
trifft man zuweilen bei Cosmarium eine Hüllmembran, bestehend aus einer breiten
Lage farbloser Gallerte, welche die Zelle überall umgiebl. Bei E. rupestre sind im Spätherbst
und im Winter die meisten Zellen so umhüllt (fig. 6 , f). Die Hüllmembran ist
zuweilen scharf begrenzt, zuweilen undeutlich umschrieben, und zuweilen überall behaart
(fig. 6, e). Diese zarten gallertartigen Häärchen werden zuerst gebildet, denn man findet
Zellen, welche bloss mit denselben bedeckt sind (fig. 6 , d), und andere, wo dieselben
allmälig durch eine Gaüertschicht emporgehoben und von der Zelle entfernt werden.
Bei E. Ungerianum ist zuweilen bloss eine oder beide Polflächen (fig. 10, a), seltener
die ganze Oberfläche damit besetzt. Diese Häärchen sind also ein Theil der Hüllmembran
und zwar der zuerst gebildete. Sie müssen wie die übrige Hüllmembran von
der Zelle durch die eigentliche Membran hindurch ausgeschieden werden, denn die letztere
bleibt dabei unverändert. Sie sind bloss an solchen Formen deutlich, welche eine
punklirle (poröse) Membran besitzen, nämlich vorzüglich an E. rupestre und E. Ungeria-
nu ra, und scheinen hier in gleicher Zahl vorhanden zu sein wie die Punkte. An ändern
Formen mil gla tte r, warziger, oder buchliger, aber nicht punktirtcr Membran fand ich
bis jetzt bloss eine unbehaarte Hüllmembran. Ich möchte daraus schliessen, dass die
Häärchen aus Gallerte bestehen, welche von den punktförmigen Poren ausgeschieden wird.
Es isl möglich, dass auch die übrige Hüllmembran bloss von den Poren ausgeschieden
wird , aber durch Zusammenfliessen zu einer structurlosen Gallerte sich vereinigt. Es ist
sogar möglich, dass auch bei den übrigen Formen die Hüllmembran bloss durch kleine
unsichtbare Poren secernirt werde; denn dass auch die übrigen Formen solche punktförmige
Poren besitzen, dafür spricht der Umstand, dass man fast bei allen derselben
einzelne Individuen antrifft, die entweder bloss stellenweise oder selbst überall fein punk-
tirl sind. Diese Punktirung liegt aber an der Grenze des durch die jetzigen Instrumente
sichtbar zu machenden, und ist entweder vorhanden oder scheinbar mangelnd, je nachdem
ihre grössere oder geringere Ausbildung sie diesseits oder jenseits der Grenze stellt.
Im Centrum der Z e lle , d. h. im Isthmus, liegt ein selten deutliches, helles Kernbläschen
mit einem dichten centralen Kernchen. In jeder Hälfte befindet sich ein centrales
Chlorophyllhläschen und 8 grüne Bänder, deren innerer Rand nach der Achse, der
äussere nach der Peripherie gerichtet is l; sie sind der Breite nach gebogen, und convergiren
paarweise nach aussen; die Queransiclil zeigt daher das centrale Chlorophyllbläschen
und von demselben ausstrahlend, vier Paar g rü n e r, gebogener Streifen, von de-
^ e ii zwei gegenüberstehende Paare mit dem langen, zwei mit dem schmalen Durchmesser pam