eiithalteo anfänglich hloss Chlorophyll (d. h. durch Chlorophyll gefärhien Schleim) innerhalb
einer zarten Membran; sie erscheinen daher in homogenem Chlorophyll bloss als
Ringe, weil das Chlorophyll in - und ausserhalb des Bläschens von gleicher Dichtigkeit
is t, und das Licht gleich bricht; sehr selten bleiben sie immer in diesem Zustande, wie
diess bei Hormospora der Fall ist. Nachher bildet sich Stärke in dem Chlorophyllhläs-
ch e n , und verdrängt das Chlorophyll ganz oder iheilweise. Entweder liegen dann in dem
Bläschen ein oder mehrere kleine Slärkekörner, die als weissliche Körnchen in dem Chlorophyll
erscheinen, wie diess besonders bei den Valoniaccen und Vaucheriacecn (unter
den mehrzelligen Algen vorzüglich bei den Confervaceen) der Fall ist. Oder das Chlo-
rophyllhläschen wird fast ganz von Stärke ausgefüllt, wie man diess hei den Palmellaceen
und Desmidiaccen (unte r den mehrzelligen Algen hei den Zygnemaceen und bei den chlorophyllhalligen
Baugiaceen) trifft; jedes Chlorophyllbläschen schliesst hier in der Regel
mehrere oder viele Stärkekörner ein ; dieselben bilden häufig eine» concentrische Schicht,
und lassen im Centrum einen hohlen Raum zwischen sich; sie sind dann meist so
dicht gedrängt, dass man keine Trenimngslinien zwischen den einzelnen Körneru erk
en n t, und dass das ganze Bläschen als ein dickwandiges Korn mit kleiner centraler
Höhlung erscheint ; zuweilen erkennt man strahlenförmige Treonungslinien ; seltener
sicht man die Stärkekörner als besondere rundliche oder eckige Körper. Wenn das
Chlorophyllhläschen ganz mit Stärke ausgefüllt i s t , so erscheiut es innerhalb des homogenen
oder körnigen, grünen Schleimes als ein weissliches oder helles Korn. Wenn es
Stärke und Chlorophyll enthält, so erscheint es in verdünntem, homogenem Chlorophyll
als dunkleres Korn. Wenn es hloss Chlorophyll oder auch verdünnte Stärke einschliesst,
so kann es zuweilen in dunkelkörnigem Zelleninhalte einem hohlen Raume ähnlich sehen.
C. Zellwandung.
Die Zellwandung zeigt bei den einzelligen Algen in Bezug auf Fä rb u n g , Gestaltung
und Mächtigkeit die grösste Manigfaltigkeit. Wenn die Wandung dick is t, so unterscheidet
man an derselben zwei oder mehrere Schichten, und man bezeichnet die inne re,
den Inhalt umschliessende Schicht als Zellmembran, die äussern Schichten tragen verschiedene
Namen, je nach der F o rm , Structur und Mächtigkeit, als äussere Membran,
Extracellularsubstanz, Blase, Zelle, Hülle, Scheide, Unterlage (matrix) etc.
Um die Bedeutung dieser verschiedenen Begriffe zu würdigen, ist es nöthig, die En tstehungsweise
der Gebilde, für die sie gebraucht w e rd en , zu sludiren. Ich habe dieselbe
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für einen F a ll, nämlich für die »Blase« der Palmellaceen nachgewiesen;*) kann aber, gestützt
auf viele Beobachtungen als allgemein gültig aussprechen, dass alle Gallerte, welche
die einzelligen Algen umhüllt oder in der sie eingcheltet liegen, von den Zellen selbst
gebildet wird. 2) Ferner gilt als Regel, dass je die äussern Schichten die ältern, die innern
die jüngern sind; eine Ausnahme trifft man zuweilen hei Desmidiaccen und Diatomaceen,
wovon ich später sprechen werde.
Einige Formen und Arten besitzen eine so dünne Membran, dass dieselbe mit den
stärksten Vergrösscrungen noch nicht als Doppellinie, sondern bloss als eine dunkle , einfache
Begrenzungslinie des Inhaltes gesehen w ird ; es ist diess zuweilen der Fall hei einzeln
liegenden Zellen der Chroococcaceen und Palmellaceen. Sehr häufig hat die Wandung
eine massige Dicke, lässt aber nur eine einzige gleichförmige Schicht erkennen (hei
den meisten Diatomaceen und Desmidiaccen). Zuweilen ist die Wandung dicker und geschichtet,
aus zwei oder mchrern Schichten bestehend, wovon die innere durch Farbe
und Consistenz sich von den übrigen meist mehr oder weniger verschieden zeigt (vorzüglich
hei Protococcaceen, Valoniaceen und Vaucheriacecn). Sehr häufig besitzt die
Wandung eine beträchtliche Dicke, und stellt sich in der Weise d a r, dass die innerste
den Zelleninhall überziehende, meist sehr dünne Schicht als eigentliche Membran, die
äussere, dicke, geschichtete oder ungeschichtetc, nach aussen deutlich ahgegrenzte oder
undeutlich verschwindende Lage als Hülle für die Zelle erscheint. Diese Hülle oder Hüll-
mcmbran, w’ie sic vielleicht am passendsten genannt w ird , überzieht hloss eine einzelne
Zeile, wie diess zuweilen bei Euastrum, Gloeothece, Gloeocapsa etc. der Fall ist. Oder
jede ,Zelle besitzt eine besondere (innere) Hüllmembran, je zwei zusammen besitzen wieder
eine eigene Hülle, ebenso je vie r, je acht und so fo rt, endlich ist das ganze Aggregat
von Zellen oder die ganze Familie von einer allgemeinen Hülle umschlossen; diese
wiederholte Einschachtelung in besondere, allgemeinere und allgemeinste Hüllmembranen
findet man hei Gloeothece, Gloeocapsa, Tachygonium. Häufig ist bloss die allgemeinste
Hüllmembran in ihrer Begrenzung deutlich, während alle übrigen innern Hüllmembranen
in einander geflossen sind und eine homogene Gallerte bilden, w’ie diess namentlich
bei Apiocystis und Anacyslis, wo die Hüllmembranen die Form einer Blase h ab e n , ferner
bei Schizonema, Encyonema, Desmidium, Hormospora u. s. w. der Fall is t, wo sie
eine Scheide bilden. Zuweilen sind umgekehrt hloss die hesondern Hüllen deutlich, welche
N e u e r e A lg e n s y s le in e , p a g . 129. T a b . 1. fig. 1 4— 29.
D a s G le ic h e g ilt au c h v o n d e n m e h r z e llig e n A ig e n u n d d e r e u Z e lle n .