toniaceen und Desmidiaccen, einige Palmellaceen (Stichococcus, Hormospora, Hormocy-
tiuni ctc.) und einige Chroococcaceen (Synechococcus, Gloeothece und A(hece).
Wenn die Richtung der Zellenbildung einem stetigen Wechsel unterworfen ist, so findet
die Theilung entweder bloss in den Richtungen der Fläche oder in allen Richtungen des
Raumes statt. Im ersten Falle wechselt zuweilen die Theilung regelmässig zwischen zwei
rechtwinklig sich kreuzenden Richtungen, so dass die AVand, wodurch sich eine Zelle
theilt, mit der AA^and der Mutlerzelle einen rechten AA’^inkel b ild e t, mit der AVand der
Grossmuttcrzellc dagegen parallel läuft. Es findet sich dieses Verhältniss bloss bei wenigen
Gattungen der Chroococcaceen (Merismopoedia) und Palmellaceen {Tetraspora, Oocardium
und wahrscheinlich bei Gonium). Die Zellen sind meist kugelig; sie dehnen sich in
einer Richtung (z.B. Ostwest) in die Länge, und theilen sich durch eine zu dieser Richtung
rcchtwinkelige AA^and (Südnord); worauf die beiden Tochterzellen sich parallel mit
der Scheidewand (Südnord) verlängern, und durch eine die Achse unter einem rechten
Winkel schneidende AVand (Oslwest) sich theilen; darauf wieder xAusdchnung von Ost
nach AA^est, und Theilung durch eine Wand von Süd nach Nord. — Zuweilen wechselt
die Theilung nicht regelmässig zwischen zwei rechtwinklig sich kreuzenden Richtungen;
sondern sic geschieht in allen möglichen Richtungen der Fläche; und die Scheidewände
einer Zelle berühren die AA^and, durch welche sich die Mutterzelle thcilte, nicht bloss
unter einem rechten, sondern auch unter spitzen und stumpfen Winkeln. Auf diese Weise
verhalten sich besonders Porphyridium und Pediastrum.
Häufiger geschieht die Theilung successiv in allen Richtungen des Raumes. Sie wechselt
dann zuweilen regelmässig zwischen drei rechtwinklig sich kreuzenden Richtungen,
so dass die Scheidewand einer Zelle einen rechten Winkel bildet mit den Wänden, wodurch
sich ihre Mutierzelle und Grossmutterzelle ib e ilte, aber parallel läuft mit der Scheidewand
der Urgrossmulterzelle. Nach dieser Regel verhalten sich mehrere Gattungen der
Chroococcaceen (Chroococcus, Gloeocapsa, Aphanocapsa) und Palmellaceen (Pleurococcus,
Palmella etc.). Die Zellen dieser Gattungen sind kugelig, und dehnen sich vor der
Theilung gewöhnlich zu einer kurzcllipsoidischen Gestalt in die Länge; die Zellenachse
ist der Längsdiirchmesscr dieses Ellipsoids; die Theilung geschieht durch eine die Achse
unter einem rechten Winkel in zwei gleiche Theile schneidende Wand. Wenn die Achse
einer Zelle z. B. von Süd nach Nord, die Scheidewand senkrecht von Ost nach West
geht, so sind die Achsen ihrer Tochterzcllen von Ost nach AA'est, die darin entstehenden
Scheidewände senkrecht von Süd nach Nord gerichtet; die Achsen der folgenden Generation
stehen senkrecht, und die Scheidewände liegen horizontal; darauf haben die Zellen
wieder Achsen, die von Süd nach Nord gerichtet sind, und theilen sich durch senkrechte,
von Ost nach AVest laufende Wände.
Zuweilen aber wechselt die Theilung nicht regelmässig zwischen drei rechtwinklig
sich schneidenden Richtungen; sondern sie findet in allen möglichen Richtungen des
Raumes s ta tt; so dass die Scheidewände, wodurch sich Muttcrzellen uud Tochterzellen
th e ilen , einander nichl bloss unter re ch ten , sondern auch unter spitzen uud stumpfen
AVinkelti berühren. Als Beispiele für diese Zellenbildung sind besonders zu ncnneu Botryocystis
und Cyslococcus.
In den bisher betrachteten Fällen bewegt sich die Zellenbildung durch Theilung, so
lange die stetige Gcnerationenfolge dau e rt, ununterbrochen entweder nur in Einer Richtung
(der Linie), oder in den Richtungen der Fläche, oder in allen Richtungen des Raumes.
Nichl immer jedoch halt sie sich bloss an eine dieser drei Regeln. Bei einigen von denjenigen
Gattungen, wo die stetige Generationenfolge von Zeit zu Zeit unterbrochen w ird ,
geschieht es zuweilen, dass im Anfang einer Generalionenreihe die Theilung nur in Einer
Richtung slatifindet und dass dann früher oder später Theilung in allen Richtungen des
Raumes darauf folgt; so hei Palrnodactylon, hei Apiocystis Brauniana v. linearis und hei
Characium Naegelii A. Braun. Bei den beiden erstem Beispielen geschieht die spätere
Theilung durch Scheidewände, welche sich rechtwinklig b e rü h ren ; bei Characium geschieht
ebenfalls die spätere Theilung zuerst auf die nämliche Weise, endigt ab e r, wie es scheint,
mil Bildung von Scheidewänden, welche unter spitzen und stumpfen AA’^inkeln zu einander
geneigt sind.
Es ist noch eines hesondern Falles zu erwähnen, wo nämlich die Zellenbildung durch
Theilung in dem spätem Verlaufe der Generationenreihe, abwechselnd und mit rechtwinklig
sich berührenden Wän d en , in den Richtungen der Kugeloherfläche stattfindet.
Im Anfänge der Generationenreihe geschieht die Theilung in den drei Richtungen des
Raumes; es kann hier somit ein Uehergang von der dritten zur zweiten Regel angenommen
werden. Doch lässt die Thatsache auch die andere Erklärung zu , dass die Theilung
von Anfang an abwechselnd in den Richtungen einer Kugeloherfläche geschehe, indem,
wie es scheint, die Wände in Rücksicht auf diese Kugeloherfläche immer eiue radiale
Lage zeigen. Hieher gehört Coelosphaerium und Dictyosphaerium.
Die stetigen Verhältnisse der Generalioncnfolge betreffen ferner die Lebensdauer und
das Wachslhum der Individuen. Es sind hier im Allgemeinen zwei Fälle möglich: entweder
die Zellen vcgetiren wenigstens so lange, bis sie eine der Mullerzelle ähnliche
Grösse und Ausbildung erlangt haben, und die Fortpflanzung tritt erst e in , nachdem diess
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