Die Zellen sind zuerst durch das ganze Lumen der Blase gleichmässig yerlhoilt (fig,
1. d). Später sammeln sie sich in der Regel an der innern Oherfläche der Blasenwand ,
wo sie in einer oder in mehrern Schichten liegen. Doch findet die Theilung immer in
allen Richtungen dos Raumes statt; die einwärts liegenden Zellen rücken aber nach
aussen an die Oherfläche vor. In alten Blasen sind die Zollen zuweilen je zu 8 in
wandsländige Rihge geordnet (flg. 1 , b). Ein solcher Ring geht ans einer Zelle durch
dreimalige Theilung hervor (lig. 1, f, g , h , i! ; von den 8 Zellen liegen zuerst nur 4
an der W an d u n g , 4 stehen hinter denselben (h ) ; die letztem bewegen sich nach aussen
uud liegen zuletzt in gleicher Fläche mit den äussern (i).
Wenn die Familie zum Schwärmen reif w ird , was bei sehr ungleicher Grösse und
Zeilenzahl der Fall sein k a n n , so fangen die Zellen an , erst langsam ihre Lage zu verrücken
, und bewegen sich nach und nach lebhafter durcheinander. Die Blase p la tz t,
und die Schwärmzellen verlassen dieselbe durch die entstandene Oeffnung (fig, 1 , a).
Zuweilen geht dem Schwärmen derjenige Zustand voraus, wo die Zellen in |)arietale
Ringe geordnet sind (wie in fig. 1 , b).
Der Zelleninhalt ist homogenes oder feinkörniges Chlorophyll , mil deutlichem Chlo-
rophyllhläschcn und einem hellen oder farblosen Raum. Nach der Theilung liegt der
letztere an der Scheidewand, und ist somit der Schwestcrzelle zugekehrt, indess das
Chlorophyllhläschen auf der ahgekehrten Seite sich befindet (fig. 1 , e , f , g , i , k).
Die Zellen hilden viel Hüllmembran, welche innerhalb der Blason verdünnt ist, und
in eine structurlose Gallerte zusammenfliesst. Die Blasen seihst stellen sich zuweilen
hloss als die Begrenzung der Gallerte dar ; meist aber erkennt man sie als eine besond
e r e , von dichterer Gallerte gebildele LA an d n n g , deren innere Begrenzung immer deutlich
und scharf, die äussere häufig undeutlich und in Auflösung begriffen isl. Die Dicke
dieser Wandung beträgt in kleinern Blasen t/soo bis '/soo'". in den grössern nnd grössten
V m l)is ’/äo'". - Im Herbst fand ich die Blasen zuweilen mil dünnen Wimpern behaart,
deren Länge '/250 bis ¡ /ix " ‘ betrug. — Die eigentliche Membran ist sehr dünn. Die
Schwärmzellen besitzen 2 äusserst zarte Wimpern (fig. 1 , k).
Alle Generationen sind dauernd und cnlwickelt. Es sind daher die Zellen ziemlich
von gleicher Grösse, von kugeliger Gestalt, und liegen meistens alle getrennt von einand
e r , indem alle Hüllmembran bilden. Doch geschieht es zuweilen, dass nur je die
zweite oder dritte Generation Hüllmembran erzeugt, oder dies wenigstens in hclrächtli-
cherem Masse 11,ul als die übrigen, so dass 4 und 8 Zellen einander ganz oder beinahe
berühren. Dieser ümsland, sowie dass zuweilen 8 Zellen zusammen Ringe bilden, zeigt
deutlich, dass nichl alle Generationen einander vollkommen gleich sind, sondern dass
sich in der ganzen Generalionenreihe bisweilen wieder besondere Cyclen von 2 und 3 Generationen
geltend machen.
T a b . I I . A . flg. i. A . B r a u n i a n a , Z e lle n Vsoo bis V200' " d ic k ; B la s e n b im fö rm ig , bis V / " , selten
bis Vs u n d 3/ 5' " la n g u n d m e is t V2 so d ic k ; T h e ilu n g v o n A n fa n g a n in a llen R ich lu n g e n des R a um e s . - -
Z ü rich j, in G r ä b e n , a n C o n fe rv a fra c la .
F ig . 2. A. l i n e a r i s (A . B r a u n ia n a v. lin e a r is N ä g .) , Z e lle n '/300 bis ‘/ 200' " d ic k ; B la s e n lä n g lich
bis lin e a r , zuw e ile n k e u le n fö rm ig ; T h e ilu n g im A n fa n g d e r Gene ra lio n en re ih e n u r in E in e r R ic h tu n g . —
Z ü r ic h , m il v o r ig e r . V ie ü e ic lil n u r e in e V a r ie tä t d e r s e lb e n .
P a lm o d a c t y l o n ,
(T a b . I I . R .)
Zellen kugelig, mit dicken, blasenförmigen oder zusammenfliessenden
Hüllmembranen, in freischwimmende, cylindrische, mikroskopische Blasen
(oder in Reüien kürzerer Blasen) eingeschlossen, welclie häufig strahlenförmig
Zusammenhängen; Theilung in jedem einzelnen Strahl anfänglich nur
in Einer Richtung, später abwecliselnd in allen Richtungen des Raumes; alle
Generationen enlwickell.
Typus ; P. varium Näg. Zu dieser Gattung gehören noch die Formen P. subramosum
Näg. nnd P. Simplex Näg.
Die Zollen einzelner Generationen schwärmen ohne Zweifel, obgleich ich das Heraustreten
derselben aus den Hüllen selbst nicht beobachtet habe. Es kommen aber Schwärm-
zellcn im Wasser v o r, welche den Zellen der Pflanze vollkommen ähnlich sehen. Nach
dem Schwärmen hlcihcn die Zellen frei liegen, und bekleiden sich mit einer breiten
Hüllmembran (fig. 1 , k). Dann theilen sic sich wiederholt, und entfernen sich nach je der
Theilung von einander, indem sic Gallerte bilden (fig. 1 , 1, m , n), welche die Zellen
in Familien zusaminenhält.
Bei P. suhramosum und P. simplex theilen sich die Zellen zuerst durch unbestimmt
viele Generationen fortwährend in Einer Richtung, und liildon eine fadenförmige, einreihige
Familie (fig. 2 , h , c ) ; dann theilen sie sich in allen Richtungen des Raumes,
und stellen eine cylindrische Familie d a r , in welcher mehrere oder viele Zellen auf den
Durchschnitt kommen (lig. 2, a ; fig. 3).
Bei P. varium ist die Folge der Zellenthcilung äusserst manigfaltig. Die Familien
sind zusammengcsclzt, und treten in zwei Hauptfonnen auf. Entweder bestehen sie ans
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