oder es sind an der einen Reihe ein oder zwei Zwischenräume in der Mille frei, so dass
die andere Reihe getrennt ist (fig. 3, b).
Die Zellen sind anfänglich verhältnissmässig klein, und nehmen alle in gleichem Masse
beträchtlich an Grösse zu. An den Familien indess findet keine Veränderung statt, indem
die Zellen weder ihre ursprüngliche Lage ändern, noch sich theilen.
Wenn die Zellen ausgewachsen sind, so beginnt die Theilung gewöhnlich in allen
Zellen einer Familie zu gleicher Zeit, und wiederholt sich so rasch ein oder zwei Male,
dass jene in der Regel nur als ungetheiU oder nach der vollständigen Theilung gesehen
werden. Eine der beiden Endzeilen, oder in einem achlzelligen Täfelchen auch wohl
beide, bleiben zuweilen noch längere Zeit ungelheül (fig. 1 , m). Die ursprüngliche Zelle
theilt sich zuerst in zwei (fig. 1. l), jede dieser wieder in zwei Zellen, und zuweilen jede
der letztem noch einmal. Entweder sind alle Scheidewände mit dem Längendurchmesser
der Urmutterzelle parallel; dann entsteht eine einzige Querreihe (fig. 2, e ); — oder die
erste Scheidewand schneidet denselben unter einem fast rechten Winkel (fig. i , i), die
folgenden Wände sind dagegen mit demselben p arallel; dann entstehen zwei Querreihen
(fig. !. m'.
Die junge Familie ist anfänglich in der Membran der Urmuttorzelle eingeschlossen
fig. 2, e). Die letztere wird aufgelöst, und die Brutfamilie macht sich frei. Sellen
findet man die jungen Familien noch einige Zeit durch die verdünnte Gallerte verbunden,
welche bei der Auflösung der Zellmembranen erzeugt wird (fig. 1, g ; von 8
Zellen haben sich hier 6 in je 8 Zellen getheilt; 2 sind ungetheilt geblieben). — Wie
es scheint, findet die Theilung nur in der Fläche der Täfelchen statt, sodass also die
Zellenbildung in allen successiven Familien nur in den Richtungen der gleichen Fläche
sich bewegen würde. Es sprechen dafür die Ansichten, welche die Theilung immer darhielel.
Die jungen Familien liegen zwar in Fig. J , g nichl in einer Fläche; allein es ist diess
ohne Zweifel Folge von Verschiebung, welche vor der vollständigen Trennung einlritl.
üebrigens sind die Brutfamilien in der Höhlung der ürmulterzellc gekrümmt, und auch
im Aller sind sie in der Regel immer noch etwas gebogen (fig. 1 , b). — Die jungen
Familien bestehen aus der regelmässigen Zeilenzahl 2, 4 , 8. Alte Familien scheinen
zuweilen aus 3 , 5 , 6 , 7 Zellen zusammengesetzt; allein es ist diess immer nur eine
Folge davon, dass eine oder mehrere Zellen abgestorben sind. Man sieht in der Regel
mehr oder weniger deutliche Rudimente davon.
Die Zellen sind länglich, an beiden Enden entweder abgerundet oder spitz; der Längendurchmesser
beträgt 2 bis 4 Mal die Dicke; das Querprofil ist kreisförmig. — Der
Inhalt ist in jungen Zellen ein schwach-grüner, homogener Schleim, welcher nachher intensiver
gefärbt und feinkörnig, ins Alter dunkelgrün und grobkörnig wird. In abster-
heudeii Zellen verschwindet das Chlorophyll. Jede Zelle besitzt ein Chlorophyllhläschen
und einen farblosen hohlen Raum, beide in der Mitte oder etwas seitlich von der Mitte.
Häufig sind beide deutlich zu sehen, zuweilen nur das eine oder andere, in den jüngsten,
sowie in den ältern Zellen, welche viel körnigen Inhalt besilzen, oft gar keines.
Chlorophyllhläschen und farbloser Raum haben in Rücksicht auf die Familie eine bestimmte
Stellung. In zweizeiligen Täfelchen ist das erstere der Scheidewand ahgekehrt,
der letztere zugekchrt. In 4 - und Szelligen einreihigen Täfelchen liegen die Chlorophyllbläs-
chen aller Zellen in jeder Hälfte nach aussen, die farblosen Räume nach innen (fig. 1, h; 2, d).
In zweireihigen Täfelchen zeigen sie in allen Zellen einer Reihe gleiche, in den verschiedenen
Reihen entgegengesetzte Lage, und zwar so, dass in derjenigen Reihe, welche
rechts vorspringi, auch die Chlorophyllhläschen rechts liegen, und umgekehrt (fig. 1, k ;
3, c). Die Stellung des Clilorophyllbläschens und des hohlen Raumes richtet sich also
nicht, wie diess gewöhnlich sonst bei den Palmellaceen der Fall ist, nach der Scheidewand
der Mutterzelle, sondern nach dem Centrum der ganzen Familie {also nach der
Scheidewand der ürmutterzelle), indem dieser die hohlen Räume zugekehrt, die Chlorophyllbläschen
abgekehrt sind. — Einen Kern , den ich früher in den Zellen von Scenodesmus
zu sehen glaubte , finde ich bei genauerer Kenntniss der Erscheinungen nichl mehr.
Die Zellmembran ist dünn, zuweilen an den Enden der Zellen in zarte Stacheln verlängert.
Die Anordnung der letztem gehört ebenfalls zu den Erscheinungen, welche nicht von
der einzelnen Zelle, sondern von der ganzen Familie abhängen. Meist tragen bloss die
zwei Endzeilen eines Täfelchens Stacheln. Tritt die Stachelbildung in grösserm Masse
auf, so trifft sie zuerst die nächst liegenden Ze llen, und schreitet dann nach der Mitte
fo rt, doch so, dass an dem einen Seitenrande des Täfelchens nur die eine Hälfte, an
dem ändern Seitenrande nur die andere Hälfte der Zellen bewimpert ist (fig. 2); in c ist
diese einseitige Bcwimperung der Hälften vollständig. Sellen geht die Stachclbildung über
die Milte hinaus, sodass zuletzt alle Zellen an beiden Enden bewehrt sind; im letztem
Falle indess trägt je die eine Seite einer Hälfte nur kurze Dörnchen {fig. 2, d). Sellen
kommt es auch v o r, dass die beiden Endzeilen noch einen dritten Stachel in der Milte
besitzen (fig. 2 , h).
T a b . V. A . fig. 1. S . o b tu su s M e y e n , Z e lle n m i l s tum p fe n , a b ge runde ten E n d e n , u nbewehrt.
Fig. 2 . S . cau d a tu s K g -, Z e llen m i t stum p fen a b ge runde ten E n d e n , bloss die ä u sse rn o de r auch,
d ie im i em m it z a r te n , gebogenen Stache ln, b ew eh rt. — D ie E n d z e ile n tr a g e n a n je d em E n d e e in e n S la -