Uirlose Gallerte zusanimcn, an welcher bloss die äussere Begrenzung, nicht aber die von
den einzelnen Generationen herslainmenden Portionen erkannt werden.
In der homogenen Gallerte bemerkt man zarte Fäden, weiche einem im Innern der
Ilohlkugel liegenden Netzwerk ähnlich sehen. Bei genauer Untersuchung zeigt sich aber,
dass sie nicht netzförmig verbunden sind, sondern von dem Centrum ausstrahlen und
sich nach aussen hin verzweigen. Die einzelnen Enden gehen zur Milte der innern Fläche
jeder Zelle. Verfolgt man diese Fäden von aussen nach in n en , so bemerkt man, dass
zuerst diejenigen von jo 2 Schweslerzellen sich in einen Zweig vereinigen, dass dann je
-2 Zweige, weiche Schweslerzellen der nächslfrühcrn Generation repräsentiren, sich wieder
zu einem Zweige vereinigen u. s. w. (f, g). Leitet man aus diesen Erscheinungen
die Genesis der Fäden a b , so ergiebt sich, dass zuerst die ‘2 Zellen, welche durch Theilung
einer Uebergangszelle entstehen , wenn sie sich von einander tren n en , durch einen
Faden verbunden bleiben , — dass dann ihre zwei Tochterzcllen, wenn sie sich von einander
entfernen, durch je einen Zweig mil dem Faden der Mutterzclle Zusammenhängen,
und so fort. So viele Generationen, so viele Verzweigungen. Dabei ist zu bemerken,
dass wie die Generalionenreihe nicht Glied um Glied gleich verläuft, sondern je zwei
Generationen (durch die kreuzweise Theilung) zusammengeriickt werden, so auch die Fadenstücke
nicht gleich lang sind, sondern dass in der Regel auf ein langes ein kurzes
folgt, so dass die Theilung, statt dichotomisch, oft beinahe tetrachotomisch zu sein scheint.
- Suchen wir nach Analogieen für diese Fäden, so finden wir sie bei Volvox und bei
Gonium poclorale, welche wohl ebenfalls zu den einzelligen Algen gehören; bei diesen
beiden Gattungen verbinden sie die neben einander liegenden Zellen direkt. Aehnliche
Erscheinungen findet man aber auch zuweilen bei unzweifelhaften Pllanzcn. Bei grossen
Formen von Chroococcus können die abslcrbeuden Zellen durch einen dünnen Strang
vereinigt sein (Tab. 1. A. lig. 1 , c). Bei Sirosiphonarten sah ich mehrmals die durch
breite lliillinembranen getrennten, lebenskräftigen Zellen durch farblose zarte Fäden verbunden.
Die Ursache und die Bedeutung dieser Fäden ist aber noch räthselhaft.
T a b . 11. E. D . E l i r e n b c r g i , a u u i i i . Z e lle n m a l . V m Im V m ' " la n g , a n g e fähr % so d ic k : F am ilien
kuge lig o de r e ifn rm ig . bis '/30' " g ross. — Z ü r ic h , in ( Irä b e n .
() o c a r d i u in.
(T a b . III. A .)
Z e llen w e n ig z iisam m cn g ed rü ck l, von der b r e iten S e ite e ik e ilfö rm ig , an
b eiden En d en e tw a s a u sg e r a n d e t; e in z e ln oder zu zw e i an den E n d en von
d ick en , röh r en fö rm ig en , w ied e r lio lt v e r ä ste lten S tie len (w e lc h e zusammen
ein w a r z en fö rm ig e s in crustir tes L a g e r b ild e n ); Th e ilun g abwe ch se ln d in zwei
R ich tu ng en d e s R a um e s, r e chtwinküch zu den S t ie l e n ; a lle G ene ra tion en en twickelt.
Typus: 0. strntum Näg., die einzig bekannte Art.
Die Zellen liegen an der Oberfläche von in c ru stirten , halbkugeligen Warzen von
‘/s bis 2/ 3'" ein Durchmesser und bilden eine einfache dicblgefügle Schicht. Die Warzen
(fig. a), welche auf Steinen, Holz und meist auf dem Lager von Inomeria Brehissoniana
Vorkommen, sind nach dem Mittelpunkt der untern (angehefleten) Fläche strahlig gestreift
(fig. b , c , wo ein kleiner Theil vom Durchschnitt einer Warze dargestellt ist). Die
Streifen vermehren sich von innen nach aussen stetig. Die Structur kann aber erst durch
Behandlung mit verdünnter Salzsäure deutlich gemacht werden. Nach Auflösung des
Kalkes erkennt man gallertartige Scheiden, welche sich wiederholt dichotomisch theilen
(fig. e, f); die successiven Dichotoraieen schneiden sich , wie man zuweilen deutlich e rkennt,
unter einem rechten Winkel; an dem Ende jedes Zweiges steht eine Zelle oder
ein Zellcnpaar. Wenn man eine dünne oberflächliche Schicht von einer Warze ah-
schneidet, so sicht man die Zellen in der Begel zu 2 in einer ziemlich engen Blase,
welche das schcidcnförmige Ende der Stiele ist, eingeschlossen (fig. c ; die Zellen liegen
hier nichl mehr so nahe beisammen, als in ihrer natürlichen Lage auf den Warzen).
Die Zellen theilen sich, bezüglich auf den Mittelpunct des warzenförmigen Lagers, abwechselnd
in den beiden tangentalen Richtungen, also immer in zwei nebeneinander,
nie in zwei hintereinander liegende Zellen. Nach der Theilung bildet jede der beiden
Tochterzellen einen gallertartigen Stiel. Theilung und Stielhildung alterniren fortwährend
mil einander. — Oocardium .stimmt somit gewisscrmassen mil Cocconema überein, mit
dem Unterschiede jedoch, dass bei dem letztem die Zellen nur in Einer, hei dem erstem
abwechselnd in den beiden horizontalen Richtungen sich theilen. Oocardium unterscheidet
sich ferner durch die Kürze und Dicke seiner Stiele, welche in Folge dieser beiden Eigenschaften
sich zu einem ununterbrochenen Lager zusammenfügen, während sie in Cocconema
lang und dünn, und desswegcn von einander getrennt sind.
Die Zellen sind ei-keilförmig, oder verkehrt breit kegelförmig, und fast noch einmal
solang als breit. Das Querprofil der Zellen isl wenig zusammengedrückt. Das breitere
Längenprofil zeigt an der Spitze eine deutliche und an der Basis eine weniger deulliche
Ausrandung (fig. g, h). Das schmälere Längenprofil ist mehr o v a l, und an beiden