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tur. Tantum vero abest, ut memoratus saccus vitellarius pars decidua
habeatur, ut potius pars corporis araneae admodum essentialis
necessariaque, atque per totum vitae tempus persistons existimetur,
qua non solum organa quaedam ad araneolae oeconomiam
pertinentia vinello circurafusa continentur, sed in qua postea
etiam vitelli consuniti loco pinguedo granulosa deponitur. Vitellus
igitur, sine ulla notabili massae e globulis compositae ablatione,
ex ovo in foetum, e foetu in araneolam transfertur. Quod
optime evincitur, si in araneolis ex ovo exclusis, vitellum partim
in trunco, partim in abdomine contentum, donec scilicet et huius
et illius integumentura indolem pellucidam servant, considéras,
atque oninem vitelli massara cum vitelli mole ovi necdum pullulantis
comparas. Ea do causa araneolae abdomen post exuvias
primas depositas eandem, quam araneola ovo adhuc inclusa
habuerat, magnitudinem conservât. Postremo, vitellum, ut in abdomine
saltern non obscure videre est, post excussam primam senectam
fusiorem liquidioremque redditum esse, silentio praeterire
nolo. Hisce omnibus consideratis, quid impedit, quo minus vitellum
pro alimento in fuLitrnm tempus destinato, quo araneola,
si incunabulas reliquerit, tanquam dote, sive viatico per aliquod
tempus utitur, habere liceat. Summum profecto ac sapientissimum
almae naturae institutum! Araneola enim quae in casse praedae
casu fortuito solummodo adductae inliiat, et insidias struit, profecto
periret statim post exitum e nido, nisi natura provida et
benigna dote vitelli cavisset. Nam vitelli tantum datum est cuique
araneolae, ut sine ullo cibi adsumptione externa per duos menses
et quod excurrit, vitam sustentare valeat. Piem ipsam multis experimentis
compertam habco non solum in araneolis diadematibus,
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den Behälter des Dot ter s darstellt, kann defswegen auf den Namen
Dottersack mit Recht Anspruch machen. Keinesweges aber ist dieser
den Hinterleib bildende Dottersack ein hinfälliger, sondern vielmehr
ein sehr wesentlicher Theil, der das ganze Leben der Spinne hindurch
vorhanden bleibt, und worin nicht blofs mehrere, zum Haushalte
der Spinne gehörige und vom Dot ter umschlossene Organe sich
befinden, sondern worin auch in der Folge, wenn der Dot ter verzehrt
worden ist, an dessen Stelle der Fettkörper als eine körnige Masse
abgesetzt wird. Der Dotter geht demnach, ohne irgend einen wahrnehmbaren
Verlust seiner aus Kügelchen bestehenden Substanz, aus
dem Ei e über in den Fötus, und aus diesem in die junge Spinne. Am
besten kann man sich hiervon überzeugen, wenn man bei jungen aus
dem Ei e gekrochenen Spinnen sowohl den im Rumpfe, als auch den
im Hinterleibe befindlichen D o t t e r , so lange nemlich als diei laut des
Brustschildes und des Hinterleibes ihre Durchsichtigkeit behalten,
betrachtet, und die ganze Masse des Dotters mit der Masse eines
noch unentwickelten Eies vergleicht. Und deshalb behält auch der
Hinterleib nach der ersten Häutung dieselbe Gröfse bei, wie er
sie zeigte, als die junge Spinne noch im Eie eingeschlossen war.
Auch nimmt der Dot ter nach der ersten Häutung, wie diefs im Hinterleibe
nicht undeutlich wahrzunehmen ist, eine aufgelöstere und
flüssisere Beschaffenheit an. Es scheint demnach der Dotter ein
NaJirwigsstoff für eine spätere Zeit zu seyn, welchen die junge
Spinne, wenn sie den mütterlichen Heerd verläfst, gleichsam als
Aussteuer erhält, und wovon sie eine Zeitlang zehrt. Gcwifs eine
herrliche und weise Einrichtung der Natur ! Die junge Spinne müfste
in ihrem Netze, wo sie nach ihrem Auszuge aus dem Neste doch
nur der zufäUig herbeigeführten Beute auflauert, vor Hunger umkommen;
hätte nicht die sorgsame Natur dieser Gefahr durch die
Mitgift des Dotters vorgebeugt. Jede junge Spinne erhält soviel
Dottermasse mit, dafs sie, ohne äufsere Nahrung zu sich zu neh