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§• 6-
D E CHEMICA OVI ARÀNEI PARTIDM QDALITATE NEC NON DE
EARUM UTIUTATE.
Haec sunt, quae mihi de anatomicis aranei ovi partibus dicenda
sint. Velim quaedajn de chemica partium internarum qualitate
et differentia apponam; sed, ut ingenue fatear, nequicquam
commodi ex chemica inquisitione redundavit. Singulae enim partes
tam exiguae sunt, ut earum examen chemicum nequeat instituí.
Quae igitur mihi observare licuit, proponére sufficjat.
Omnes omnino ori partes essentiales in vitreum orbiculum
effusae si nuUis viribus externis tentatae, sed sibi quasi relictae
s u n t , semper fit, ut haud pauUo post arescant, et materiam
quandam similarem, subflavam, nitidam, friabilem fissurisque plenam
efficiant, in qua ncque vitellus albumenve, neque germen
cognosci potest. Ovi liquores adhuc recentes chartae illiti macula
oleosa earn non afficiunt; sed alcohole infuso statim ad similarem,
subflavam et cáseo similem coagulant materiam. Idem fit, si ova
variis aeris speciebus, quarum iam mentionem fecimus, tentata,
aut ft-igori vehementissimo expósita, et aqua congelata adstricta
sunt (§. 3.).
E x his observationibus, dummodo de, partium ovi modo dictarum
mixtione iudicari liceat, apparet, commune quid esse rat
i o n e mixtionis partibus ovi essentialibus. Meoque liquores ovi
recentis germinandique facúltate adhuc praediti, jiro modificationibus
materiae communis et ad araneolam procreandam et conser-
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6.
ran der chemischen Beschaffenheit und «on dem Nutzen
der Eitheile.
Was in anatomischer Hinsicht über die Theile des Spinneneies
zu sagen ist, habe ich jetzt mitgetheilt. Ich möchte freilich
noch Etwas über die chemische Beschaffenheit und Verschiedenheit
der innern Eitheile hinzufügen; aber die chemische Untersuchung
gev^ährte keinen Eutzen. Die einzelnen Theile nämlich
sind so klein, dafs sie sich jeder chemischen Untersuchung entziehen.
Mag man also für jetzt nur mit dem Wenigen sich begnügen,
was mir in dieser Hinsicht zu beobachten möglich war. Bleiben
nämlich die, auf das Glasseheibchen ausgegossenen wesentlichen
T h e i l e des Eies sich selbst überlassen, so trocknen sie sehr bald ein,
und stellen dann eine gleichartige, gelbliche, glänzende, zerreibl
i c h e , mit Rissen versehene Materie dar, an welcher man weder
D o t t e r , noch Eiweifs, noch Keim unterscheiden kaun. Auf Papier
gestrichen, verursachen die frischen Feuchtigkeiten des Eies
keinen Oelflecken, gerinnen aber augenbUcklich, wenn man Alkohol
hinzugiefst, zu einer gleichaitigen, gelblichen, käsigen Masse.
Auf gleiche Wei s e fand sich in den Spinneneiern, welche den
vorhergenannten Gasarten ausgesetzt worden, eine gleichartige käsige
Materie, und diefs war auch der Fall, wenn die Spinneneier
während sehr heftiger Kälte in Wasser eingefroren waren (§. 3.).
D i e f s ist es, was ich über die chemischen Eigenschaften der
T h e i l e des Spinneneies zu sagen hätte.
N a c h diesen Beobachtungen scheinen die wesentlichen Eitheile
hinsichtlich ihrer Mi schung etwas Gemeinschaftliches zu haben, und
defshalb sind sie im noch frischen, entwickelungsDÜiigen Eie als
Modificationen eines gemeinschaftlichen, für die Bildung und Erhaltung
der jungen Spinne bestimmten Stoffes anzusehen. Glei-
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