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morantur. Temporis spatium, quod ex naturali lege inde ab araneolae
exclusione usque ad hanc mutationem elabi debet, ad certuni
dierum numerum definiri nequit; quod, ut in praefatione de
ovorum exclusione iam diximus, a temperie solammodo dependet.
Araneola, dura in nido adhuc moratur cutis mutationem exspectatura,
quasi stupida et artubus porrectis immobilis cubat. Cutis
mutatio autem ita absolvitur : Primo thorax una cum capite a
pectore, cui praeter palpos pedesque etiam apparatus instrumentorum
cibariorum adhaerent, dissolvitur; ex hoc hiatu novus truncus
undulatorios motus ciens prodit in lucem. Tum araneolae cutis
super abdomen destringitur, et cliirothecae manibus digitisque replicatae
instar fìnibus pedum novorum adhaeret. Tandem tarsi
mutua lenique pedum extensione et conti'actione extricantur, atque
e cute protrahuntur. Spolium hoc in rugas contractum et
complicatum iuxta araneolam iacet, et externam eius fìguram piane
repraesentat eodem modo, ut senectae adultarum aranearum exutae
quae araneo adhaerent. Post finitam cutis mutationem araneola
quasi renata, pedibus exporrectis et in fasciculum collectis, per
aliquot horas, stupida immobilisque iacet. Tum animo viribusque
recuperatis tam vegeta et robusta, u tDe g e e r i u s praeclare dixit,
est, ut folliculo exemta hue illuc alacris obarabulet. Quid? quod
uno die elapso, si eam in mensa posucris, inter eundum fìlum
{Tal. II. Fig. IX. ID) violaceum nititumque alicubi mensae affixum
e papillis textoriis (iUd. Fig. IX. r) eraittit, idque, quo ulterius
progreditur, eo longius protrahit. Quae quum ita sint, dubitare
non possumus, quin vasa materiam ad rete destìnatam praeparanlia
munus suum iam exsequantur.
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Spinnen im Neste. Es läTst sich also die Zeit, welche vom Auskriechen
der jungen Spinne aus dem Eie bis zu dieser Veränderung erforderlich
ist, keinesweges bestimmen; vielmehr hängt sie, wie das
in der Vorrede dieses Werkes erwähnte Auskriechen der Eier, ganz
allein von der Witterung ab. Während die jungen Spinnen sich
noch im Neste befinden, und zur Häutung anschicken, liegen
sie, gleichsam wie betäubt, mit ausgestreckten Gliedern und ohne
alle Bewegung da. Die Häutung aber geht folgcndermafsen vor sich.
Zuerst löst sich das Brustschild samt dem Kopfe von der Brust
ab, und zwar so, dafs an dieser Füfse, Frefsspitzen und Frefswerkzeuge
hängen bleiben. Hierauf tritt aus der entstandenen Spalte
der neue Rumpf, sich wellenförmig bewegend, hervor; die Haut
streift sich dann weiter über den Hinterleib ab, und hängt zuletzt
nur noch an den Enden der neuen Füfse, wie ein umgestülpter
Handschuh an den Fingern. Endlich werden auch die Fufs^vurzcln
durch abwechselndes gelindes Dehnen und Beugen der Füfse aus
der Haut hervorgezogen, und diese liegt gleich einer Maske, die
der äufseren Gestalt der jungen Spinne völlig gleicht, zusammengerunzelt
neben ihr, und sieht eben so aus, wie die abgelegte und am
Spinnengewebe hängende Haut erwachsener Spinnen. Nach beendigter
Häutung liegt die, gleichsam zumzweitenMale geborneSpinne
mit vor sich hingestreckten und in einen Büschel zusammengelegten
Füfsen in einer gewissen Betäubung etliche Stunden unbeweglich
da. Ist sie aber wieder zu sich selbst gekommen, und zu Kräften
gelangt, so befindet sie sich, mit D e g e e r zu sprechen, stark genug,
um^ aus dem Neste genommen, dahin und dorthin behend zu
laufen. Nach Verilufs Eines Tages läfst sie aber, wenn sie auf den
Tisch gesetzt wird, sogleich beim Herumlaufen aus den Spinnwarzen
(Talf. 11. Fig. IX. r) einen sehr feinen, violetten und glänzenden
Faden (lo) hervorgehen, den sie an irgend einer Stelle des Tisches
fest anheftet. Je weiter sie nun fortkriecht, desto mehr wird
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