
 
		Ch. in e s is c  h e r 'H a fe r . 
 Avena  nuda. ß. chinensls.  Fischer  nach Roemer  et Schult.  I I.  pag.  669. 
 Tab.  XIV.  Fig. A.  Rispe,  a.  1.  Kelcbspelze.  2.  Aeufsere  Blumenspelze.  3.  Innere  Blumenspelze. 
 4.  Samen.  5.  Querdurchschnitt  des Samens. 
 H alm  3Va  bis  4  Fufe hoch,  gegliedert,  unten  sehr  dick,  nach  oben  verjüngt  zulaufend,  hohl  und  
 gelb.  B lä t te r   10 bis  i 5  Zolllang,  */2  bis  1  Zoll  breit.  R isp e   sehr  ausgebreitet,  mehr  nach  einer  
 Seite sich  neigend.  A e h r ch e n   1 %  bis  2  Zoll  lang,  hängend  und sehr locker.  K e lc h s p e lz e   1  Zoll  
 .lang,  zugespitzt,  sehr  gewölbt,  dünnhäutig  mit 8  bis 9  parallellaufenden  erhabenen  Linien  bezeichnet,  
 weifelicbgelb  und  glatt.  A e u fse r e   B lum en sp e lz e   ungleich,  die  unterste  fast so  grofe als  die Kelch-,  
 spelze  und  gegrannt;  die  nach  oben  stehenden  allmählig  kleiner  und  ungegrannt.  In n e r e   B lum en sp 
 e lz e   dünn,  glänzend,  flach,  kleiner als  die  äufsere.  Samen  bey  der Reife  aus  den  Spelzen  fallend,  
 V2  Zoll  lang  cylindrisch,  fein  behaart,  hell,  weifelichgrau und mehlig. 
 Der  Chinesische  Hafer  zeichnet sich,  durch  seine  kräftige  Bestaudung  und  grofsen  nackten  Samen,  
 vor  den mehrsten Haferarten  aus.  Er wird  ebenfalls  früh  im  Frühling gesäet und  reift  mit dem weifeen  
 gegrannten Rispenhafer.  Dieser Hafer  ist noch  sehr wenig  bekannt;  Herr Römer und  Schuhes  erwähnen  
 seiner  als Abart von dem  nackten Hafer,  allein  er  unterscheidet  sich von  demselben  durch  eine  ausgebreitete  
 Rispe,  3- bis  4sämige  Aehrchen,  und  bedeutend  gröfeere  Samen.  Im  Garten,  auf  gleichem  
 Lande mit andern Haferarten  erzogen,  zeichnete  er sich,  seit  mehreren  Jahren  auffallend  vor  denselben  
 aus,  und  man  kann  mit  Recht,  auch  vermöge  der  nackten  Samen,  ihn  der  Aufmerksamkeit der  Land-  
 wirthe  anempfehlen. 
 Ein  Maischen  Samen  vom  Jahrgang  1823,  wog  1  Pfund  4%  Loth  Köln. Markgewicht. 
 16.  Avena  nuda.  Nackter  Hafer. 
 Die  Rispe  zusammengezogen,  einseitig  und  traubenartig.  Die  Aehrchen 3- bis  IMüthig,  2sämig,  
 2 grannig,  i \   Zoll  lang.  Die  unterste Blumenspelze  so  grofe  als  die  Kelchspelzen  und  gegrannt.  Der  
 Samen bey  der Reife  leicht  aus  den  Blumenspelzen  fallend,  klein,  cylindrisch,  glatt  und  hell.  
 a  r Seminibus  nudis. 
 \  Samen  nackt 
 Na ckte r  Hafer. 
 Avena  nudaXin.  spec.  plant.  I.  pag.  1 18 .  =   Lamarck  Encyc. meth.  I.  pag.  331.  =   Host. Gram,  austr.  II I .  Tab.  42.  =   
 Persoon  Synop.  I.  pag.  100.  =  Gmelin  Flor. Bad.  I.  pag.  354. jS T h a e r  Rat. Landw. IV .  pag.  91. =   De Cand.  Flor. Franc. HI.  
 pag.  3.i.  =  Roemer  èt  Schult. H. pag.  669.  =  Dierbach  Flor. Heidelb. pag.  3a. —  W agin i  Anb.  d.  Getreid.  pag.  86.  =  Burger  
 Landw.  I I. pag.  =   Trautmann  Landwirthschaftslehre H.  pag.  24. 
 Deut.  Tatarischer  Grüzhafer.  Grüzbafer.  Tatarischer Hafer.  Sandhafer.  Spinnenhafer. 
 Franz.  Avoine  nue. 
 Tab. XVI.  Fig.-  A.  Rispe,  a.  1.  Kelchspelze.  2.  Aeufsere  Blumenspelze.  3.  Innere  Blumenspelze,  
 4*  Samen.  5.  Querdurchschnitt  des Samens. 
 Halm  2  bis  3  Fufs hoch,  gegliedert,  rund,  glatt,  hohl  und  gelb.  B lä t te r   6  bis  9  Zoll  lang,  
 bis  /z  Zoll breit.  Risp e   nach  einer  Seite zusammengezogen,  5  bis  7  Zoll  lang,  2  bis  3  Zoll  breit,  
 aufrecht  A eh r ch en   hängend,  gelb  und  glatt.  K e lc h s p e lz e   1  Zoll  lang,  gewölbt,  zugespitzt,  
 dünnhäutig, weifs,  glatt, mit 9 der Länge  nach  parallellaufenden Streifen.  A eu fse r e   B lum en sp e lz en   
 gleich  den  Kelchspelzen,  allein  die  obersten  kleiner  und  nur  die  zwey  untersten  gegrannt.  In n e re   
 B lum en sp e lz en   dünnhäutig,  .flach,  weife und  kürzer  als  die  äufeeren.  Gran nen   auf der  Mitte  des  
 Rückens  der  äufeern  Blumenspelzen,  gebogen und braun.  Samen  grau,  glatt,  hell und mehlig. 
 Der  nackte  Hafer  wird  in  England,  Spanien,  Schottland  und  in  Oestreich  angebaut,  er  ist  eine  
 Sommerfrucht  die  früh  gesäet  werden  kann,  und  alsbald  reif  wird.  In  Cornwallis  in  England  nennt 
 man ihn  Pillis  oder Pilcorn,  und man  bezahlt ihn  dort,  zur  Benutzung  als  eine  vorzügliche Graupe,  so  
 theuer  wie  den Weizen;  an  einigen  Orten wird  er zum  Bierbrauen  und  in  Schottland  häufig  zum  Brod-  
 backen vernutzt.  Man hat  in Deutschland  mehrere  Anbau-Versuche  mit  dem  nackten  Hafer  gemacht,  
 allein  da man  ihn  gegen  alle  andere Getreide  nicht  lohnend fand,  und zudem  noch  geringes  und wenig  
 Stroh  lieferte,  so  hat man  den Anbau  desselben wieder  aufgegeben. 
 Ein  Maischen Samen vom  Jahrgang  1823,  wog  1  Pfund 8  Loth  Köln.  Markgew. 
 17.  Avena, fatua•  Flughafer* 
 Die  Rispe  ausgebreitet.  Die Aehrcherf  2- bis  3 blüthig.  Die  Blumenspelzen  halb  so  lang  als  die  
 Kelchspelzen,  bärtig und  gegrannt.  Der  Samen  von  den  Blumenspelzen  fest  umschlossen,  und  blofe  
 künstlich von  denselben  lösbar. 
 .  ƒ  Glumelia fusca,  barbata,  aristata. 
 \  Blumenspelze  braun,  bärtig,  gegrannt. 
 F lu g h a fe  r. 
 Avena  fatua.  Lin.  spec.  plant.  I.  pag.  1 18 .  =   Lamarck.  Encyc. metb.  pag.  331.  —   Host.  Gram,  austr.  II . Tab.  58.  =   
 Persoon  synop.  I .  pag.  100.  =   Gmelin  Flor.  Bad.  I.  p.  164.  =   De  Cand Flor. Franc.  III.  pag.  35. =   Kerner  Abbild,  all.  oek.  
 Pflanz.  I.  PI.  56. —  Roem.  et  Schult.  I I.  pag*  669.  =   Seringe  mel. bot.  pag.  162.  = :  Dierbach Flor. Heidelb. pag.  32. 
 Avena  silvestre pelosa.  Arduin  in  Saggi  scient.  letter.  Acad.  d. Padova. H . pag.  108. 
 Deut.  Wildhafer.  Windhafer.  Gauchhafer.  Taubhafer.  Mäusehafer.  W ild er Hafer.  Bruchhafer.  Riffen.  Rispen. 
 Franz,  Avoine  follete.  Folie  avoine.  Averon.  Ayron.  Civade.  Avoine  sauvage. 
 Ital.  Egilopo.  Avena  selvatica. 
 Engl.  Oat  grass.  Bearded.  W ild  Oats. 
 Tab. XV. Fig. A.  Rispe,  a.  1. Kelchspelze.  2.  Samen.  3.  Querdurchschnitt des Samens. 
 Halm 3  bis  5  Fufe hoch,  2- bis  3glledrig,  dick,  hohl  und gelb.  B lä t te r   10  bis  12  Zoll  lang,  
 %  bis %  Zoll  breit.  Risp e  sehr  ausgebreitet,  1  Fufe hoch und 6 Zoll breit,  nach  einer Seite  gerichtet.  
 A eh r ch en   sehr  ausgebreitet,  1  Zoll  lang,  oben  %  Zoll  breit,  2sämig,  2 grannig.  K e lc h s p e lz e   
 aufgeblasen,  zugespitzt,  dünnhäutig,  mit  9  parallellaufenden  Linien  versehen.  B lum e n sp e lz e   mit  
 dem Samen verwachsen,  braun,  bärtig,  die  Mitte  des Rückens mit  einer geknieten,  nach  unten  gewundenen  
 und  nach  oben  spitz  zulaufenden Granne versehen.  Samen  länglich  oval,  durchaus  mit  feinen  
 Haaren  überdeckt. 
 Das  Vaterland  des  Flughafers  ist  Deutschland  und Frankreich,  er  kommt  dort  meist unter  andern  
 Getreiden  und  Feldgewächsen  als  Unkraut  vor,  und  wird  sich  niemals  lohnend  kultivixen  lassen.  
 Die  Pflanze  ist  ebenfalls  wie  andere Haferarten  einjährig. 
 Ein  Mäfechen  Samen vom  Jahrgang  1823,  wog  18-Loth  Köln.  Markgew. 
 18.  Avena  strigosa.  Sandhafer. 
 Die  Rispe  nach  einer  Seite  zusammengezogen.  Aehrchen  2blüthig,  2grannig,  2sämig,  %  Zoll  
 lang,  oben  Vi  Zoll  breit.  Die  Blumenspelzen  den  Samen  fest  umschliefeend,  auf  dem  Rücken  gegrannt  
 und  glatt. 
 r  Glumelia fusca,  aristata. 
 I  Blumenspelze  braun,  gegrannt. 
 Sandh^fer. 
 Avena  nervosa.  Lamarck. Encyc.  meth.  Suppl. I. pag.  642.  Avena  strigosa.  Host. Gram,  austr.  II. Tab.  56.  =   De  Cand.  
 Flor.  Franc.  III.  pag.  40.  Persoon'Synop.  I.  pag.  100.  =  Gmelin Flor.  Bad.  I.  pag.  a'5i .   Dierbach Flor. Heidelb.  pag. 3i .   
 Danthonia strigosa.  Pall. d.  Beauv.  nach Roem.  et  Schult.  II.  pag.  691. 
 Deut.  Raubhafer.  Purrhafer.  Gestreifter Hafer.  Gräuhafer. 
 Franz.  Avoine  nude,  Avoine  strigeuse.  Avoine  nerveuse.