
 
		Tab. VI.  Fig.  A.  Aehre.  D. Aehrchen.  c.  1. Kelchspelze.  2. Aeußere Blumenspelze.  3. Innere Blumenspelze. 
   4. Samen.  5. Querdurchscbnitt  des Samens. 
 Halm 3  bis 3%  Fuis hoch,  aufrecht,  rund,  hohl,  feingestr'eift und weils.  B lä t te r  %  Zoll  breit  
 6 bis  8  Zoll  lang.  A ehre   schlaff,  gebogen,  gegrannt,  gleichbreit;  oben  etwas  zugéspilzt.  S p in d e l  
 gegliedert,  glatt,  weife,  am Bande  bärtig.  A ehr ch en   18  bis  24,  oval,  znsammengedrückt,  zwey-  
 zuweilen  dreysamig,  zwey-  bis  dreygrannig.  K e lch s p e lz e   länglich,  gebogen,  stark,  abgestumpft,  
 gezahnt,  gestreift,  sammtartig,  bläulich,  zuweilen  ins  Weifte  übergehend  und  nur  der  Band  blau.  
 A eu fse r e   B lum en sp e lz e   länger  als  die  Kelchspelze,  gegrannt,  zugespitzt,  am  Bande  sammtartig.  
 Innere  B lum en sp e lze  so  lang  als  die  äufeere,  dünnhäutig,  ausgerandet,  der Bücken flach.  G ra n nen  
 s/4  so  lang als  die Aehre,  nur Wenig  abstehend, steif,  weife und rauh.  Samen  dreyeckig,  länglich,  
 zugespitzt,  flach gefurcht,  hell und mehlig. 
 Der  bläuliche  Grannenspelz hält  strenge Winter nicht  aus,  und mufe  daher im Februar  oder Anfang  
 März,  auf ein Land,  das  im  Herbste  dazu  vorbereitet worden  ist,  ausgesäet  werden;  er  bestockt  sich  
 alsdann  recht gut und  giebt  ziemlichen  Ertrag an Körnern und Stroh;  steht  aber dem ungegrannten Spelz  
 doch bedeutend nach,  und  kann,  da  er überdem  noch  den  Winterfrost  nicht  gut  erträgt,  in  unserm  
 Klima nicht mit Nutzen  kultivirt werden. 
 Ein Mäfechen Samen mit  den Spelzen,  über Sommer gebaut,  vom Jahrgang  1823,  wog  24V2  Loth;  
 die  davon  erhaltenen  reinen  Körner wogen  j 8  Loth  Kölner Markgewicht. 
 5.  Triticwm  Spelta.  Spelz. 
 j-j  ƒ  Spica  aristata,  nigra,  velutina. 
 I  Aehre  gegrannt,  schwarz,  sammtartig. 
 Schw a rze r   G ran n en sp e lz . 
 Deut.  Blauer  Sammtspelz.  Schwarzer  Grannenspelz. 
 Franz.  Épeautre  barbu,  noir  et  velouté. 
 Ital.  Farro  a  spiga  rada. 
 Tab.  VI.  Fig. A.  Aehre.  D.  Aehrchen.  d.  1.  Kelchspelze.  2. Aeußere  Blumenspelze.  3.  Innere Blumenspelze. 
   4-  Sàmèn.  ’ 5.  Querdurchschnitt  des Samens. 
 Der  schwarze  Grannenspelz  unterscheidet  sich  von  dem  bläulichen  Grannenspelz  in  botanischer  
 Hinsicht,  in nichts,  als  durch  die schwärzlichblaue Farbe  der Aehre und  Grannen, welche  aber keineswegs  
 beständig  ist,-  sondern von  der Witterung  abhängt.;  in nassen  Jahren  erscheint  die  Farbe  meistens  
 hell und nähert sich  der  des  bläulichen  Grannenspelzes;  in  trockenen,  sonnenreichen  Jahren  dagegen  
 wird  sie ganz  dunkel.  Auch  in ökonomischer Hinsicht  ist  er von dem vorigen nicht verschieden. 
 Ein Mäfechen Samen mit den Spelzen,  über Sommer gebaut;  .vom  Jahrgang  1823,  wog  23  Loth;  
 die  davon  erhaltenen reinen Samen wogen  17 '/k  Loth Kölner Markgewicht.  ' 
 5.  Triticum  Spelta.  Spelz.. 
 jg   ƒ  Spica  mutica,  alba,  glabra. 
 \  Aehre  ungegrannt,  weils,  glatt. 
 W e ifs e r   Spelz. 
 Triticum Spelta.  Var. Froment Épeautre  sans barbe,  à épi  blanc, baies  écartées,  grains  longs et tige creuse.  Tessier Nroig .n .  
 Lamarck.  Encyc. meth.  II. pag.  55g. t=z Var.  Épeautre sans barbes  à  épi  blanc.  De Cand.  Flor.  Franc.  III. pag.  8a, Nru i 658. =   
 Var. mutica. Bayle  Barelle  Monogr.  d.  cereali.  pag.  53.  Tab.  IV .  Fig.  4.  =   Schübler  Dissert.  pag.  a 6.  Nro  i 3. a.  c=  Kerner-  
 Abbild.  all.  oek.  Pflanz.  I II.  PI.  i 5i .   =  Wagini Anb.  d. Getreid.  pag.  37. b. ==  Var. b.  a,  spica  alba.  Rojjmer  et  Schult.  II.  
 pag.  767.  (s. d.  Note.) —   Var. D. Spica mutica alba.  Seringe  mel.  bot.  pag.  îa o .  — 
 Deut.  Weifser Vesen.  Dinkelkom.  W eiß e r  Dinkel.  Weißer Dünkel.  Dinkelweizen.  Weiße r Winterspelz. 
 Franz.  Faux  épeautre.  Épeautre sans  barbes-,  blanc  et  glabre. 
 Ital.  Farro  bianco.  Spelta., 
 Span.  Escanda. 
 Halm 3 bis  3^2  Fufs hoch,  aufrecht,  hohl,  weife  und  rund.  A eh r e   schlaff,  gebogen,  gleichbreit, 
   nach  der  Spitze  dünn  zulaufend.  B lä t te r   %  Zoll  breit,  6  bis  8  Zoll  lang.  S p in d e l  glatt,  
 weife,  gegliedert,  zusammengedrückt,  der Band scharf und  mit  feinen  Haaren  besetzt.  A eh r ch en   20  
 bis  24,  oval,  zusammengedrückt,  weitauseinander  stehend,  ungegrännt.  K e lc h s p e lz e   abgestumpft,  
 feingestreift,  zwey-  bis  dreysamig,  weife und  glatt.  A e u fse r e   B lum en sp e lz e   länger  als  die Kelchspelze, 
   weife,  glatt und  gezahnt.  In n e re   B lum en sp e lz e   so  läng  als  die  äufeere,  dünnhäutig,  weife,  
 glatt,  der Bücken  flach.  Samen %  Zoll  lang, etwas zugespitzt,  aufgeblasen,  gefurcht,  gelblich  und mehlig. 
 Der weifee Spelz  ist eine  der  edelsten und  in  den  südlicheren Th eilen von Europa  ziemlich  verbreitete  
 Fruchtart;  er wird  allgemein über Winter,  zuweilen  auch  über Sommer" angebaut;  er  verlangt einen  
 guten Ackerboden und  eine warme  Lage;  ebenes Land und  kleine Abhänge  sind  am  geeignetsten  fur ihn.  
 Die  Samen  werden  gewöhnlich  untergepflügt,  weil  sie  mit  den  Spelzen  ausgesäet,  und  mit der  Egge  
 nicht hinlänglich  tief unter  den  Boden  gebracht  werden  können.  Dem  Brande  ist  der  Spelz  weniger  
 unterworfen  als  der Weizen,  man  bauet  ihn  daher  gerne  in  solchen  Gegenden,  wo  der  Weizen  vom  
 Brande  stark  angegriffen  wird.  ■—■  Der  weifee  Spelz  giebt  das  feinste  Schwingmehl,  allein  es  gehört  
 auch  eine  besondere  Mühleinrichtung  dazu,  um  die  Körner  von  den  Hülsen  abzusondern  und  feines  
 Mehl  daraus  zu  gewinnen.  In  der  Umgegend  von  Heidelberg  wird jährlich  ein  bedeutendes Quantum  
 von  diesem Mehl  nach  allen  Gegenden,  zur  Weifebäckerei  ausgefahren.  Der  grüne  Kern  zu  Suppen,  
 welcher  im  Neckarthale  gemacht  und  ausgeführt  wird,  ist  ebenfalls  von  dem  weifeen  Spelz  auf folgende  
 Weise  bereitet:  Zu  der  Zeit,  wo  die Körner  anfangen  ihre  milchige Beschaffenheit zu  verlieren,  
 und  härter  oder  mehliger  werden;  d.  h.  wenn  das  Eyweis  sich  auszubilden  anfängt,  werden  die  grünen  
 Aehren  abgeschnitten,  in  Backöfen  gebracht,  gedörret,  und  wenn  sie  gehörig  trocken  geworden  
 sind,  gedroschen,  gesiebt,  und  wie  der  reife  Spelz  zum  Schälen  zur  Mühle  gebracht.  Zu  einem  
 Simri  grünen  Kern  ist  so  viel  unreife  Frucht  erforderlich,  als  zu  einem  Malter  zeitigen  Spelz;  der  
 Preis  eines  Simri’s  ist  gewöhnlich  dem  eines  Malters  gleich.  Die  Bömer  kannten  den  Spelz  schon  
 unter  dem  Namen  «Semen»;  auch  Tragus  erwähnt,  dafe  er vor  3oo  Jahren  in  Italien,  Frankreich  und  
 Deutschland,  vorzüglich  aber  im  Eisafe,  unter  dem  Namen  Spelz  oder  Dinkelkorn  bey  den  Land-  
 wirthen  gekannt war. 
 Ein Mäfechen  Samen mit  den  Spelzen,  über Winter  gebaut,  vom  Jahrgang  1828,  wog  26  Loth;  
 die  davon  erhaltenen  reinen  Samen wogen  20  Loth  Köln.  Markgew. 
 5.  Triticum  Spelta.  Spelz. 
 in  ƒ  Spica  mutica,  rufa,  glabra. 
 I Aehre  ungegrannt,  bräunlich,  glatt. 
 B o th e r   Spelz. 
 Triticum Spelta.  Var.  Froment,  épeautre  sans barbes,  à  épi  rouge,  baies  écartées,  grains longs et  tige creuse.  TessierNro 20.  
 nach  Lamarck.  Encyc. meth.  II. pag.  5 59.  zzz  Var.  Épeautre  sans  barbes  à  épi  rouge.  De  Cand.  Flor.  Franc.  III.  pag.  82.  
 Var. b.  ß. spica rufescente.  Roem.  et  Schult.  I I. p.  767.  (s.  d. Note.)  Var.  C.  spica  aristatk,  rufa,  glabra.  Seringe mel.  bot. p. 121.  
 Deut.  Rother Dinkel,  Dinkelkom.  Rother  Vesen.  Rother Winterspelz.  Spelz mit  bräunlichen Spelzen. 
 Franz.  Épeautre gans barbes,  roux et glabre. 
 Ital.  Farro. 
 Span.  Escanda. 
 Tab. VI.  Fig.  B.  Aehre.  E. Aehrchen.  f.  1. Kelchspelze.  2. Aeufeere Blumenspelze.  3.  Innere Blumenspelze. 
   4* Samen.  5. Querdurchschnitt  des Samens. 
 Der  rothe  Spelz  unterscheidet  sich  von  dem  weifeen  Spelz  nur  durch  die  röthlichbraune  Farbe  
 der Kelch -   und  äufseren  Blumenspelzen.  Er  hat  mit  ihm  ganz  gleichen  ökonomischen  Werth  und  
 wird meist  vermengt,  in  den mehrsten  Gegenden, wo Spelz  gebaut wird,  angetroffen;  er gehört ebenfalls 
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