
Deut. Wallachisches Korn. GommerAstrachanisches Korn. Lothringer oder langkörniger Weizen. Symaker oder Sibirischer
Weizen. Aegyptisches Korn. Korn von Cairo. Sibirischer oder ägyptischer Doppelweizen.
Franz. Blé d’Egypte. Blé de Surinam. Blé de Magador. Blé de Pologne à épi divariqué.
Engl. Poland wheat.
Ital. Fromento di Polonia. Grano di Polonia.
Span. Trigo de Polonia.
Tab Y . Fig. A. Aehre. D. Aehrchen. 9. 1. Kelcbspelze. 2. Aeufeere Blumenspelze. 3. Innere Blumenspelze.
4. Samen. 5. Querdurchschnitt des Samens.
Halm 3% bis 4 Fufe hoch, aufrecht, markig, weils, gefurcht. B lä t te r % bis \ Zoll breit, 6 bis
8 Zoll lang. A ehre 5 bis 7 Zoll lang, sehr locker, schlaff, rund, gleichbreit und nach oben etwas
zugespitzt S p in d e l lang gegliedert, glatt, weife, zusammengedrückt, der Band bärtig. A eh r ch en
i 4 bis 18, zwey- bis dreysamig, zweygrannig,.'1 bis i'% Zoll lang. K e lc h s p e lz e 1 bis \ Zoll lang,
4/s Zoll breit, zusammengedrückt, an der Seite mit 5 bis 6 erhabenen, der Länge nach laufenden Linien
bezeichnet, zweyzahnig, glatt, weife, der Kiel mit feinen, zuweilen kaum bemerkbaren Haaren besetzt.
A eu fse r e B lum en sp e lz e eben so lang als die Kelckspelze und gegrannt. In n e re B lum en sp e lz e
halb so lang als die äufeere, etwas aufgeblasen, weife, dünn, der Bücken flach, den Samen nur wenig
umfassend *j. Grannen % mal so lang und darüber als die Aehre, sehr dünn, rund, weife, rauh
und zerbrechlich. Samen % Zoll und darüber lang, gleichbreit, flachgefurcht, etwas zugespitzt, hell,
fast durchsichtig, glasig, der Rücken runzlich.
Der polnische Weizen gehört unter diejenigen Getreidearten, die bey den Landwirthen oft schon
grofeês Aufsehen erregten, allein alle Versuche die damit angestellt worden sind, haben gezeigt, dafe er
in unserm Klima sich nicht zur Kultur im Grofeen eignet, sondern ein bedeutend wärmeres verlangt,
was um so mehr zu bedauern ist, da seine sehr ausgezeichnet grofee Aehre und die bedeutend grofee
Samen einen reichen Ertrag versprechen.
JVagini hat mit dem Anbau dieses Weizens mehrere Versuche angestellt, und spricht Folgendes
von ihm: «Er kann über Sommer und Winter gebaut werden, allein die Wintersat geht bey der ge-
«längsten Kälte zu Grunde, und über Sommer gesäet kamen seine Körner nur unvollkommen, und bey
«schlechter Witterung gar nicht zur Reife. Guter wohlgedüngter Boden und ein warmes Klima, bleiben
«für seine Kultur ein unbedingtes Erfordernifs, sonst hat er aber mehrere gute Eigenschaften5 er ist im
«Mehl ergiebiger als die gemeinen Weizenarten; weil aber seine Samen gewöhnlich etwas glasig sind,
«so hält sein Mehl zwischen Weizen und Roggen das Mittel. Vor der Vermahlung müssen die Körner
«etwas gefeuchtet werden, wenn der Mehlertrag so hoch als möglich seyn soll. Er bekommt nicht
«leicht den Brand, und jedes Korn treibt 12, öfter auch noch mehrere Halmen mit eben soviel Aehrèn,
« deren jede bey l±o Körner giebt. In ryoltem Boden erhielt Hofrath von Walberg einen 57 faltigen Ertrag. *
Ein Mäfechen Samen vom Jahrgang 1828, wog 1 Pfund i 5% Loth Kölner Markgew.
4« Triticum polonicum. Polnischer Weizen.
B.
Spica laxa, aristata, albax glabriuscula ,* Spie a ramos a.
Aehre schlaff, 'gégrannt, weife, beynähe glatt, ästig.
A e s t ig e r p o ln is c h e r Weizen.
Triticum polonicum hybridum. Bayle Barelle Monogr. d. cereali. Tab. I I. Fig. 8. pag. 38..
Tab. VI. Fig. C. Aehre. F. Aehrchen. h. 1. Kelchspelze. 2. Aeufeere Blumenspelze. 3. Innere Blumenspelze.
4* Samen. 5. Querdurchschnitt des Samens.
Der ästige polnische Weizen ist nicht beständig und erscheint blofe in sehr fruchtbaren Jahren unter
dem polnischen Weizen. Er hat, mit Ausnahme der, an der Basis stehenden ästigen Aehrchen, alles mit
demselben gemein, und kann daher blofe für eine Unterabart von Trit. polonicum Abart A. angesehen werden.
) Kelch- so wie die Blumenspelzen sind in jedem einzelnen Aehrchen sehr verschieden j die äußersten, von denen oben die Sprache
ist, sind gewöhnlich doppelt so grofs als die innersten.
4. Triticum polonicum. Polnischer Weizen.
Spica laxa, äristata3 alb a, velutina.
Aehre schlaff, gegrannt, weife, sammtartig.
Samm tartige r p o ln is c h e r Weizen.
c.
Triticum polonicum. Lagasc. nov. gener. et spec. plant, pag. 6. Nr0 96. = Var. A . spica compressa, aristata, villosa.
Seringemel. bot. pag. x n . = Lamarck in seiner Encydopaedie meth. erwähnt dieser Ab art, am Schlüsse der Beschreibung von
Triticum polonicum Tom. I I. pag. 55g. mit diesen Worten : quelquefois encore ses calices sont partout pubescens.
Franz. Blé de Pologne à épis velus.
Span.' Trigo de Polonia*
Tab. V. Fig. B. Aehre. D. Aehrchen. b. r. Kelchspelze. 2. Aeufeere Blumenspelze. 3. Innere Blumenspelze.
4- Samen. 5. Querdurchschnitt des Samens.
Der sammtartige polnische Weizen ist dem polnischen Weizen (Abart A.) gleich, und unterscheidet
sich von demselben nur durch behaartere Kelchspelzen und kleinere Samen, die mit dem
deS polnischen Weizens, Abart K , Aehnlichkeit haben. Lagasca hat ihn genau beschrieben und
angegeben, dafe er in mehreren Gegenden Spaniens angebaut wird. In unserm Klima ist er etwas
empfindlicher als der polnische Weizen A, und ist desfalls noch weniger zum Anbau zu empfehlen.
Ein Maischen Samen vom Jahrgang 1823, wog 1 Pfund 6 Loth Kölner Markgew.
4 . Triticum polonicum. Polnischer Weizen.
j-y r Spica. Xaxa, submutzeuj alba, glabriuscula.
I Aehre schlaff, etwas gegrannt, weife, beynahe glatt.
H a lb gegran nter p o ln is c h e r Weizen.
Tab. V. Fig. B. Aehre. E. Aehrchen. c. 1. Kelchspelze. 2. Aeufiere Blumenspelze. 3. Innere Blumenspelze.
4- Samen. 5. Querdurchschnitt des Samens.
Halm 3% bis 4 Fufe hoch, markig, rund, gestreift, gelblichweife. B lä t te r % Zoll breit, 6bis
7 Zoll lang. A eh r e 5 bis 6 Zoll lang, schlaff, vierseitig, zusanimengedrückt, gleichbreit, nach oben
zugespitzt. S p in d e l lang gegliedert, nicht sehr zusammengedrückt, weife, glatt, an den Gelenken
bärtig. A eh r ch en 20 bis 2/1, 1 bis 1% Zoll lang, % Zoll breit, zwey- bis dreysamig, kurzgegrannt
K e lc h s p e lz e 1 Zoll lang, zusammengedrückt, schief, die Seitenwände mit 5 der Länge nach laufenden
erhabenen Streifen,, zweyzahnig, der eine Zahn gröfeer als der andere. A eu fse r e Blumensp
e lz e so lang als die Kelchspelze, kurz gegrannt, zusammengedrückt, mit vielen der Länge nach
laufenden Streifen. In n e re B lum en sp e lz e % Zoll larTg, dünnhäutig, feinhaarig, breit, den Samen
halb einschliefeend. Grannen Vz bis 2 Zoll lang, aufrecht. Samen lang, schmal, zugespitzt, glatt,
gefurcht, hell, graulichweife und glasig.
Der halbgegrannte polnische Weizen wird über Sommer gebaut und reift 8 Tage später als die
vorhergehenden polnischen Weizen; er verlangt ein warmes Klima und guten Boden, eignet sich aber
nicht zum Anbau für unsere Gegenden;
Ein Mäfechen Samen vom Jahrgang 1823, wog 1 Pfund \ z \ Loth Kölner Markgew.
4- Triticum Polonicum. Polnischer Weizen.
17 ƒ Spica compacta, submutica, albay glabra.
\ Aehre dicht, halbgegrannt, weife, glatt
K o lb e n a r t ig e r p o ln is c h e r We izen.
Triticum Cevallos. Lagasca noy. gener. et spec, plant, pag. 6. = Roemer et Schult. II. pag. 764. °)
Span. Trigo Moro.
*) kolbenartigen dichten Aehren sind nicht beständig, sie werden öfters länger und kommen alsdann derii polnischen Weizen Abart A. gleich.