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Von der Schoitelzelle werden nach unten Scheibenzellen abgeschnitten,
von welchen sich jede durch horizontale Wände in eine
flache untere und eine etwas stärkere obere teilt.
Die erste untere, rasch in die Länge wachsend, wird I n t e r n
o d ia lz e lle genannt, auch von A. Braun als sekundäre Gliederzelle
bezeichnet, w'ährcnd die andere obere, welche sich nur wenig
verlängert, p rim ä re K n o te n z e lle genannt wird.
Diese primäre Knotenzelle, der Stengelkuoten, auch Q u irl
benannt, ist der Ausgangspunkt vieler Organe, indem durch die
peripherischen Zellen desselben zur Bildung der Blätter, des
Stipularkranzes, der Berindung beigetragen wird, sowie auch die
normalen Zweige und die accessorischen Gebilde der nacktfüssigen
Zweige und Zweigvorkeime in demselben ihren Ursprung haben.
Mit der Internodialzelle und dem, mit weiter bezeichneten
Organen, den Blättern versehenen Stengelknoten baut sich der
Stengel weiter auf, und zwar in der Weise, dass die Blätter der
aufeinander folgenden Quii'le mit einander abwechseln, wodurch
eine mehr oder weniger bemerkbare Drehung des Stengels eintritt,
welche lin k sw e n d ig ist.
Die B lä tte r.
Wie wir eben gesehen haben, werden die dem Stengelknoten
entspriessenden, denselben in Quirlform umgebenden Organe als
Blätter bezeichnet (Seite 3, Fig. 4 und Seite 10, Fig. 1).
Die Urquelle des Blattes tritt — nach A. B rau n — zunächst
in Form eines Höckers hervor und bringt, unter fortschreitender
Verlängerung, durch wiederholte Teilung der Scheitelzelle
eine Reihe von p rim ä re n G lie d e rz e lle n hervor.
Der Scheitelzelle des Blattes ist indes kein unbegrenztes
Teilnngsvermögen verliehen, wie der des Stengels, sondern sie hört
auf zu producieren, wenn sie eine Anzahl Glieder hervorgehracht,
welche für jede A r t innerhalb gewisser Grenzen bestimmt ist, wie
z. B. die Blätter mancher Nitelien, wenn man von dem Basilarknoten
derselben ahsieht, nur aus zwei, anderer Arten gewöhnlich
drei, der Tolypellen und Charen aus zahlreicheren, doch nur selten
über 10—12 Gliedern bestehen.
Diese ]irimären Gliederzellen machen einen gleichen Prozess
durch, wie die des Stengels, indem sie sich in eine sek u n d ä re
G lie d e rz e lle und eine p rim ä re K n o ten z e lle te ile n , welche
Teilung nur erst dann vor sich geht, wenn sämtliche Gliederzellen
gebildet sind, mit Ausnahme der e rs te n u n te r s te n , bei welcher
sie sehr frühzeitig eintritt.
Von dieser Teilung sind aber überhaupt ausgeschlossen
wenigstens eine, die o b e rs te , meist aber m eh re re , der obersten
angrenzende, welche deshalb auch der Bildung von Knoten, sowie
der noch später zu erwähnenden Seitenhlättchen und der Berindung
entbehren, bei welchen also die Interuodien ohne Knotenzellen
zusammen stossen.
Diese bilden die Sp>itze des B la tte s .
Das erste unterste Glied eines Blattes gehört — nach Migula
— ganz dem Stengelknoten an, die Internodialzelle (sekundäre
Gliederzelle) bleibt kurz und die Knotenzelle bildet den B a s ila r k
n o ten des B la tte s , aus welchem keine Seitenhlättchen entspringen,
sondern, wie bereits erwähnt, die weiter zu beschreibende
Stengelberindung und Stipularblätter hervorgehen.
Die Blätter der Gattung Nitella bestehen — nach Migula
pag. 28 — aus weniger Gliedern als bei Chara und erlangen auch
eine andere Ausbildung.
Gewöhnlich finden sich nur an 1—3 Gliedern Knoten, welche
eine Ausstrahlung II. Ordnung bilden, und diese Nebenstrahlen
können wieder sehr verschieden entwickelt sein. Bei Nitella flexilis
und syncarpa sind nur zwei Glieder vorhanden und nur ein blättchenbildender
Knoten, aus welchem gewöhnlich zwei (an unteren sterilen
Blättern oft nur ein) Seitenhlättchen entspringen, die an Grösse dem
Endgliede des Hauptstrahls gleich sind und mit diesem die Gestalt
einer zweizinkigen oder dreizinkigen Gabel bilden.
In anderen Fällen sind auch die Nebenhlättchen mehrzellig
und bleiben dann entweder einfach oder sie können Ausstrahlungen
III. Ordnung tragen, wenn sich zwischen der Internodialzelle der
Blättchen Knoten entwickeln, wie dies bei Nitella gracilis der
Fall ist.
Er sagt weiter daselbst: „in der Gattung Tolypella sind die
Blätter in der Regel mehrgliederig, entwickeln aber nur an wenigen
Gliedern Ausstrahlungen, ja sie bleiben, wie hei Tolypella glomerata
oft ganz einfach.
Lamprothamnus, Lychnothamnus und Tolypellopsis zeigen
ein ähnliches Verhalten in der Bildung der Blätter und Blättchen