Wie Bchoii angeführt, wurden die CJiaraceen von B a u h in
(1632) mit den Equiseten vereinigt.
Von L in n é wurden sie in seinen früheren Schriften zu den
K ry p to g am en gerechnet und hei den Algen (nel)en Fucus) aufgeführt,
welchem hierin Scopoli (1772), P o llic h (1777), v. M a rtin
s (1817), W a llro th (1817), v. S c h le c h te n d a h l (1822),
Agardh (1824), K ü tz in g und E n d lic h e r und andere Kryptogamenforscher
folgten.
Von L in d le y iviirden sie zu den Moosen, von H a lle r,
W ah len b e rg , B a rtlin g , Meyer, R u p re c h t und anderen zn den
G e fä s sk ry p to g am e n gerechnet.
B isch o ff stellte sie (1828) zwischen M o n o co ty led o n en
u n d A c o ty le donen und in seinem später erschienenen Lehrbuche
der Botanik an die unterste Stelle der b e b lä tte r te n Zellen-
p flan z en .
Auch die Botaniker, welche sich in ihren Schriften des n a tü r lic
h e n S y stem s bedienten, als Beruh, v. J u s s ie u , W e rn isch ek
(1764) und C ran tz (1766) rechneten die Characeen zu den Algen,
der erste stellte sie unmittelbar h in t e r C o n ferv a u n d Spongia.
Es trat aber auch wieder eine andere Anschauung ein, welche
von S c h re b e r und Ant. Laur. v. Ju s s ie u (1789) hervor gerufen
wurde, welche die Antheridien und Sporangien für männliche und
weibliche Organe erklärten und die Characeen zu den P h an e ro -
gamen stellten, von welchen S c h re b e r in seiner Ausgabe der
Linnéschen gen. plant. (1789) dieseilien zur Gattung Chara in
die Monoecia M o n an d ria e verwies.
Dieser Anschauung folgten dann die meisten, das Linnésche
System gebrauchenden Schriftsteller, als Willd en ow , H o ffm an n ,
H o rs t, P e rso o n , A lto n , Vest, L a p e y ro u se , W ah len b erg ,
L in k , F ic in u s , N u tta l, St. Amans und andere, wie auch noch
B e rto lo n i (1854).
Die Characeen wurden teils zu M o n a n d ria Monogynia, teils
zu M o n an d ria D ig y n ia und M o n a n d ria P o ly g y n ia gestellt.
Bei den meisten Schriftstellern, welche sich des n a tü r lic
h e n Sy stem s bedienten, wurden dann die Characeen zu den
Najadeen versetzt, wie von Ant. Laur. v. J u s s ie u (1789), De-
c a n d o lle (1805) und S p ren g e l (1817), von ersterem mit Najas,
Hippuris, Ceratophyllum und Myriophyllum, von Scopolî
zwischen Hippuris und Sparganium gestellt, von F rie s Gera-
tophyllmn angereiht.
Durch die Untersuchungen von W a llro th (Antheridinm und
Spore) Vaucher, K a u lfu s s , Bisch o ff (Keimen der Spore),
F rits c h e (der Pollen), T h u re t (die Geissein der Spermatozoiden),
P rin g sh e im (nacktfüssige Zweige und Vorkeime), N o rd s te d t
und Meyer (Fruktifikationsorgane), de Ba ry (Befruchtung resp.
Keimung), A. B rau n (Richtungsverhältnisse der Saftströme in den
Zellen) und andere auf dem Gebiete der Morphologie und den
nicht weniger wichtigen Arbeiten A. B rauns (Übersicht der
schweizerischen, afrikanischen und schlesischen Characeen) und
andere Botaniker, welche in ihren Arbeiten, teils als Arten-Ver-
einiger, teils als Arten-Zersplitterer auftraten auf dem Gebiete der
Systematik, welche Arbeiten nach und nach im Laufe der Jahre
das Wesen der Characeen immer klarer und durchsichtiger werden
Hessen, kam man dann dazu, den Characeen einen anderen Platz
in den Systemen anzuweisen, als wie sie bis dahin gehabt hatten.
Das Hauptergebnis dieser Forschungen war der Nachweis
einer primären Achse, welche von den späteren Sprossen bedeutend
abweicht und mit dem Protonema der Moose zu vergleichen ist.
Aus den angeführten Arbeiten, welche die Entwickelungsgeschichte
aiifzuführen hat, geht nun demnächst hervor, dass sie
weder den Moosen noch den Algen zuzuzählen sind, und wenn
auch de Bary (Befruchtungsvorgang) ausführt, „dass sie nicht
zwischen Moose und Algen gestellt werden dürften, sondern, bei
Auflösung der Algen, etw^a neben den Florideen oder den Fuca-
ceen“, so meint doch Migula, „dass sie, selbst dennoch eine
Stellung einnehmen müssten, welche sie von den anderen Algenklassen
eben soweit sondert als von den Moosen, weil man eine ähnliche
gesetzmässig bestimmte Entwickelung und hochorganisierten Bau
hei keiner Algengruppe entfernt wieder findet; ihre Stellung
zwischen Bryophyten und Thallophyten als Phycobria oder besser
Charophyta sei immer noch die natürlichste.“
G a ttu n g en .
Was nun die E in te ilu n g (Gliederung der Characeen) innerhalb
des Systems betrifft, so wurden bis Aga rdh alle Arten derselben
unter die Gattung Chara vereinigt.
Aga rdh teilte dieselben zweien zu: Nitella und Chara.