K ü tz in g stellte (lami eine andere Mittelgattung auf; Gharopsis.
R u p re c h t fügte dann noch die Gattung; Lychnothamnus hinzu,
BO dass sie eingeteilt waren in Nitella, Lychnothamnus, Gharopsis
und Chara.
Alle diese Einteilungen beruhten auf dem ä u s se re n Ansehen
der Pflanze, bis A. B rau n — schweizerische Characeen, 1849 —
nachwies, dass der hauptsächlichste und allein zur generischen
Trennung berechtigende Unterschied von Nitella und Chara in der
Beschaffenheit des Fruchtkrönchens liege; und in der Zusammenstellung
der Charae australes und antarcticae — Hook. Journ.
of Bot. I, 1849 — jede dieser beiden Gattungen nach der v e r sc
h ie d e n e n S te llu n g d e r A n th e rid ie n in zwei Untergattungen
teilte; Nitella und Tolypella, Lychnothamnus und Chara.
V . L e o n h a rd i hielt es für angemessener, diese vier Untergattungen
zu Gattungen und die zwei Gattungen zu Unterfamilien
zu erheben, in welcher Einteilung W a h ls te d t in seiner Monographie
ihm dann folgte, und auch diese, v. L eo n h a rd isch e Einteilung,
von A. B rau n in seinen „schlesischen Characeen“ angenommen
wurde.
C. N o rd s te d t teilte dann in „seinen Fragmenten“ die
Gattung Lychnothamnus in Lamprothamnus und Lychnothamnus
und endlich zweigte Migula von der Unterfamilie Chara noch
Chara stelligera ab, welche er als eigene Gattung: Tolypellopsis
aufstellte, so dass demnach die Characeen aus nachstehenden Abteilungen
und Unterabteilungen bestehen;
I. U n te rfam ilie : Nitelleae mit den Gattungen MfeMa und
Tolypella;
II. U n te rfam ilie : Ghareae mit den Gattungen Tolypellopsis,
Lamprothamnus, Lychnothamnus und Chara.
A r t e n .
Was nun die Bestimmung der Arten anbelangt, so ist man
bemüht gewesen, solche Merkmale an der Pflanze resp. den Organen
derselben aufzufinden, welche an kleineren und grösseren
Exemplaren stets in gleicher Anzahl auftreten und ohne Übergänge
sind.
Als solche Merkmale sind die Verhältnisse der Berindung,
des Stipularkranzes, sowie die der Blätter und besonders die
Stellung der Geschlechtsorgane und die Beschaffenheit der Spore,
auch das Fohlen oder die Anwesenheit einer Schleimhülle (bei
den Nitelien) in Betracht zu ziehen, wobei man auch mit Vorsicht
Bestachelung berücksichtigen kann.
Hinsichtlich der Einteilung in Haupt-, Unter- und Abarten
verweise ich auf die Ausführungen A. B rau n s „die afrikanischen
Characeen, pag. 788—795“.
F o r m e n.
Bei Bestimmung und Bezeichnung der Formen ist von den
verschiedenen Scliriftstellern fast die ganze Pflanze mit den meisten
Organen derselben in Betraclit gezogen resp. in Anspruch genommen
worden.
Diese Bezeichnungen, in lateinischer Sprache ausgeführt, hervorgerufen
durch an den Organen der Pflanze gemachte Beobachtungen,
sozusagen abgekürzte beschreibende Übersetzungen, sind
durch den Altmeister A. B rau n ins Leben gerufen worden und
die Schriftsteller sind diesem Gebrauche auch gefolgt bis auf
Migula, der seinen F o rm en eigene Namen gegeben hat.
Er meint: „wenn auch A. B rau n eine wissenschaftlich mustergültige
Terminologie eingeführt, so sei dies eine Methode, die
gewiss auf dem kürzesten Wege die Hauptmerkmale der Pflanze
mit ihrer Benennung vereinige; .aber abgesehen von ihrer Umständlichkeit
beim Gebrauche, auch ganz von der herkömmlichen Bezeichnungsweise
in den übrigen Pflanzengruppen abweiche.
Es sei natürlich unmöglich, jede der unzähligen, möglichen
Kombinationen mit einem Namen zu belegen, aber bei den besonders
charakteristischen und häufig wiederkehrenden Formen
empfiehlt sich dies Verfahren schon aus pi’aktischen Gründen.
Nichtsdestoweniger müsse die Braunsche Bezeichnungsweise
wenigstens stets als Grundlage der Diagnose beigefügt werden und
bedürfte einer besonderen Erläuterung, um auch Formen, denen
ein besonderer Name nicht gegeben würde, in exakter Weise zu
bezeichnen.“
Gan d o g e r ist in seiner „Flora Europaeae, T. XXVII, Farn.
GXXXV, Characeae, 1891“, dieser Methode gefolgt.
Da ich nun aus Erfahrung weiss, mit welchen Schwierigkeiten
der Anfänger zu kämpfen hat, um sich diese, gerade für die
Characeen zugeschnittenen Benennungen, die so vielen Organen
der Pflanze entlehnt sind, in ihren Bedeutungen zu eigen zu
KryptogamenÜora der Mark IV. 3