welche ja freilich seiir verschieden sind, aber ein wünschenswertes
¡Merkmal für die Formen geben.
Werden mm hei Bearbeitung der Characeenarten irgend eines
Bezirks auf den betreffenden Etiketten oben augezeichuete Angaben
vermisst und will der Bearbeiter dieselben ergänzen, oder
noch andere für notwendig von ihm erachtete hiuznfügeii, so
dürfen es natürlich nur solche sein, welche durch die Literatui-
anerkannte oder durch selbsteigene Erfahrungen beglaubigte sind.
Hinsichtlich der Notierung der Formen ist es, wenn man
sicher gehen will, notwendig, die nötigen Merkmale bei der Präparation
schon zu berücksichtigen und zu notieren.
Sehr bedenkliolr ist es immer, aus dem Herbarienmaterial
richtige Formen herleiten zu wollen.
Das zerbrechliche Charenmaterial wird durch den Gebrauch
leicht abgenutzt; es werden teils die Endglieder der Blätter ab-
gestossen, teils die Härchen abgebrochen sein, es kann die Stellung
der Blätter, iu Bezug auf den Stengel, durch zu starke Pressung
eine andere geworden sein, als wie sie beim Einsammeln war, es
ist gewöhnlich auch ein zu geringes Material vorhanden; kurz,
man wird schwerlich in einer, aus Plerbarienmaterial konstruierten
Characeenform, das Bild wieder erkennen können, welches das
aus dem IVasser gezogene frische Material liefert, also die richtige
Naturform, welche ja nur zur Geltung kommen inuss.
4. In der Tabelle der Seen ist bei mancheir der von mir besuchten
Gewässer eine 0 gezeichnet worden, weil von mir in solchen
keine Characeen gefunden sind. Es ist ja aber durchaus nicht
damit gesagt, dass sie keine Characeen enthalten, und solche
müssen demnach bei späteren Besuchen nicht vernachlässigt werden,
denn, wie schon vorher bemerkt, können sich inzwischen schon
immer wieder Charen in denselben angesamnielt haben; sie
können auch heim ersten Absnchen der Gewässer leicht übersehen,
auch einzelne Sammelplätze solcher nicht angetroffen worden sein.
5. In den Herbarien habe ich hei Entnahme der verzeich-
neten Fundstellen auf den Etiketten manche unbestimmte Angaben
angetroffen, wie z, B. „bei Berlin“, ferner auch noch andere, wie
„im Tiergarten“ und „im botanischen Garten".
Da solche Fundstellen, wenn sie nicht schon verschwunden
sind, doch in Bälde verschwinden werden, so habe ich solche in
die Verzeichnisse nicht mit aufgenommen, da sie ja eigentlich
keinen Wert mehr haben.
6. Den Nutzen der Charen betreffend, so ist derselbe dort,
wo sie in grossen Massen auftreten, durchaus nicht gering, weil
man dieselben an solchen Stellen zum Düngen der Äcker verwendet,
und ich aus Erfahrung weiss, dass man gute Erfolge von
solchen Düngungen besonders auf sandigen Äckern geliabt hat.
Ebenso haben solche Charenansammlungen für die Fischzucht
grossen Nutzen, weil in solchen eine grössere tierische Nahrung
erzeugt wird, weil manche Fischarten gerne ihren l^aich an den
Pflanzen absetzen imd sie auch der jungen Brut einen vorzüglichen
Schutz gegen ihre Feinde gewähren. Für den Fischer ist
eine solche Zugabe nicht angenehm, weil sie niclit allein das
Ziehen der Netze in solchen Ansammlungen erschwert, sondern
auch durch das Aufrollen der Netze Züge ohne die geringste Ausbeute
Vorkommen.
14. Abschnitt.
Uber Sammeln, Präparieren nnd Konservieren der Characeen.
"Wenngleich die Selbstbeschaffnng und Erhaltung guter Phanero-
gameu-Exeniplare im Vergleich mit solchen Characeen-Exemplaron
schwieriger erscheint durch Aufwendung von mehr Arbeit bezüglich
des Trocknens und grössere Aufmerksamkeit für Erhaltung
gegen Insektenfrass; indem die Characeen-Exemplare rasch trocknen
und kaum durch Insektenfrass leiden, so ist die Selbstbesoliaffnng
der letzteren doch um vieles schwieriger, resp. kostspieliger.
Diese grösseren Sohwierigkeiten liegen in dem Sammeln und Vorpräparieren.
Um nun denjenigen, welche sich mit dem, Studium dieser
Familie befassen, demnach auch .Belagexeniplare sammeln und
präparieren wollen, zu Hülfe zu kommen, will ich nachstehend
veröffentlichen, welches Verfahren ich, nach meinen Erfahrungen,
für das geeignetste gefunden habe, um die Zeit möglichst auszunutzen
und gute Präparate hersteilen zu können.
Es ist dies Verfahren auch in meinen ,, Characeen der Regierungsbezirke
Stettin und Köslin der Provinz Pommern“ von mir
schon veröffentlicht worden.