Ein aus solchen Exemplaren bestehendes Konvolut legt man
in den Eimer und sucht durch Hin- und Herzerren, Auf- und
Niedertanehen desselben iu dem Wasser eine Lösung nnd Teilung
zu bewirken und dadurch nach und nach einzelne unversehrte
3^]xemplare zu erlangen.
In den meisten Fällen wird es schon schwieriger sein, aus
dem E im e r einzelne solche Exemplare zu erhalten, und’ man
muss daun dadurch seinen Zweck zn erreichen suchen, dass man
ein kleines, schon im Eimer abgeteiltes Bündel des Konvoluts in
die vorher erwähnte grössere ovale Schüssel legt und mit Hin-
und Herzerren und durch wiederholtes Abteilen mit einer Federspule
einzelne gute Exemplare herauszuarbeiten sucht.
Nur Geduld und immer wieder Geduld kann hier zum Ziele
führen.
Die so erhaltenen Exemplare legt man gleichfalls in derselben
Weise, wie vorher erwähnt, auf die Teller, und macht es nichts
aus, ob dieselben kreuz und quer oder rund aufeinander liegen,
n u r die u nm itte lb a re Folge der auf dem Rande des Tellerl
liegenden Vhirzelteile muss strenge innegehalten werden.
Hat man die Pflanzen so vorbereitet auf dem Teller lie.g-en,
dann ist die schwerste Arbeit gethan und man schreitet zum Aub
legen derselben auf Papierhlätter unter Wasser.
Als Unterlagenpapier kann man gutes Schreibpapier nehmen,
doch wird immerhin stärkeres Papier der Pflanze einen bessereii
Halt gewähren, von welchem man sich für die I/änge der Pflanzen
passende Stücke schneidet.
V'eiter reinigt man dann die grosse ovale Schale, füllt dieselbe
wieder mit reinem W'asser, legt eine für die Pflanze passende
Papierplatte in dasselbe, dieselbe ganz untertauchend, und auf diese
eine auch hin nnd wieder mehrere Pflanzen, um das Zusammeii-
wachsen derselben anschaulich zu machen, deren Teile man mit
Hülfe der Federspule so gut als möglich ausbreitet, dass Wuchs
und- Teile derselben möglichst gut zu erkennen sind, und hebt
dann b e h u ts am die Papierplatte mit der Pflanze aus dem Wasser,
dasselbe nach vorne langsam ablaufen lassend, damit die vorbei’
ausgebreiteten Teile soviel als möglich die ihnen gegebene Lage
behalten und legt die Platte, je nach dem Raume, zur Linken
entweder auf deu Präpariertisch oder auf die Erde und zwar , eine.
auf die andere; womit mau so lange, fortfährt, bis alle ausgesuchten
Pflanzen untergebracht sind.
Wohl aber zu beachten ist, dass man beim Auflegen der
vorbereiteten Pflanzen in' um g e k e h rte r R e ih en fo lg e , also mit
der z u le tz t auf den Teller gelegten Pflanze z u e rs t beginnt uud
immer die Reihenfolge festhält, weil anderenfalls wieder eine Verwirrung
stattfinden und die mühsam vollbrachte Arbeit vergeblich
sein würde.
Hat man so alle gewünschten Exemplare auf die Tafeln gelegt,
lässt man durch behutsames Aufheben des ganzen Tafelkonvoluts,
resp. der verschiedenen Tafelkonvolute, das Wasser
seitwärts und naob vorne ablaufen und schreitet zum letzten Akte
des Präparierens — dem T ro ck n en .
Man bedient sich dazu gut löschenden Papiers,
Auf einen oder mehrere zusammengelegte Bogen werden nun
eine Platte oder mehrere Platten gelegt, je nachdem auf denselben
fest werden können, natürlich nur einfach, auf welche man dann
einen oder mehrere Bogen Löschpapier legt und so fortfährt, bis
der Vorrat erschöpft ist. Auf diesen Stapel legt man dann einen
Pappdeckel oder ein Brett und beschwert denselben nur le ic h t
mit einem oder mehreren Büchern oder einer anderen geringen
Last. Die Struktur der Characeen muss erhalten werden so viel
wie möglich, sie dürfen n ic h t g e p re s s t, sondern nur getrocknet
werden.
Nach einigen Stunden oder einem halben Tage kann man
schon wieder trockenes Papier geben, wobei man besonders beim
Umlegen behutsam beachten muss, dass die Pflanzen völlig ihre
ihnen gegebenen Lagen liehalten, womit man dann fortfährt, his
die Pflanzen trocken sind.
Zum K o n s e rv ie re n der Characeen ist es nötig, dass man
dieselben zwischen Löschpapier aufbewahrt, da die so getrockneten
Exemplare sehr zerbrechlich sind.
Man hat sie auch dadurch zu konservieren gesucht, dass man
sie auf weisse Papierplatten mit Gummi angeklebt hat.
Ich habe mich dieser Methode nie anschmiegen können, da
so festgeklebte Exemplare für ein späteres Studium weniger
tauglich sind.
Manche Arten der Characeen, wie die Nitellen, bedürfen ge