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IVenngleioli die Provinz s t a r k s a l z i g e ( ¡ c w ii s s e r niclit b e sitzt,
so finden sicli doch in derselben manche Lokalitäten, deren
(Tcwässer mehr oder weniger scliwachsalzig — brackig — sind.
Wir finden solche verzeichnet in dem ,,I.andhnch der Provinz
Brandenburg, Br. I, p. 124, von Dr. H e in ric h B e rg b a u s ,
Brandenburg, 1854.“
B e rg b au s nennt nachstehende Orte, an welchen sich in
früheren Jahrhunderten Salzquellen befunden haben, ,,deren Stellen
aber meist sämtlich sich nicht mehr im Gedächtnisse der Menschen
befinden“ ; indes darf sich der Charensammler doch nicht abhalten
lassen, solche Stellen zu besuchen, resp. solchen wieder
nachzuspüren.
Die bedeutendste Salzwerksanlnge der Mark soll sich iiei dem
Kirchdorfe Salzbrunn im Kreise Zauch-Belzig befunden liaben;
K lam ro tlis 1811 unternommene Untersuchungen ergaben iVs
fjot Salz auf 100 Lot des aus dem Brunnen hervorgeholten
Wassers.
Andere Salzquellen sollen sich bei Trebbin und Brandenburg
a./H. befunden haben, bei welcher letzteren Stadt der salz-
lialtige Boden sich lierausgestellt liat durch ausgesprocliene Salzpflanzen
und durch einen hin und wieder mit Salzkrystallen
bedeckten Anger.
Sodann maclit er noch aufmerksam auf den Salzboden bei
K ein-Uetz im Kreise Ost-Havelland und auf eine, bei den in dem-
sellicn Kreise, zwei Stunden westlich von Nauen sich befindenden
Dörft-rn Selbelang und Pessin belegene Salzquelle, auf welche auch
gearbeitet ist und welche nach der Analyse von H e r rn s tä d t, im
Jahre 1798, auf einen Kubikfuss an Kochsalz 6 Lot, 1 Quentchen
und 52 Gran ergehen hat.
Ausserdem werden noch Salz(]uellen erwähnt beim Dorfe
Biesenbro bei Greiffeuberg, Kr. Prenzlau, beim Dorfe Staffelde bei
Soldin und hei der Stadt Storkow.
Auch P. A sch e rso n — Verband], des bot. Vereins der Mark
Brandenl)urg, Berlin 1859, p. 28 - erwähnt die ,,altberühmto
Salzstelle liei Uetz“ , und in dem Berichte, ebenda 1862, p. XVI,
heisst es: ,,eine bisher nur pflanzengeographisch nachgewiesene
Thatsache, das Vorkommen des Kochsalzes hei Nauen, ist durch
eine von Professor S c liu ltz -S c liu ltz e n s te in ausgeführte Analyse
bestätigt worden.“
Nach dieser Analyse — elienda p. 148 — enthält un Prozenten,
dem Gewichte nacli ansgcdrückt, die Nauener Salzlakenerde:
Kieselerde 50,5; Hninns (Humusextrakt, Humussäure, Quellsäure,
Humuskohle) 34,5; kohiensauren Kalk 8,5; Chiorcalcium
1,6; scliwefelsauren Kalk (Gips) 2,0; phosphorsauren Kalk
(Knochenerde) 1,0 = 100.
In dem Berichte der Verhandl. des bot. Vereins der Provinz
Brandenburg - Jahrg. 24, 1882, p. 1 - wird endlich noch die
Seliielanger Salzquelle erwähnt, welche sich in der Nähe des Vorwerks
Bienenfarm im Ruppiner Kreise befindet.
Wenn nun auch das flüssige Element als erste Ivebens-
bedingung der Characeen anzusehen ist, weil sie ohne dasselbe
nicht existieren können, so sind doch auch die Bodenverliältnisse
in Betracht zu ziehen; denn, wenn es auch zuweilen vorkommt,
(lass der Same auf schwimmenden Algenmassen zur Keimung
o-elangt und die Pflanze auf solchen weiter vegetiert, so ist es doch
fast immer der Boden, auf welchem oder in welchem die Pflanzen
geboren werden und aus welchem sie einen beträchtlichen Teil
ihrer Nahrung empfangen.
Ich werde hier deshalli aiicli etwas üher die Bodenverhältnisse
mitteilen, kann mich natürlich nur insoweit mit densclbigen beschäftigen,
als sie auf die Charen Bezug haben.
H ein r. B e rg h a u s — Landbuch der Provinz Brandenburg!,
p 286 u. s. w. - führt, nach Crome, nachstehende Bodenarten
der Mark an: 1. Thonboden, 2. Lehmboden, 3. sandiger Lehmboden,
4. lehmiger Sandboden, 5. Sandboden, 6. Mergelboden,
7. Kalkboden, 8. Humoser Boden.
Dem letzteren, von Kopiie Niederungsboden genannt und in
vier Klassen geteilt: thoniger humoser Boden, lehmiger humoser
Boden sandiger humoser Boden und kalkhaltiger humoser Boden,
wird noch vmi demsellien hinzugefügt der Moor- und Torfboden
und endlicli iiocli der Moder, den man vielfacli in Sümpfen, Teichen
und Niederungen flndet.
Vor allem kommt nun für die Characeen der liumose Boden
(Kl. 8) in Betracht mit seinen Anhängseln: Moor- und T o rfboden
u n d Moder.
Aber auch der Kalkboden (Kl. 7) hat für die Characeen seine
Bedeutung.
Berg h aiis sagt in Bezug hierauf: „Zu diesen allgemeinen
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