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in sich voroinigie, liildeten bald einen zahlreichen Kreis von Botanikern
uni denselben; und da er auch liier, wie in früheren Jaliren,
dem Studium der Characeenfamilie seine besondere Aufmerksamkeit
zukommon liess, so war es sebr natürlich, dass er viele seiner
Zuhörer und eine Menge derjenigen, welche sich sclion in früheren
Jahren mit dom Studium dieser Familie und mit dem Sammeln
von C'haraccen beschäftigt hatten, mehr und mehr für dieselben
liegeisterto und zum Studium und Sammeln derselben anregte.
\Venn wir auch schon von F ritz s c h e , Bauer, Itz ig so h n
und S ch um an n in den Jahren 1847, 48 und 49 gesammelte
Exemplare in dem Kgl. Herhar in Berlin und in einem Privat-
herbar (Marsson) linden, so waren es doch besonders die Jahre
1851 — 1876, welche dem Berliner Herbar seinen augenblicklichen
Reichtum von Exemplaren des Gebietes zuführten, welche
von zahlreichen Fundstellen von über 60 Botanikern zusammengebracht
waren, bei welchen die Namen A. B ra u n auf circa 150,
J a h n 90, P. Magnus 24, S ch ram m 17, H e rtz sc h 16, Warn-
s to rf 14, I tz ig so h n 14, W in te r 10, Lasch 10, S e eh au s 10
und die der übrigen vSaramler auf je 1—7 Platten verzeichnet sind.
Am 29. März 1877 entschlief A. B r a u n , der das goldene
Zeitalter der Characeenkunde des Gebietes ins Leben gerufen, und
mit ihm schien auch der Eifer für die Characeen erkaltet zu sein,
wenigstens finden wir bis zum Ende des 19. Jahrhunderts im
Berliner Universitätsherhar aus dem Jahre 1896 nur noch zwei
Platten mit dem Sammlernamen Filarszk.y.
IVenn wir aber auch aus dem Berliner Herbar keinen
Fortgang der Characeenkunde des Gebietes bemerken können
so sind doch die beiden letzten Jahrzehnte des verflossenen
Jahrhunderts nicht ungenutzt hingogangen.
Dazu gaben die von Sydow herausgegebene Arbeit — die
europäischen Characeen —, das von Migula von 1890 97 erschienene
Characeenwerk — die Characeen Europas etc. und
das durch denselben ins Leben gerufene Exsiccatenwerk ,,Migula,
Sydow und IV a h ls te d t“ , sowie nicht minder „die Fragmente etc.“
von N o rd s te d t Veranlassung.
Ferner geht aus den Privatherharien hervor, dass noch
nachstehende Herren in den .Jahren gesammelt haben; Dr. E d le r
(Potsdam) 1886, 87 und 88; Dr. E. H u th 1892; Prof, Dr. Paul
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Dlagnus 1 8 9 5 ; S ch ep p ig 1882, 1 8 8 4 - 1 8 9 0 , 1892, 95 und 96
und P. Sydow 1885 — 1897.
Dass das goldene Zeitalter der Characeenkunde des Gebietes
ein so reiches Material lieferte, kann uns nicht wundern, denn
durch den Altmeister wurden die Jünger begeistert; dass nach
dem Ableben desselben eine gewisse Ruhe eingetreten, kann uns
aber gleichfalls auch nicht wundern, da nach einer grossen Zeit
gewöhnlich eine Zeit der Ruhe oinzutreten pflegt.
IVenn nun auch angenommen werden könnte, dass keine neue
Art dieser Familie in der Mark mehr zu entdecken wäre, so
findet der Bearbeiter oder Liebhaber doch immer wieder neue
Formen in dieser so formenreichen Familie, und wenn der Bau derselben
auch noch so gut bekannt ist, so wird sich doch noch
immer etwas Neues zu ergründen, zu berichtigen und zu ergänzen
finden.
Nehmen wir an, dass die eingetretene Stille die Stille voi'
dem Sturme ist und dass später eine neue Sturmperiode eintreten
wird.
N a m e n dei- S a m m l e r ,
welche sieh m it den C harac e en des Gebietes h e s e h ä ftig t liaben.
I. Asch e rso n , P a u l, P ro f. D r. d e r B otanik an d e r U n iv e r s itä t zu Berlin.
■Z. B a e n itz , C arl G ab rie l, D r. p h il. L e h re r zu G ö rlitz , P r iv a t ie r zu B re slau.
:î . B a ry , A n to n de f , Ih'- P ro f. dei- B o ta n ik zu S tr a s s h u rg i. E.
4. Bauer, G u stav t , C liemike r zu Berlin.
,"). B ey rich . C arl -f, GärtneT, hot. R e isen d e r in N o rd am e rik a .
6. Bolle, Carl, Dr. p h il., B e s itz e r zu Sch a rffen b e rg .
7. Bouché, Carl -f, K ö n ig l. G a rte n in sp e k to r zu Berlin.
8. Brauu, A le x a n d e r t , D r. P ro f. d. B o ta n ik zu B erlin .
9. B ra u n , Herrn, -j-, Stu d io su s zu B erlin , Sohn von A. Braun,
lü. B ra u n , E r n s t ’r, Sohn von A. Braun.
II . B u ck , J o h a n n e s N ic o la u s i', A p o th e k e r zu F r a n k f u r t a. 0 .
12. E d le r, H ans, D r. p h il. am meteorologisolieu I n s t i tu t zu P o tsd am .
.13. E ila r s z k y , F e rd in a n d , D r. p h il., P r iv a td o z e iit u n d Kustos am N a tio u a l-
Museum zu B udapest.
14. F r itz s c h e i', P ro f. zu P e te rs b u rg u n d K a ise r!. S ta a ts ra t.
15. G a llu s, ‘W ilh e lm . Stu d io su s zu Berlin.
16. Golenz, J o h a n n , L e h re r zu Mühlbeck hei Schwiebus.
17. Goerzertz, .1. B., Professor.
18. Grantzow , Carl i-, L e h re r in H in d e iib u rg bei P ren z la u .
19. Gnm ow , A lb e rt, C hem iker zu B e rn d o rf in N ied e r-O ste rre ich .
¿0. H e llw ig , F r ie d r ic h i-, O rg a n is t zu Sommerfeld.
21. H en n in g s, P a u l, K u sto s am h o tau iso h en Museum zu B erlin .