schungen des 1875 verstorbenen Lehrers H e llw ig bei Sommerfeld
und des jetzigen Fabrikdirektors A. Clrunow in Rcrndorf bei
Wden zu erwähnen, welcher besonders die Gegend von Rheinsberg
erforschte und dort Ch. aspera Delh. (AVilld.) auffand.
Im Jahre 1851 kam A. B rau n nach Berlin und liess sich
auch hier das Studium der von ihm stets mit Vorliebe behandelten
Familie angelegen sein.
Die Forschung seiner Ikirgänger wurden namentlich durch
Aufsuchungen der zeitig im F'rühjahr erscheinenden Nitellenarten
ergänzt, von denen er Nit. capitata (Nees) und flexilis (L, ex p.),
(letztere war früher mit Nit. mucronata A. B ra u n verwechselt
worden) auffand; ferner Tolypella intricata (Trentep.), Toi. glomerata
(Desv.), Ch. contraria A. Braun, intermedia A. Braun,
rudis A. Braun und tenuispina A. Braun.
Eine von H e rtz sc li im Paarsteiner See aufgefundene neue
Art wurde von A. B rau n als Ch. jubata beschrieben.
Unter den Botanikern des Gebietes, welche Characeen sammelten
und dem Vortragenden mitteilteu, nannte derselbe vor
allen Herrn J a h n , der an vielen Orten beobachtete, ferner die
Herren Lasch (Driesen), H e rtz s c h (Angermünde), Paalzow
(Rhinow), Golenz (Scliwiebus und Krossen), Itz ig so h n und Rothe
(Neudamm), 0. R e in h a rd t (Schwiebus), S ch ramm (Brandenburg),
V 'a rn s to rf (Arnswakle, Xeu-Ruppin), Graiitzow (Prenzlau),
P. A sch e rso n (Arnswalde), 0. Kuntze (Biesenthal), H, Schulze
(Nauen), B o lle (Buckow), S c hw e in fu rth und Mylius (Soldin),
J a e h n ik e , welcher Tolypella prolifera Ziz. entdeckte, Wenck
(Magdeburg), P a u c k e rt (Treuenbrietzen), Magnus (Kottbus),
Koehne (Weissensee), S c h um a n n (Golssen), W in te r (Menz).
Schliesslich gab A. Braun Andeutungen über verschiedene
morphologische Eigentümlichkeiten der Characeen, über die Winterknospen,
durch welciie manche Arten ausdauern, die nacktfüssigen
Zweige, den Bau der Frucht und den so lange vergeblich gesuchten,
endlich von de Bary 1871 aufgefuudenen Befruchtungsprozess,
“
Ich werde später in einer Tabelle die hier aufgeführten Namen
der Sammler, sowie aller Sammler, welche im Gebiete Characeen
gesammelt haben, soweit dieselben mir zugänglich geworden sind,
aufführen.
Wenn nun auch diese, im Laufe der Zeiten erschienenen,
soeben mitgeteilten Pul)likationen einen Einblick in den Beginn
und im weiteren \krlaufe in den Fortgang der Characeenkunde im
Gebiete gestatten, so erhalten wir doch noch eine allgemeinere
bessere Übersicht über die Erfolge, welche diese am Ende des 18.
und im Verlaufe des 19. Jahrhunderts aufzuweisen hat, durch die
Characeenherbarien, insonderheit das des Königl. IMusenms zu
Berlin resp. das A. Braunsche Herbar, sowie durch Privatherbarien,
welche teils von wissenschaftlichen Bearbeitern dieser Familie, teils
von Liebhabern und Sammlern derselben angelegt worden sind.
Beide, Publikationen und Herbarien, mögen uns einen Überblick
gewähren.
Wie sich eigentlich überhaupt erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts
die Botaniker mit dem Studium dieser Familie zu beschäftigen
anfingen, so war es auch in der Provinz Brandenburg.
Doch sind aus der Zahl von den nacheinander den Lehrstuhl der
Botanik an der Universität Berlin innehabenden W illd en ow und
K u n th gesammelten Characeenexemplaren nur wenige der heutigen
Zeit erhalten worden.
Im ersten Viertel, besonders aber gegen Ende des ersten
Viertels des 19. Jahrhunderts, begann mehr und mehr die Dämmerung,
welche auf der Characeenkunde lagerte, zu schwinden,
und es verbreiteten sich die ersten belebenden Strahlen einer aufgehenden
Sonne über Deutschland, welche von dem Altmeister,
dem Professor A. B rau n ausgingen, der den Lehrstuhl der Botanik
zu Freihurg i. B. inne hatte, und drangen auch in die Mark ein.
Durch Publikationen und das durch denselben ins Leben
gerufene Exsiccatenwerk von: „Braun, R a b e n h o r s t und Stizen-
b e rg e r “ wurde denjenigen, welche sich für diese Familie zu
interessieren anfingen, das Studium derselben „mundrechter“ gemacht,
und aus den Herbarien ersehen wir, dass in den Jahreir
von 1827 — 1833 B au e r, J a h n und F r itz s c h e sehr eifrige
Sammler waren.
Der Glanzpunkt der Characeenkunde begann aber erst im
Anfänge der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als A. B r a u n
nach Berlin berufen worden war und den Lehrstuhl der Botanik
daselbst inne hatte.
Das reiche Wissen, der rege Eifer, der anheimelnde, liebenswürdige
Unigaiigston, welche Eigenschaften dieser seltene Mann
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