Fig. 1—3. C hara hispida. Bei Fig. 2 und 3 wachsen die Kindenlappeu am ersten
Knoten des nacktfüssigen Zweiges aus. 4. Ch. hispida. a, Ältere Stengelknoten
mit Zweigvorkeimen und t , einem nacktfüssigen Zweige. (Alles nach M ig u la .)
liehältern in Verbindung stehen, auch — nach A. B ra u n und
de Bary (wie der Letzte sagt, dass W a h ls te d t und N o rd s te d t
schon gezeigt haben) — aus dem ersten Knoten des Keimlings
hervorgehen; de Bary bezeichnet beide Gebilde als a c c e s so ris c h e
Zweige. Nach denselben folgen sich in den accessorischen Vorkeimen
die Teilungen weniger rasch, als bei den normalen.
A b g e lö ste B erin d u n g .
Ich will hier noch eine Erscheinung erwähnen, welche sich
zuweilen an älteren Pflanzen — von Chara hispida besonders —
vorfindet, nämlich die teilweise Ablösung der Berindung vom
Stengelinternodium (Seite 16, Fig. 7).
Sie entsteht, wenn das Wachstum des Stengelinternodiums
schon aufgehört hat, während die Berindung noch im Wachsen
begriffen. Die so abgelöste Berindung biegt sich dann schlingen-
artig hin und her.
P a rth e n o g e n e s is .
Eine eigentümliche Erscheinung ist es endlich, dass die
Sporenknöspchen von Chara erinita in Deutschland, Schweden,
Norwegen, Dänemark und England nicht befruchtet werden und
dennoch jährlich keimfähige Sporen entwickeln, welche Erscheinung
A. B rau n in seiner berühmten Arbeit „über Parthenogenesis bei
Pflanzen-Abhandlung der Königlichen Akademie der Wissenschaften
zu Berlin, 1856“ genau beleuchtet hat.
Es sind bisher nur männliche Pflanzen der Ch. erinita von
vier weit auseinander liegenden Lokalitäten bekannt, nämlich, aus
Frankreich — Courtoison —, Siebenbürgen — Hermannstadt —,
vom Kaspischen Meere — Gurjen — und von Griechenland —
Pyraeus.
Unzählige vergebliche Untersuchungen sind in Deutschland,
Skandinavien, Dänemark gemacht worden, um daselbst männliche
Pflanzen zu entdecken; und doch bringt diese einjährige Art daselbst
in unzähligen weiblichen Exemplaren jährlich junge Keimpflanzen
hervor, welche man sehr häufig noch mit den Resten
der Sporenhülle antrifft, aus welcher wieder neue reife, keimfähige
Sporen und gewöhnlich sehr zahlreich hervovgehen.
De B a ry zeigt in seiner Publikation — zur Keimungs-
geschiclite der Charen — Separatabdruck aus der botanischen