T
7. Absclmitt.
t ber Bestiirimeu der Characeen.
H a u p tm e rkm a le d e r U n te rfam ilie n .
Als sülclio gelten:
Nitelleae lial/en eine Spore, deren Krönchen aus zwei übereinander
liegenden, fünfzeiligen Kreisen besteht, wonach also das
Krönchen des Sporenknöspchens zehnzeilig ist, sodann einen
Stengel, der nicht herindet ist, Blatter, die stets geteilt sind und
niemals einen Stipularkranz; Sj/orenhülle ohne Kalkschale im
Inneren (Seite 16, Fig. 8, 9).
Chareae haben ein fünfzelliges Sporenknöspchen, herindete
Stengel mit Ausnahme der Gattung Tolypellopsis und einiger Charenarten
(z. B. Ch. coronata), nie geteilte Blätter und s te ts einen
Stipularkranz, wenn er auch nur aus warzenförmigen Auswüchsen
besteht (mit Ausnahme der Gattung Tolypellopsis)-, Sporenhülle
oft mit einer, im Inneren ausgebildeten Kalkschale (Seite 16,
Fig. 10, 11).
H a u p tm e rkm a le der G a ttu n g en .
Betreffs Gattungsinerkmalen sind liei der Unterfamilie Nitelleae
die Gattungen Nitella und Tolypella in Betracht zu ziehen.
Nitella hat Blätter mit nur einem blättchenbildenden Knoten
und nur ein oder zwei, selten mehreren Gliedern; sie sind einfach
oder mehrfacli gabelteilig (Seite 16, Fig. 13).
Das Antheridinm befindet sich gipfelständig auf dem Hauptstrahl
und den nochmals geteilten Seitenstrahlen; Sporenknöspchen
seitlich an dem Knoten des Blattes, einzeln oder mehrere beisammen;
bei monöcischen Arten dicht unter dem Antheridinm.
Tolypella hat Blätter mit ein bis drei blättchenhildenden
Knoten und vielgliederigem Endstück über dem letzten derselben,
Blätteben, dem Hauptstvabl an Stärke nicht gleichkommeiul (also
nicht gabelstiindig), cingliederig, zuweilen selbst wieder mit einem
blättchenhildenden Knoten (Seite 16, Fig. 12).
Antheridien befinden sich einzeln oder zu mehreren seitlich
an dem Knoten des Blattes auf kurzen einzelligen Stielen oder
ausserdem im Grunde des Quirls innerlialb der Blätter auf meist
verlängerten Stielen, welche dem Basilarknoten entspringen.
Sporenknöspchen umgeben in grösserer Anzahl die Antheridien,
gleichfalls mit etwas verlängerten Stielen.
Als Gattungsmerkniale hat man sich bei den der Unterfamilie
Chareae angehörenden Gattungen: Tolypellopsis, Lamprothamnus,
Lychnothamnus und Chara nachstehendes zu merken:
Tolypellopsis hat weder Berindung noch Stipularkranz und
das, einer nocli unfruchtbaren grossen Tolypella ähnliche Aussehen;
ist diöciscli (Seite 40, Fig. 1 — 3).
Lamprothamnus ist unberindet und befindet sich das Sporenknöspchen
u n te r dem einzeln stehenden Antheridium; ist monö-
cisch (Seite 40, Fig. 4).
Lychnothamnus ist herindet oder unberindet, bat das Sporenknöspchen
zwischen den, zu zwei bis drei an dem Blattknoten
sich befindenden Antheridien stehen; ist monöcisch (Seite 40,
Fig. 5).
Chara ist herindet oder unberindet, hat das Sporenknöspchen
ü b e r dem Antheridium stehen; diöcisch oder monöcisch (Seite 40,
Fig. 6).
H a u p tm e rkm a le der Arten.
IVas die Artenmerkmale anbetrifft, so werden dieselben teils
entnommen von den Blättern im Quirl und den Blattglieclern, bezüglich
der Zahl l;eider; den Blättchen, der Beschaffenheit des
Stipularkranzes; ferner von der Art der Berindung, der Grösse der
Spore und der Beschaffenheit der Streifen an dersellien und
anderen Organen, wie aus dem später folgenden Systeme hervorgeht.
Die meisten der oben angegebenen Merkmale kann inan mit
blossem Auge wahruelimeu, für andere, weniger klar liegende
reicht eine gute Lipie aus, w'emi das blosse Auge und die Lupe
aber nicht mehr ihre Dienste genügend zu leisten vermögen, müssen
mikroskojiische Untcrsuchnngen an deren Stelle treten, für welche
— nach Mignla — ein einfaches, bis 200facli linear vergrösserndes
Mikroskop in den meisten Fällen genügen wird.
An weiteren M'erkzeugen zu den Untersuchungen sind nötig:
Präpariernadeln, Pinzetten und Skalpelle, einige tiefe Uhrgläschen,
Objektträger und Deckgläschen, sowie einige Fläschchen mit
.\lkohol, Glycerin, Kalilauge, Essigsäure und eine alkoholische
I.ösung von Meth}'lenblau.