foetida, hispida. Im letzten Falle kann der Unterschied so bedeutend
werden, dass die Zellen der Mittelreihen von denen der
Zwischenreihen fast gänzlich ül)erwölbt und verborgen werden
(Chara rudis)."
B e rin d u n g d e r B lä tte r.
Die B e rin d u n g d e r B lä tte r geht nun, wie die Berindung
des Stengels von seinen nächsten Organen, den Blättern ausging,
gleichfalls von den nächsten Organen, den Blättchen aus, und
zwar aus dem Basilarknoten derselben. Bezüglich dieses Berindungs-
vorganges derselben verweise ich auf A. B r a u n — schlesische
Characeen.
Ich will hier nur noch bemerken, dass die Blätter der meisten
Charen herindet sind, es zeigen nur von den im Gebiete der
deutschen Flora vorkommenden: Tolypellopsis stelligera, Chara coro-
nata, scoparia und gymnophylla nackte Blätter, die beiden letzten
in Verbindung mit berindetem Stengel: auch bei Lychnothamnus
kommt zwar eine Berindung des Stengels, aber niemals eine der
Blätter vor.
B esta ch elung.
Die B e s ta c h e lu n g fehlt bei wenigen Arten der Charen,
findet sich aber weder bei Tolypellopsis noch Nitella und Tolypella.
Die Stacheln sind einzellige Organe, welche bald deutlich
hervortreten und mehr oder weniger verlängert sind, bald warzenförmig
und kaum bemerkbar erscheinen. Auf den Zwischenreihen
der Berindung erscheinen dieselben nie (Seite 13, Fig. 3).
Zw eig b ild u n g .
Aus dem Basilarknoten des ersten Blattes geht nun auch
die regelmässige Zw e ig b ild u n g hervor, indem jeder Quirl gewöhnlich
einen einzigen, schon sehr früh angelegten Zweig besitzt,
und zwar geht diese Bildung in ganz derselben Weise von statten,
wie ich bei der Stengelhildung aus dem Vorkeimknoten bemerkt
habe (Seite 16, Fig. 1, 2).
Die Berindung des Zw'eiges stimmt mit derjenigen des Stengels
sonst vollkommen überein und weicht nur insofern etwas ah, als
das unterste Internodium, ähnlich wie das des Blattes, nur von
den abwärts wachsenden Rindenzellen des ersten hlattbildenden
Knotens herindet wird. Nur hei Chara ceratophylla wächst auch
hier, ein wie wohl nur verscliwindend kleines Stück einer Berindung
von dem ei'sten Internodiiim des Zweiges aufwärts.
Die P o rtp fla n z u n g so rg a n e .
Die F o r tp f la n z u n g der Charen geht — mit Ausnahmen
anderweitiger Vermehrungsprozesse, welche später erörtert werden
sollen — auf geschlechtlichem Wege vor sich, und zwar werden
die weiblichen Organe als S p o ran g ien (Sporenknöspchen oder
Sporophyaden, Oogonien), die männlichen als A n th e rid ie n bezeichnet
(Seite 13, Fig. 4—8).
Beide Organe können entweder einer Pflanze gemeinsam sein,
demnach als m o n ö c isch e Art, auf verschiedenen Pflanzen verteilt,
als d iö c isch e Art Vorkommen.
Beide Organe befinden sich stets an den Blättern, mit Ausnahme
von Tolypella, hei welcher sie auch am G ru n d e der
B lä tte r auftreten, wobei bemerkt werden mag, dass die fructificie-
renden und sterilen Blätter gar nicht immer gleich gestaltet sind.
Die Stellung der beiden Organe wird später im systematischen
Abschnitte erörtert werden.
Beziehentlich des Wachstumsprozesses, den beide Organe
durchmachen, und den inneren Bau derselben verweise ich im
allgemeinen auf die ausführlichen Arbeiten von A. Braun, de Bary
und Migula, werde jedoch, was die Sporangien anbetrifft, hier
noch etwas ausführlicher nach den zum grössten Teile den Arbeiten
der Ebengenannten entnommenen Ausführungen von Sydow
berichten, da die Sporangien besonders bei den Bildungen der
Familien und Arten in Betracht kommen.
Die Antheridien erscheinen dem blossen Auge gewöhnlich als
lebhaft rotgefärbte Kügelchen, welche von einer Zellhaut umgeben
sind und kein Chlorophyll enthalten. Sie sind bei manchen
Nitellenarten von einer umfangreichen, farblosen Schleimhülle umgeben,
die sich oft schwierig nachweisen lässt, deren Nachweisung
aber von Wichtigkeit für die Unterscheidung der Arten ist.
Die zur Zeit der Pruchtreife aus den Antheridien hervortretenden
Samenfäden werden S p e rm a to z o id e n genannt.
„Das Spermatozoid“ — sagt A. B rau n — „vor der Geburt
zusammengerollt, zeigt sich, wenn es durch eine seitliche Öffnung
aus der Mutterzelle hervorgetreten, als ein Körper von drei bis