den Fortschritt in der Characeenkunde dokumentierenden Arbeiten
V. L e o n lia rd is „über die böhmischen und 1864 „über die österreichischen
Characeen“ folgten.
0. N o rd s te d t veröffentlichte 1866 seine Abhandlung „nägra
jakttagelser öfver Characeernas groning“. Dann erschienen 1867
von A. B rau n „die afrikanischen Characeen“ und „eine Übersicht
der europäischen Characeen“, sowie 1871 de Bary s epochemachende
Abhandlung „über die Befruehtungsorgane bei den
Characeen“.
Im Jahre 1875 erschienen von W a h ls te d t „Monographie der
schwedischen und norwegischen Characeen“ und de B a ry s Abhandlung
zur Keimungsgeschichte der Charen“, 1877 wurden in
Cohns Kryptogamenflora von Schlesien von A. Braun „die schlesischen
Characeen“ veröffentlicht; von 0. N o rd s te d t 1882 nach
dem Tode A. B rau n s „Fragmente einer Monographie der Characeen
von A. B ra u n “, welche Arbeit, aus dem Nachlasse des Altmeisters
hergestellt, alle bis dahin bekannten Characeenarten behandelt,
vom Verfasser mit vielen Anmerkungen versehen ist, und
welcher derselbe einen „Clavis synoptica Characearum“ beigefügt
hat.
In demselben Jahre erschien Sydows Arbeit „die bisher
bekannten europäischen Characeen“. 0. N o rd s te d ts Arbeit aus
dem Jahre 1889 behandelt die Struktur der Sporenhülle einer
grossen Anzahl bekannter Characeen verschiedener Länder und
O v e rto n s „Beiträge zur Histologie und Physiologie“ — botanisches
Centralblatt 1899 — berichten über Untersuchungen des Inhalts
der Charenzelle.
In demselben Jahre erschienen von S o n d e r „die Characeen
der Provinz Schleswig-Holstein und Lauenburg“, und in Heften —
als V. Band der Kryptogamenflora von Dr. L. R a b e n h o r s t angehörend
— „die Characeen Deutschlands, der Schweiz und Österreichs“
von W. M igula, welche Arbeit zum Schlüsse 1897 kam,
ein mit vielem Fleiss und Treue ausgeführtes Werk.
Im Jahre 1893 erschien in den „Berichten der botanischen
Gesellschaft, pag. 382“ von L. Kny ein sehr genaues Verzeichnis
der „Messungen der Membranfaltungen in den Schildern des An-
theridiiims von Chara fragilis“-, ferner von Joh. R ic h te r —
Flora 1894, pag. 399 u. w. — eine Arbeit „über Reaktionen der
Characeen auf äussere Einflüsse“, in welcher auch Untersuchungen
über die Entstehungsbedingungen der nacktfüssigen Zweige und
Zweigvorkeime, sowie über Knlturversuche in Kochsalzlösungen
mitgeteilt werden, und dann zwei sehr instruktive revisionistische
Arbeiten von K. G ie seu h ag en „Untersuchungen über die Characeen“
— Flora 1896, pag. 381 u. w. und Flora 1897, pag. 160
11. w., von welchen die erste über den Bau der Spross- und
Wurzelknöllchen, die zweite über den Bau der Sprossknospen
handelt, welchen derselbe Autor noch — Berichte der deutschen
botanischen Gesellschaft, 1901, pag. 277 — eine dritte Abhandlung
folgen liesB „über innere Vorgänge bei der geotropischen Krümmung
der Wurzeln der Charen“.
Neuerdings ist ein erstes Heft mit vier Tafeln und 60 Textfiguren
der weiter in Aussicht genommenen „Untersuchungen über
die Characeen von demselben Verfasser, Dr. K. G ie sen h ag en ,
a.-o. Professor der Botanik in München — Marburg, 1902“ er-
.schienen, in welchem derselbe die W u rz e lk n ö llc h en der Characeen
und zwar die einzelligen von Chara aspera, mehrzellige Bulbillen
und die Sternchen von Chara stelligera, und weiter den Bau
der S p ro s sk n o te n und zwar von Nitella gracilis, syncarpa,
cernua, Tolypella, Lamprothamnus alopecuroides und Chara
stelligera abhandelt.
Dr. G. H ö rm a n n s Publikation — Jena: „Studien über die
Protoplasmaströme bei den Characeen“ war schon 1898 erschienen.
Im Jahre 1891 hatte der Verfasser dieses „die Characeen
Neu-Vorpommerns mit der Insel Rügen und der Insel Usedom“
— Mitteilungen des naturwissenschaftlichen Vereins für Neu-Vorpommern
lind Rügen, 23. Jahrg. 1891“, und im Jahre 1899 „die
Characeen der Regierungsbezirke Stettin und Köslin“ — in denselben
Mitteilungen, 31. Jahrg. 1899 — veröffentlicht.
5. Abschnitt.
Stellung der Characeen im System.
Die Stellung der Characeen in den Systemen hat den Botanikern
zu manchen Zeiten nicht geringes Kopfzerbrechen verursacht,
und oft ist dieselbe, bis auf das wirkliche Erkennen der
Charenpflanze, eine ausserordentlich schwankende gewesen.
Nachstehendes, bei welchem ich grösstenteils den Ausführungen
Migulas gefolgt bin, mag dies zeigen.