Fig. 1. N ite lla g ra c ilis, f. conglobata. 2. C h a ra in te rm e d ia , f. decipiens.
3. Ch. aspera, Wurzelknölleheii. 4. Tolypellopsis stelligera, Stengelknöllchen.
Mekrere Stengel mit reichlicher Entwickelung. .5. T. stelligera, Knöllchen.
G. Chara fra p ife ra , Bulbillen. 7. Ch. hispida. 8. N ite lla ten u issim a , Sporenknöspchen.
9. N . ten u issim a , Krönchen. 10. C h a ra fra g ilis , Sporenknöspchen.
11. Ch. fr a g ilis , Krönchen. 12. Tolypella glomerata. 13. N ite lla ¡lexilis.
(.Alles nach M ig u la .;
vier lockereu, stets reclitsläufigen Schraubenwendungen und an
dem vorderen Ende zwei sehr langen, höchst feinen, schwingenden
Wimpern.“
Anlässlich der S p o ra n g ie n führt nun Sydow aus — die
bisher bekannten europäischen Characeen, pag. 20 — „das Sporangium
wird, wie schon eben angegeben, ebenfalls am Blatte gebildet.
Seine Lage ist nun ebenso verschiedenartig, wie die der Antheridien.
Die Entwickelungsgeschichte ist folgende.
Die Zelle, aus der das Sporangium hervorgeht, teilt sich
horizontal in eine obere und eine untere Zelle. Letztere wird,
analog einer primären Gliederzelle, in eine sekundäre und eine
primäre Knotenzelle zerlegt. Die erste Zelle teilt sich bei Chara
nicht weiter; bei Nitella wird sie indess weiteren Veränderungen
unterworfen. Sie stellt einen kurzen Stiel des Sporostegiums dar,
welcher freilich hei Chara vollständig versteckt ist. Die primäre
Knotenzelle teilt sich in einen Kreis von Zellen. Die einzelnen
Zellen wachsen hierauf zur Sporenhülle (Sporostegium) aus. Die
fünf Hüllptrahlen verlängern sich und teilen sich hei Chara in
zwei, bei Nitella in drei Zellen. Die so entstandenen, zwei- oder
dreizolligen Hüllblätter legen sich allmählich fest an die Knospenspitze
an; und zwar anfänglich in gerade aufsteigender Richtung,
später so, dass sie die Knospenspitze zuletzt schraubenförmig, in
rechtsverlaufender Wendung umgeben. Diese Windung wird jedoch
nur von den fünf unteren langgestreckten Zellen der Hüllblätter
gebildet.
Die aus kurzen Zellen bestehende Spitze — bei Chara aus
einer, bei Nitella aus zwei Spitzen bestehend — schliesst über
dem Scheitel rosetteuartig zusammen und bildet das K rö n ch en
(Coronula) des Sporenknöspchens. Dieses Krönchen besteht also
bei den Charen aus fünf, bei den Nitellen aus zehn Zellen.
Es bleibt nun noch übrig, die Veränderungen nachzuweisen,
welche in der Knospenspitze vor sich gehen.
Die Endzeile verlängert sich, schwillt an und zeigt dann eine
oder mehrere Teilungen. Am Scheitel scheiden sich bis drei
flache, scheibenartige Zellen ab; durch das während dieses Vorganges
einseitig, auf der Vorderseite stattfindende Wachstum des
übrigen Teiles der Endzeile treten eigentümliche Verschiebungen
des ursprünglichen Scheitels und der Zellwände ein, weshalb jene
Zellen Wendezellen genannt worden.
Kryptogamcniiora der Mark IV. ^