'I ■ ■ 1
i ili
Z a h l e i i - Ü b e v s i c h t s - T a b e l l e d e r i n d e n R e g i e r u n g s - B e z i r k e n
P o t s d a m u n d F r a n k f u r t b e s u o l i t e i i T e i c h e u n d S e e n .
Z a h l
der
K re ise
8
i)
10
11
12
13
13
R e g i e r u i i g s - B e z i r k
Potsdam
A n g e rm ü n d c . .
N ieder-B arnim .
Ober-Barnim . .
Beeskow-Storkow
O st-H av e llan d .
W e s t-H a v e lla n d
P r e n z la u . . .
O st-P rig n itz . .
W e s t-P rig n itz .
R u p p in . . .
T e ltow . . .
T em p lin . . .
Z au ch -B e lzig
Z a h l
der
Teiche
u. Seen
Z a h l
d e r
K re ise
12
9
5
1
1
1
1
1
1
11
5
1
5
,56
R e g i e r u n g s - B e z i r k
F r a n k f u r t
A rn sw a ld e . .
F rie d e h e rg . .
K o ttb u s . . .
Krossen . . .
Soldin . . . .
O st-S te rn b e rg
W e s t-S te rn b e rg .
Z ü llic liau . . .
Zahl
der
Teiche
u .Seen
11
12
1
1
9
15
20
1
13. Abschnitt.
Erläuternde Bemerkungen.
IVenn in diesem Abschnitte manches enthalten sein wird,
welches denen, die sich mit der Characeenkunde schon wissenschaftlich
beschäftigt haben, als veraltet und überflüssig erscheinen
mag, so ist es doch für diejenigen, welche sich erst hineinarbeiten
wollen, res]). auch für die Sammler wohl teilweise neu und nicht
überflüssig, und wird diesen manche Winke und Anleitungen zukommen
lassen, welche sie sich sonst durch Selbsterfahrungen
aneignen müssten; mögen deshalb jene über das „Veraltete“ gütigst
hinwegsehen und es diesen gönnen, dasselbe als „etwas Neues“
in sich aufnehmen zu können.
1. Wie ich schon in einem früheren Abschnitte bemerkt,
dass die Charen n u r Teiche, Seen und dergleichen Lokalitäten
liewohnen, welche reines Wasser führen, so siud doch aber auch
solche wieder mehr oder weniger geeignet, das Bewohnen derselben
zu begünstigen.
In meiner Publikation „Die Chai'aceen der Regierungsbezirke
Stettin und Cöslin“ bemerkte ich darüber, was ich hier nachstehend
wiederhole.
So wird man z. B. in Gewässern, welche zwecks Tieflegung
durch Läufe verbunden sind, also Zu- und Abflüsse haben, ebenso
in Mühlenteichen selten Characeen finden, weil in solchen die den
Angehörigen dieser Familie nötige Stabilität des Wasserspiegels
fehlt. Diese, mit so zerbrechlichen Stengeln und zarten Wurzeln
ausgerüsteten Pflanzen beanspruchen eine gewisse Ruhe, in welcher
sie auch oft in flachliegenden, ungeschützten, weitbeckigen Seen
durch Stürme, in den von Wasserläufen durchschnittenen Gewässern
durch bald schwachen, bald starken Flutgang gestört werden.
Dagegen sind solche Gewässer, welche rings von Anhöhen
umgeben, deren Kuppen womöglich noch bewaldet sind, ferner
solche, deren Ufer von Rohrplänen und Binsen eingefasst sind,
als die besten Wohnplätze der Characeen anzusehen, weil denselben
der nötige Schutz, die nötige Ruhe gewährt sind, wo sie
sich dann in den von den Sonnenstrahlen erwärmten Gewässern
gut entfalten können, weshalb diese dem Sammler eine bessere
Ausbeute in Aussicht stellen.
Doch immerhin sind die Charen sehr unbeständige Bewohner.
Man findet z. B. in einem .Jahre eine Art an einer abgegrenzten
beschränkten Lokalität und im nächsten Jahre ist sie
dort spurlos verschwunden, während man sie nach Jahren dort
wieder antreffen kann.
Aber auch in einem und demselben Gewässer kann man
diesen Wechsel erleben, wo sie an einer Stelle massenhaft in einem
Jahre aufgetreten, dann spurlos von der Stelle verschwunden ist
und sich endlich in demselben Gewässer, etwa durch einen Kilometerraum
getrennt von der ersten Stelle, wieder angesiedelt hat.
Bei der erstgenannten Erscheinung können wir uns fragen:
warum sagt der Art die Jjokalität nicht zu? — w a rum verlässt
sie dieselbe nach einem Jahre, wenngleich der Wasserstand, wie
überhaupt die Lokalitätsverhältnisse scheinbar dieselben gebliehen
sind?
Bei dem zweiten angeführten Wechsel können wir uns gleichfalls
fragen: w a rum sagt der Art die Lokalität n ic h t m eh r zu,
wobei ausgeschlossen, dass sie durch Arten ihrer Familie oder
Phanerogamen verdrängt worden ist?