Wurde im J. 1781 durch Euwakds glean. IV. pi. 101. mit dem falschen Namc'ii: „ th e Red
and Blue Brasilian F in eh , lo Pinson rouge et bleu du Brasil “ hekanni, woslmlh ihn auch
L a t i u m fillsclilicli „ th e Brasilian F in ch “ nennt. Im ,1. 1784 erhielt Madame la Marquise
(le I’oMPADotia, diese grosso Freundin seltener ausländischer Thiere, dieseliic Art und der
Vogel hlieh 3; Jah r lang lebendig, worauf er für das Museum des Königs ansgpstojift wurde.
Binssos III. 21«. gieht von ihm eine gute Besclircihnng, nennt .als Vaterland die Küste von
Afrika und bildet ihn pl. IX. Fig. 3 ;lh. liureoN nennt ihn „Grenadin de la cfito d’Afriqnc“
und bildet ihn besser ;ih, s. oben. — E r lebt in W e s t -A f r i k a , vom Lande der Yolofon
bis hinab an das Cap der guten Hoffnung, Hkndkuson tra f ihn in Angola und Amikhson im
Damaragchiete. Dieser Vogel ist durch seine Saiiftinuth uud Lebhaftigkeit, durch seinen
lieblichen Gesang, wie durch sein schönes Gefieder der vorziiglicliste Liebling für die Zimmer
geworden. Im Allgemeinen gilt von ihm dasselbe, was hei dom vorigen gesagt worden ist,
doch ist er noch zarter, als der Benguelist und verlangt im Winter eine möglichst gleichförmige
Wanne von Ui “ R. ln dichtverzweigten Bäumchen wird das Nest etwa 4 ' hocli tther
dem Boden aus trockenen Krautern, feinem JIoos und I’flaiiz.onwolle gebaut. M, und W.
hauen und brüten. Dies geschieht im Winter, wobei die Temperatur auf 30—32» erhöht
werden muss. Auch wäiimul der Mauser im Sommer, welche hei nasskalter Wittening die
Vögel leicht tOdtct, ist in dieser Hinsicht grossc Vorsicht notliweiidig. F u t t e r : vorzüglich
Canaricns;nimcn (alpiste) und Ilirso (milet), ziu- Brüte- mul Ilcckzcit jedoch zu Fütterung der
Jungen :mch Ameiseneier und Mehlwürmer. Junge Vögel, wie Fig. 6 , sind weit blasser in
ihren Farben und die violcten Wangen treten erst nach mul nach deutlich hervor. Die Abbildung
hei Edwakds zeigt den fast ausgcfarbtcu Vogel, auf dessen Wangen nur das Violet
noch nicht bis über den nocli blassen Hand sich verbreitet. Bei dem Weibchen sind alle
Farben des Männchens vorlianden, :lher minder schön.
Dauui.n beschreibt einen hierher gerechneten Vogel so: Ohcrkopf und Stirn gl:inzend-
blau, Hals, Brust mul Vorderhauch purpurglänzend, hell kastanic::roth ühcrhmfon. Kehle,
Bauch und D ic k h e in e m a t t s c h w a r z , Wangen v io le tro th , Bürzel a s c h g r a u , Afterdecken
blau, Oberfiügeklccken und Schwingen ausscli aschgrau gesäumt, Scliwtmz spitzewärts
aschgrau, übrigens schwarz, wie die Kehle. E r kam von der Westküste Alrikas und ist entweder
Varietät oder eigene Art.
6 . M. t r i c o l o r V j e i l l o t (Fring. — Azurouge) Ois. chant. 1>1. XIX. D e r d r e i f
a r b i g e M a r ip o s a , A z u ro u g e . Kopf, Hals, Kücken, Bürzel, Ober- und rntcrschw:inz-
deekcn violetblau, ein dunkelblauer Fleck ziclit vom Munde über das Auge, Brust und Dickbeine
hlutroth, Flügel rothlinmn, Schwingen aussen Wasser gesäumt, Scliwanzfedern schwarz,
aussen blau gefranst, Schnabel hlutroth, Beine blassrotli. Hat angeblich gleiches Valorhmd
mit dem vorigen mid beansprucht dieselbe Pflege. V ie illo t erWelt ihn von Mr. Becoeur
und spricht auch vom Wcibclien, dessen Gefieder, wie hei allen Verwandten, nicht so sclion
mul niclit so dunkel sein soll, allein der Vogel ist so selten, dass er seitdem nicht wieder
vorgekommen, ja vielleicht in keinem Museum bokamit ist, so dass Prinz B o n a p a r t e sogar ver-
mutliete, er sei ein Artelact gewesen, was doch aus anderen Gründen, da es scheint, dass
B e c o e u r lieide Geschlechter besessen und nicht zu bestimmen ist, wie der Vogel entstanden
sein sollte, unwahrscheinlich lileiht und die Hoffnung zulässt, dass er in jenen so niieimess-
lichen wie scliwer zugänglichen Districten sich wiederfindeii wird. G. R. G r a y hat sich iii
der Aufzählung der Tafeln von V i e u x o t verschriclien oder durch Druckfehler ist gesetzt
worden: „Fringilla bicolor“ und ebenso hat lioNArAiiTE nachgeschrieheii, allein in der Zusammenstellung
der Arten in G r a y genera p. 3«8., aucli im „Index of specific names“ p.113.
findet man richtig „tricolor“ und weniger liann man einem vierfarhigen Vogel nicht gehen.
■ I . A s i r i l d a (Loxia Astrild L i n n . ) Renn, Vögel Neu-Holl. I. 1848! p. 137.*)
Natürl. Syst. Taf. LXXV. Schnabel mit schmal stumpfer Schncppc hogcnlinig in die Stirn
U n , o u n n , IMS e r .c h lo n d l e » r «r.C« B . i . f l „ ic ln o r V » s « l N e u -H o lla n d » , in dom oh a „ o » »
N am e n b o r d w h .r le h U g . h a tte . D e r N am e E . t r o l d a , a u . A .lr ild a em a c h t, l . t w ed e r l a l e l n ,d t ,
„ o c h , o „ . t e tw a , : m a n k ö n n t e Ihn k a um d o u t .e h -e n g li.cU „ o n u o a und muM e r . t a . i . c n , w ie e in pa a r .p r a c h
k u ü d ig e .Münucr ih u in d ie W is so a s cL a f i a u fz u n o lim o n v o r a u ch lcn .
Pintretond, kaum länger als l.ocli und breit, Schneiden lireit, pergamentartig, Laufschuppeii
an der.Innenseite 8 ziemlich glcichlang, sechste sehr kurz, an der Aussensc.te meist vcr-
scliniolzen. Vordcrschwii.gcn sehr breit, 1 - 4 zart gesteigert, 1 = 8 . Schwanzfedern stark
gesteigert, selir lireit, nur die längsten spitzewärts wenig verschmälert. K le id fast seidenartig,
düsterfarhig, Federn fein dunkel gewollt, blutrothes Streifchcu durch das Auge, meist
auch die Bauchseiten etwas roth ülierlaufen. West- und Südafrika.
7_ ( | u i x l i i l i i t i t (Fring. — P a l l , adumbrat.) Rciin. Der A s t r i l d , hei den
Häiidloni: „ d a s F a s ä n c h c n “. Tlie Wax-Bill, le Bec de Cire E d w . VII, pl. 384. f. 2.
Scnegali rayé B r i s s o n u . B u f p o n . - Erdgrau, Kehle verloschen weisslichgran, das ganze
kleine Gefieder und dio Hintorscliwingcn fein dunkelbraun qucrwellig, Zügel, das Auge um-
schliessend bis zu den Olircii verschmälert hlutroth, ebenso Unterhrust und Bauchseiten
überlaufen, Schwanz und Afterdecken russschwarz, Aussenfahnen der äusseren Schwimz-
fodcrn graulichweiss, verloschen dunkel geliändcrt. Schnahel hlutroth. In s und Beine liraun.
Ich m e s s e 10 cent, ß inill. bis 11 cent., Fittig 8 cent. 2 mili., Schwanz bis 5 cent. 0 mdl.,
alle Paare glcichstufig zunehmend, das kürzeste 3 cent. 2 mili. — Im J. 17«4 wurde er
durch EinvARiis Ahhikluiig bekannt und man verniuthcte, er sei aus Ostindien nach Lissabon,
woher man ihu in London erlialteii, gckoinraen. Im J. 1700 gab schon B r i s s o n HL 210.
eine gnic Beschreibung und bildete ihn pl. X. fig. 6 . mit fehlerhaft gestutztem Schwanz ab,
clienso B u f f o n pl. enl. 157. flg. 2. Beide nennen Süd- und äVestafrika seine Heimath. Eine
hübsche kleine Abbildung gab v. K it t u . t : Fring. Astrild. t. 10. f. 2. Hiermit stimmen die
von uns lü.gehildcten Exemplare aus S ü d ü f r ik a , von L e ir o u u geschossen, ganz überein
und er findet sich nach S z a n o in auch auf M a d a g a s c a r , M a u r i t iu s und B o u rb o n ?
V ie iu u o t ’s Sencgali raye Ois. chaiit. de la zone torride pl. Xll. p. 35. von der Insel Bourbon
frcliört aber nicht hierher, somlcrn zu A. o c c id e n t .a l i s J a r d in e . H a r t l a u b Orn. Westafrika s
140., welche wir in einer spätem Lieferung ahhilden werden. Möglidi, dass auch S z a n g in
diese für A s t r i l d liiclt. Diese Art hat nämlich eine gelhlichweisse Kehle, ganz schwarz-
hraimcn Scliwanz und an Brust und Bauch kein roth, während unser Vogel die echte Loxia
Astrild L in n . Gii. 862. 21. ist, hei welcher der oben angegebenen Heimath noch die cana-
rischen Inseln und Madeira hinzngcfügt werden. Die Zukunft wird diesen Punct klar machen,
da cs scheint, dass A. A s t r i ld den Süden und A. o c c id e n t a l i s den Westen bewohnt
und man noch nicht nachgewiesen h at, oh im Westen beide Arten einander berühren oder
gemeinscliaftlich Vorkommen, was nocli zu bezweifeln erlaubt ist. Nach Mr. J. H. G u b n e y
(Sclatcr Ibis 1862 31.) ist er in der Colonie Natal der gemeinste finkenartige Vogel, der sich
im Winter in unermesslichen Flügen zeigt. E r besucht gern cultivirtcn Boden, besonders
wo Unkräuter gedeihen und Saamen tragen. Zufällig fingen sie auch die jungen Termiten
im Finge hei den Flügeln, doch mit Mühe wegen ihres schmalen Mundes*). — Der A s t r i ld
ist einer der helichtcsten und gesuchtesten kleinen Säuger des Auslandes. Sein zierhcli
zartes Gefieder, sein theilweisc fasauenartiger Anstand, sein lieblich angenehm mit vibnrendcr
Metallstimmc zwitschciidcr Gesang und seine leichte Eingewöhnung und Vertraulichkeit empfehlen
ilin vor allen anderen. E r mausert wie andere im Sommer, p,aart sich und nistet
im Spätherbst und Winter und pflanzt sich noch leichter als andere fort. Auch ihm ist
eine gleichlörmigc Wärme nothweudig, welche zur Nachtzeit nicht ahnimmt, wie in Häusern,
wo der Wäi-mcstoff sich fortwährend entwickelt. Er hält sich dann 6— 8 Jahre. N i s t e n ;
Der Astrild h:iut nahe am Boden, zwischen dichten und hehcn Gräsern, ein nielononfOrmigcs,
oben geschlossenes, nur einerseits unter der Wölbung mit einer Ocffnung versehenes Nest
:ius sehr feinen, zum Theil liaai-dttnnen llälmcheu und sehr schmalen, feinen Grashlättchen,
welche alle leicht zwischen Ihilmeii, Grashlättorn oder Zweiglein zusammengcmgt sind und
von aussen locker heraushängen. Das W. legt 4 — 6 kleine Eier uud beide Eltern brüten
sorgfältig abwechselnd. F u t t e r : Canaricns:iameii, Hirse, Salat, Alsine, Anagalhs, kleine
Insccton und Rilupchen.
10—11. A. c i i i o m i (í’riníT. — V i e i l l o t Ene. 98(Í. et Ois. chant, t. VT.) Rchb.
D e r iï r a u e A s t r i ld , A s t r i ld c e n d ré . — Bräunlich aschgrau, unterseits heller, Zügel
Mr. GvKNRy uchroibt „ th o jo u iiK-(]Uo o n s o f tlio w h ite A n t“ , abor (Uo«o K Ö n ig in non s in d n ich t g e flü g e lt.
S i n g v ö g e l *14 l i c h b . voUtt. l^aturgcsch. ^