
trögt, zurücf, unb bte Vergfette zwifcßen Sfdßaffaru unb Taiwan tritt je|t
immer beutlidßer ßeröar. Ser 33oben ift feft, unb ei marfdßiert ficß auf
ißm öorzüglidß; er ift biinn mit ©raibüfdßeln beftanben unb öon Stinnen
burdßfurdjt, bie ßödßfteni metertief finb unb alle nacß korben geijen.
Stadßbem wir einen garfad) jurüdgelegt haben, freuen wir bie
große tönigiftraße, bie öon Scßirai über unb 9tabat*i=©ßan
nacß SJlefcßeb führt. Sie ift beutlidß ficßtbar unb befielt aui mehreren
Sßarattelpfaben; am &'reuzungipunfte finb jwei Steinmaie errietet.
Sie Sanbfcßaft ift öbe unb einförmig; etwai anberei fann man auch
mcßt erwarten, wenn man burdj bai gernglai ftunbeniang immer nur
biefelben Spieen unb ®äntme erbticft.
Am Vormittag fprang ber SBinb um; er ging uni eine SSeile
gerabe entgegen, unb bie brei SJlämter, bie ritten, wechfelten fofort
ihre Stellung, um ben SBinb im Vüden ju haben. SBenn ei eine
SBeile nicht weht, ift ei in ber Sonne fdßön warm, obwohl bie Sempe*
ratur um 1 Uhr 9 ©rab noch nicht überfteigt. SBinter unb griißling
fcheiuen um bie ^>errfcE»aft ju fämpfen, unb ei hat ben Anfdßein, ali
fomnte ber griißling öon ben Säften bei gnbifcßen Djeani gezogen,
wo er ein ftänbiger ©aft ift unb nur burch einen glutheißen Sommer
abgelöft wirb, Stodß aber üerteibigt ber Sßinter feine nörblid^en Sßofi*
tionen mcßt erfolgioi. Sie ©ebirge um Sfcßaffaru herum finb bie
,,@ilaf", bie Sommerweibepläße öon Sebbei, wo ei, mit bem erftidenb
heißen gtachtanbe um Sebbei berglicßen, immer füßi unb frifcß ift.
SBir befinben uni in einem breiten, offenen Sängental, unb a li
fein ©efäHe, bai juerft norbweftlidß geroefen ift, auf einmal öftlicß
wirb, merfen wir, baß wir unoerfeßeni eine fladße Schwelle paffiert
ßaben. Sieifeiti einer mäeßtigen Vobenanfdßroeilung liegt Sebbei; idß
War alfo nießt meßr weit öon biefer großen ©tappe auf ber Steife bnreß
Sran entfernt unb faß bai erfeßnte giel nnferer zweimonatigen Steife
(öon Seßeran aui gerechnet) fojufagen fdjon öor mir liegen.
2Bir näßern uni einer neuen Sepreffion, berjenigen, in bereu
33eden bie Dafe Sebbei liegt. Stuf ber weftlidjen unb nörblidßen Seite
ber flachen Sängentalfcßwetle waren alle Abflußrinnen nacß ber großen
SaraManettfefien. gy
Sewir gegangen. 3Sir hatten bemnaeß eine wießtige SBafferfcßeibe über*
feßritten, unb bai SJlerfwürbigfte war, baß bie Senfe, ber wir uni
jefct nößerten, tiefer liegt a li bie große Sewir. gm Oftnorboften
ift ißr 33oben fteßenweife bunfel unb fießt wie eine Keine gilialfewir
aui. Sie Sanbfcßaft, bie jeßt nad) Often ßin immer offener wirb, ift
in ißrer feierlichen Öbe feffefnb. Sie rofige Sdßneefette jenfeiti Sebbei
öerfdßwimmt wie Stebelbunft im Süben, unb ißr äußerfter Vorfprung
gleicht einem feßarf ßeröortretenben Vorgebirge am Ufer bei SJteerei.
Sieben bem SBeg erßebt fieß ein fegelförmigei Steinmai; bie
SJZänner, bie ju guß gingen, warfen jeher einen Stein auf ben Raufen.
® i tour eine Art Votiomal, bem man feinen Öpferfiein fpenbet aui
Sanfbarfeit bafür, baß man auf bem SBege naeß Sebbei gtücEiicß bii
an biefe Stelle gelangt ift.
Sdßiießlidß überfeßreiten wir ein breitei, mädßtigei $auptbett, bai
ficß ebenfaüi in öftiießer Stidßtung ßingießt; an feinem reeßten Ufer
fießt ein öerfaüenei Sarawanferai mit Suppeln. ©in Stüdf weiter
taudßt ein neuei Sarawanferai öor uni auf. A li wir hinter einem
bie Auificßt üerbeefenben 33ergüorfprung ßerüortraten unb auf immer
offener werbenbei ©elänbe famen, faß idß gur Stedßten neue Auiläufer
nnb Verzweigungen faßler ©ebirge; in enblofer gerne fteßt in Süb*
füboften eine hellblaue SBolfe am Horizont, in ber idß eine 33ergfette, bie
bei Staibenb liegen foH, faum aßnen fann. gwifeßen biefen ©ebirgen
aber liegt bai Sanb offen ba, unb bort geßt ber 3Beg nadß Setftan,
Velutfcßiftan unb gnbien. SJlit etwai gutem SBiden fann man bie
Sage öon Sebbei erraten; eine feine, bunfle Sinie im ©elänbe foll fein
Sattelpalmenwalb fein. fpoeß über unb weit ßinter biefer Sinie er*
ßebt fidß bie rofige Sergfette ®uß*i*fcßuturi mit abgerunbeten, fdßnee*
bebetften ©ipfeln, unb bieifeiti Sebbei beßnt ficß eine üöüfte aui,
beren Oberflädße weißer a li ber Sdßnee glänzt.
©nblicß lagern wir unterhalb 3tabat*gur, bei „ft'arawanferai bei
SBilbefeft“ , unb finb im Säger Sir. 38 auf 960 ÜJieter SJteereißöße
ßerabgeftiegen. @i ift ein feßöuei ©ebäube (Abb. 138) aui gebrannten
giegelfteinen, bie zunt größten Seil ben Siuinen älterer ®arawanferaii