
pflegten bie Sßerfer mir gu antworten, baf? jebe ©egenb, in ber eg an
SBaffer unb ißflangenwuchg fehle, eine „Sut" fei. SDag SBort „Sut"
ift bemnadj ein Weiterer begriff alg bag SBort ®ewir.
,8wifcE)en beiben SSegeichnungen macht ©pfeg in „Ten thousand
miles in Persia", @. 31, folgenben Unterfdjieb: „S<h möchte Behaupten,
bafj bie ©eographen bie grofje perfifcfje SBüfte ohne gureidjenben ©runb
in gwei (Miete geteilt Baben, bon benen bag nörblic^e ©efdjfcWewir
unb bag weiter füblid) liegenbe ®efc£)t=Mut genannt wirb." ©einer
Slnfid^t nach ift e§ richtiger, ber gangen SBüfte ben Stamen Sut gu
geben unb jeben ©algfumpf $ewir gu nennen. £)ie§ ift jebodj nur
teilweife ridjtig. SDenn Sewir ift für bie grofje ©algwiifte ber eingig
gutreffenbe Stame, unb jebe anbere SBüftenbepreffion besfefben £ppug
ift eine tewir. Sut hingegen ift bie fübperfifclje SBüfte, unb man
Bört biefe 33egeidEjnung erft bann, wenn man fidj im ©üben bon
Tebbeg befinbet. (Sine Sut fann biele tewirg enthalten, obgleidh fie
bort gewöhnlich Stemeffar ober ©algbehälter genannt werben. SDefdjt*
Wut überfejjt ©pfeg mit „nadte SBüfte".
Sn ber SSefchreibung feiner fünften ißerfienreife im „Geographical
Journal", X X V III (1906), @. 451, hat @pfeg feine Slnfidjt über
bie (Stpmologie ber beiben SBörter teilweife mobifigiert. (Sr fagt, baf?
bie arabifchen ©cpriftfteßer unb in gewiffem ©inn auch &ie ißerfer
bag SBort „mafaga", SBüftenei, gebraudhten, bag fpäter burdj bie
SBorte ßewir unb Ä'efe oerbrängt worben fei. Sewir bebeute „@alg
wüfte", aber feine (Stpmologie fei nidjt feftgefteßt. 35a§ SBort fei big
bor furgem auf aßen harten oon ißerfien gebraucht worben, um bie
gange SBüfte gu begeidjnen, fei aber burdj bag SBort Sut erfept worben;
jefct bebiene man fich bei Stugbrudg Äewir nur, um ©alggegenben gu
begeichnen. ©pleg gibt gu, bah «och manche Werfer bag SBort bon
„lut", nacft, ableiten; aber feiner Slnfidjt nach ift eg je|t über aßen
ßweifel erhaben, bah ber Stame bon Sot, bem Steffen Sibrapantg, ^er-
lomme, benn in einer 1903 perauggegebenen arabifdhen ©eograpljie ift
ber Stame ber SBüfte genau fo wie ber Sotg gefchrieben, nicht wie
lut, nacft. (Sr fieht baher bie Stamenfrage alg enbgültig entfliehen
an. Siefer ©dhluh fcheint mir etwag boreilig gu fein, unb gang un*
angebradjt ift eg auf ber ben Sluffap ©píeg’ begleitenben Äartenftigge,
mit bem Stamen Sut auch bie gange nörbliche SBüfte gu begeichnen.
©elbft bann, wenn eine arabijdje ©eograppie fich einer Schreibart
bebieut, bie gu einer foídjen Sluffaffung berleiten fann, fteht bodh feft,
bah in ber nörblidjen SBüfte ber Stame Sut nicht gebräuchlich ift,
fonbern bah man fie nur unter bem Stamen Cernir fennst, ebenfo wie
aße anbern ©algbepreffionen, foweit fie nicht ftatt beffen S5arja=i=nemef
ober Stemeffar genannt werben.
©chtiefjlich wag noch angeführt fein, bah Huntington ®arja mit
©ee, Hamun mit ©umpf ober teilweife offner, teilweife f<hilfbebecfter
@ee überfept; er begegnet richtig ein Stemeifar alg geitweiligen ©alg*
fee, wag in gewiffem ©rab aud) für bie ßewir gilt, wenngleich biefe
trocfuer ift.