
9iacf) ber Sefdjreibung unb ber betaitlierten tarte, bie SBetlS gegeben
fjat, ift eS gu berftefjen, baß fid) ©anbbünen ant ©übufer beS üftiris»
feeS unntöglid) bilben fönnen. ©ie Ijaben bort feinen 5ßia| bajn; ber
©ee ift jwifd^en bewalbeten Sergen eingefiemmt. (Sr pat einen ganj
onbem ©ffarafter als bie ©een OftperfienS. Sag SHima ift fjier
fernster als int Dften. Urntia, ütiriS unb SfdjüS»moricn liegen auf
ein unb bemfelben Sängentalbogen, unb bie Sage beS 9tiriSfeeS m ben
beiben anbern lägt eS als ganj natürlich erfcpeinen, baff biefer ©ee
ein SKittelbing swifcfjen ilpten fein mufj: mafferreid^er unb fonftanter
als ber Sfd()aS=morian unb wafferärmer unb bon für^erer Sauer
al§ ber Urmia. SBaS bie SluSbeljnung beS ©anbeS betrifft, fo finben
Wir, baf? fie ein befonberer (Sijarafte^ug ber oftperfifdfjen ©een ift.
Sn einem Sanb, baS fo reid) an SBüften unb SBüftenbilbungen
in oerfdiiebenen gormen unb ©ntwidlungSftabien ift, mufj bie ©pradje
aud) biete öerfcfjiebene SBorte jnr Sejeid^nung biefeS VegtiffS Ijaben.
SieS ift aucf) ber gail. SaS getoöl)niid)e, beraHgemeinernbe SBort,
baS feinen beftimmten SBüftentppuS begeid^net, ift „Siaban", bon bi
= ofjne, ab = SBaffer unb an = Sßluralenbung; alfo „of)ne jeglicEjeg
SBaffer". (Sin Siminutib bon Siaban ift „Siabanef", fieine SBfifte,
fpalbwüfte; biefeS SBort ift mir im täglichen ©ebraudj nidjt bor=
gefommen, wofjl aber fjube id) eS als geograpf)ifcf)en tarnen gefunben,
als kanten ber Umgegenb bon ©l)ur, bie Siabanef Reifet.
Seltener f)ört man baS arabifcpe SBort „©äljra", ißlurat „©äfjara",
baS in bem afrifanifdfjen „©afjara" fowof)! glacfjlanb im allgemeinen, als
audj SBüfte im befonbern begeid^net. Sn Werften begeicEjnet man nacf)
Sßolaf bamit ein „unbewohntes gelb". „Sefd)t" läfet fid) am beften
mit ober Steppe ober ober ©bene überfein; eS begeid^net in jebem
gaK eine Übergangsform swifdjen ©teppenlanb unb SBüfte, alfo eine
gorm, bie nod) nidjt baS Sorfommen bon Vegetation auSfdjiliefjt. Sie
SBortberbinbung SefdjfcWewir enthält einen Sßiberfprucf), benn „tewir"
fd^ließt jebe Vegetation aus, toaS in ber „Sefdjt" nid^t ber gaE ift.
Sie gufammenfteEung Sefdf)t=i=iut habe id) nie gehört, aber man finbet
fie feljr oft auf ben neueften harten, unb eS ift feljr tooljl möglicfj.
tßerfifdje ©ettien. 195
bafj fie in einigen (Segenbett borfommt. SBenn man bagegeu baS
SBort in ber gorm 9Kian=befdjt fiefjt, toie eine ber Stationen ber
©trafje nacf) äJiefdjeb |ei|t, fo ftefjt eS gerabe am redeten ißlah, benn
eS bebeutet eittfadfj mitten in ber ©bene".
SaS perfifcfje SBori „Sdjur", baS ©alj bebeutet, wirb ^ier nie
in ber Sebeutung SBüfte gebraust, ift aber in gentralafien mit Äewir
gleichbebeutenb. Sn ißerfien fommt eS nur in Verbinbung mit @ub*
ftantioen bor, 3. S . Slb4=fd)itr, 9iubc^anei)=i=fc^ur, ©cf)ur=ab, ©d^ur*
geS ufw. ©S ift alfo in ißerfien ein Stbjeftio, in 3entralafien «ber
ein ©ubftantio. ißolaf erwähnt baS SBort „©cpur^ar" in ber S3e=
beutung ©aljwüfte unb läfjt eS in feinem SBerfe „ißerfien, baS Sanb
unb feine Sewoljner" ( I I , 365) mit bem SBorte Setoir gleich»
bebeuteub fein.
©anb ^ei|t auf Verfifcf) ,,9tig", unb überall, wo man biefeS
SBort auf ber Sarte finbet, fann man fidier fein, bafj an jener ©teile
ein Sünengürtel oorfjanben ift. Etigiftan = @anbpla|, 5Rig=i=bfd)in
= bie ©anbwüfte ber ©eifter, 9iigan = bie ©anbbünen.
Slut |äufigfteu finb bie beiben Se^eicpnungen „Sewir" unb „Sut".
Sod) gerabe über bie ©tpmologie biefer SB Örter finb bie ÜJieinungen
geteilt. SJtorier fpridjt botn Sarja--i=febir, „bem großen SJteere", eine
Überjejjung, bie @t. So^n in ben ,,©ee beS faljigeit ©dfjlantmeS" ber»
beffert. ©einer Slnficpt nadj bebeutet „Äuweer" ©aljfumpf. Düc^arbfon
überfejät baS SBort „Sabeer" mit „falgfjaltigent Soben, auf bem
nid^tS wädfjft". grafer gibt baS SBort mit „©aljwüfte, fie fei troden
ober feudjt" wieber.
Sorb Surjon gitiert ©eneraltonful §outum=@d^inblerS oerfc|iebene
Verfudje, eine berftänblidje Ableitung ju finben. ©c^inbler fagt, ba§
ßewir ein ©alsfumpf ober eine ©aljwüfte fei. ©inige Verfaffer ^aben
baS SBort bon bem perfifcfjen „gaw", ©enfe ober Sepreffion, einem
©pnoitpm beS SBorteS „göb" ober „göbal", abgeleitet, „aber ©enfen
iönnen fruchtbar fein, wälirenb eine Sewir immer eine bottftänbig
begetationSlofe ©algwiifte ift Ser Urfprung beS SBorteS Äewir
ift bielleid^t bas arabifclje Äafr, SDieljrgaf)! ßufur, baS in Slrabien unb