
saiims, « d e lie C u v ie k fiir eiii (icnisslodi niisiili, fiir die gemeinsame C l io a n e n - und T iitie n -O e ll'n u n g "dialleli tiaí,
je tz t ab e r, wo D e s l o n o c h a m p s C u v i e r ’s Darstcllimg wiedcrbolt, seine Meinung fallen zu lassen geneigt ist. —
Die angegebene Differenz der liinteren Gaiiinenflädie wäre übrigens, nnserer A nsidit n a c b , die einzige brancli-
barc •) GatfitiigsdifTerciiz zwischen Mystriosaurus und Teleosaurus; Tdllt sie weg, waren beide wie unser lebender Gavial
g e b au t, so geliören sie unzweifelliaft zu oincin und demselben Gcmis.
82.
Die Gattung Aeolodon wurde von H . v. M e y e r auf S ö m m e r in g ’s Crocodilus priscus (Abb. d. Müncli. Akad.
1814. V .) gegründet ( Is is 1830. 518. — Palaeolog. 105. und 202 — 200 -). S ie stimmt unzweifdliaft mit Teleosaurus
und Mystriosaurus in der Alternation gi-osscrcr und kleinerer Kiefcrziilme mit gestreifter Oberlläciie überein, und har-
inonirt weiter mit beiden in der Gcsaiiiintrorm, so weit sic von Teleosaurus bekannt ist. Das vollständige, von SÖM-
MERiNO ausführlich bcscliriebcne Exemplar gehörte einem no d i ziemlich jungen Individiiiiin a n , das Iclirt sclion die
Bcsdiaffenlicit seiner Knodieiisiihsfanz und die Form seiner M'irbe l; auch beweist die geringe L än g e des Thie re s von
3 F uss es k la r. Mau darf also auf die Umrisse seiner Augenöffuiiiigcii und Sdiliifcngriibeniuüiidiingeu keinen grossen
M’crth legen; die werden sich mit dem Alte r ände rn, wie bei allen audcren Gavialen. Aber wiclilig ist c s , dass die
Form der letzteren bei Aeolodon läiiglidi oval ersche int, fa st wie bei Mystriosaurus, nnd n id it quer trapezoidal, wie
bei Teleosaurus und dem lebenden Gavial. Zäline werden oben 2 7 , nuten 26 an jede r Kicferscite gez ählt, also weniger
als bei Mystriosaurus nnd Teleosaurus. Im Uebrigeu is t die M'irbelzalil bis zmii Schwänze die gleiche mit dev vom
l e b e n d e n G a v i a l nnd vom B o i l e r , nnr der Schwanz ha t viel mehr M’irlie l, als beide, nämlich 5 2 . D a s wäre aber,
gleich wie die geringere Z ahl der Z äh n e , nur ein spezifischer Untersdiied. Dahin is t auch die viel grüsserc K ü rz e des
Unterschenkels zu rechnen; der F u s s halte sonst den Bau vou Mystriosaurus, nnd der Arm war s id ie r nicht grösser,
wie schon das criialtcne, sehr kleine Schulterblatt beweist. D ie hiutcrc Gaumenpartie ist auch bei Aeolodon zcrtriimnicrt,
lind darum die generische Alitrciiniing von Mysiriosaimis durch n i c h t s gerechtfertigt. Sfinimen die Gaiimeiiilächen in
ihrer Bildung überein, so gehören alle drei Formen iinbcdcnklicli, nnch deu heutzutage geltenden Gattnngsprinzlpien,
in ein und dasselbe Genus. Die Fiiiidstiittc, der l i t l i o g r a p i i i s c h c S c l i i e f c r von D a i t i n g bei M o n h e im , fällt
ziemlich in die Mitte zwischen die bei Teleosaurus angegebenen, heterogenen Annahmeu. —
In demselben Gestein und ebenfalls bei i l o n l i e im ist der R n iiip f-, B e ck en - und vordere Schwanzthcil eines
grösseren S a u r i e r s gefunden worden, welchen I I . v. M e y e r als Rhacheosaurua gracilis beschrieben hat (iVora act, pH.
med. Soc. C. L . nat. Car. X IV . 2. 173. T a f. 61. 18 3 0 .). M'ir stehen niclit a n , dies mehr als doppelt so grosse In dividuum
für ein älteres Exemplar des Aeolodon priscus zu e rklä ren. In den Bcschreilningcii des auf uns gckomiiienen
Restes findet sich keine Eigenschaft licrvorgeliobcn, die eine generische Trennung beider T bic re reclitfci-tigcn könnte,
besonders wenn man bedenkt, dass sie beträchtlicb im Alte r vou einander verschieden waren. E s sind daher alle
Knochen des Rkacheosaurus scha rfkantige r, h a rte r nnd in iliren Umrissen besser ausgeprägt, nameiitlicb die F ortsätze
d e r W irbe l. Darauf ist aucb die bei Rhacheosaurua so deutliche Anwesenheit eines k le in en , spitzen Domes voru-am
M'irbclbogen zwischen den schiefen Fortsätzen zu schieben; dass man denselben bei Aeolodon nicht sieht, liegt an seiner
gewiss noch sehr schwachen, weichen und darum zerstörbaren BcsclialTcnheit. Im U eb rig eu -ist abe r die selir w eit nach
hinten gerückte Stellung des grossen Donifortsafzcs für beide E xemplare Löclist cliarakteristiscli, und ebenso die c o in -
j i l e t e G l e i c h f ö rm i g k e i t des Beckens mit der hinteren E xtrem itä t. Beide T h ie re Laben zwei Krcuzwirbel. Rnnipf-
wirbel sind bei Rhacheosaurua 15 e rh a lte n , davon allein der letzte ohne Rip jie , also mir 1 Lendenwirbel. Abe r das
ist kein Ch a rak te r von Bedeutung: e inm a l, weil die Z ahl d e r hintersten Rippen auch bei den lebenden Krokodilen
scliwankend is t, und dann war Aeolodon viel jü n g e r, verlor also leichter seiue hintersten schwachen R ip p en , oder hatte
üherhanpt noch weniger. Scliwanzwirbel sind bei Rkacheosaurus 18 vollständige und 5 im Abdruck erhalten. Sowohl
ihre Grösse e inzeln, als auch die der gesammtcn Rc IIic , stellt im selben Verhältniss zu denen des Rumpfes, wie bei
Aeolodon, lind dass der Schwanz noch eine sehr bedeutende Zalil von Wirbeln ausser den crLaltcncn 23 besass, lelirt
die geringe Grössennalimc de r vorhandenen nach hinten. M'enn die vorhandenen 15 Rückenwirbel sich wie beim B o i l e r
G a v i a l zum Ganzen verhielten, so war der vorderste der zweite Rückenwirbel. Das kann er füglich gewesen sein,
denn sein Querfoitsatz ist sehr viel k ü rz e r, als der des folgenden, und trug wahrscheinlich noch eine gabclige.Ri|)pe.
Au d i bei Aeolodon hat de r entsprechende M'irbel einen sehr kleinen Que rfortsa tz ; die beiden näclistcn (d e r 13te nud
14tc vom Becken an) sind zcrfriimmcrt, aber de r ihnen vorhergehende stiiinnt g ut mit den Verhältnissen bei Rhackeo-
sauTus gracilis. Derselbe ist a lso , nach unserer Meinung, ein ä lte re r 5 Fuss lauger Aeolodon priscus. —
*) Man scheint besonderen tVerlli auf die Eigenschaft des Panzers von Telensauriis zu legen, dass die Schilder mit ihren Rändern
rum Theil über einander geschoben sind. Dasselbe is t, wie wir gesehen haben, bet den B a u c h s ch i Id e r n d e r le b e n d e n
K r o k u d i l e der Fall, uud daraus dürfte gofuigert werden künuen, dass nur die Bauchschildcr von Teleosaurus jene lieschafleii-
heit hatten.
83.
Neben Teleosaurus und Aeolodon stobt unter den giivialartigcii Krokodilen mit biconcaveu N'iilieiii micii die
Gattung Lepiocranius B r ü n n (Sireptospondylus H . v. M e y e r , Steneosaurus O w e n ) . S ie griindel sieli auf C u v i e r 's
Gavial de llonfieur à museau plus allongé (Ossem. fo ssil. V. 2. 148 s eq .), der nun als Lepiocranius longirostria passirt,
und von Einigen auch Steneosaurus longirostris, im Gegensatz gegen tlcil Steneosaurus brevirostris mit eouvcxconcavcn
W irb e ln , genannt wird. Man kennt durch C u v i e r ’s Bcmiiluiigcn genug vom Sd iiid e l, um behauplcn zu köiiiien, dass
dies T h ie r weder mit Mystriosaurus, noch mit Teleosaurus oder Aeolodon in dieselbe Gattung gestellt werden dürfe;
der iingemcin la n g e , dünne Sciiiiautzenthcil des Schäde ls, dessen sonderbare Anschwellung in der Mitte ohne alle
Analogie bei den übrigen gavialartigen Krokodilinen i s t , entfernet iliu liöcbst angenrälHg; — seine Zähne haben sehr
viel k ü rz e re , g rad e , gleich grosse , stä rk e r gestreifte Kronen und d ickere M'urzeln; sind auch viel z alilrciclier, da
ihre Menge anf 36 — 4 0 im Oberkiefer angegeben wird *). M'as aber den besoudercn Gattungstypus am klarsten
lieransstcllt, das is t die Form der Nasenbeine, die nach liintcn viel b re ite r werden, die ganze Breite der Stirn crreiclicn
und von ebenso grossen, breiten Vordcrstirnbeincn begleitet siud. Die AngenLölilen sind k le in, kreisrund
und auf die Seite geschoben, wie es die bre ite Stirn fordevt; die sehr grossen Schläfeiigrubenmüiidungcn sind
in die Länge ge stre ckt und durch' einen sehr schmalen Scheitelkanim getrennt. D e r Hinterkopf ist niedrig. Alle
diese Charaktere unterscheiden Lepiocranius genngsam von Mystriosaurus, und überiiebeii nns der Pfiiclit, ihn weiter zu
betrachten.
Noch viel weniger lässt sich der Steneosaurus brevirosiris G e o f f r . (Metiorrhynchus B r o n n , Streptospondylus
O w e n ; C u v i e r ’s Gavial de Honfleur ä museau plus court) damit verbinden. Das T h ie r scheint einen viel k ü rz
e r e n , gedriiDgenereu Körperbau geliabt zn haben, und da seine M'irbel convexconcavc Berüiiriiiigsfläclien zeigen,
auch weniger streng auf das M’asser angewiesen gewesen zu sein. Seine Sclinautze wurde nach hinten schnell breit
e r , wie die Form des Unterkiefers beweist, und der Scliädeltheil hinter der Nase war verhältiiissmässig gross, was
aus den langen Aesten des Unterkiefers gefolgert werden darf. Man zählt in seinem Rande 22 Zaiiiihöhleii, und darunter
sind die e r s t e nnd die v i e r t e die grössten; der Oberkiefer war am Ende mir wenig e rweitert, die Nasenmündung
herzförmig und der Zwisclienkicfer jederseits mit d r e i Alveolen versehen. D e r vierte, selir grosse Zahn des Unterk
iefers passt iu die L ü ck e hinter der erweiterten S clinautze, dann folgen die oberen K ic fe rz ä line , wahrsciieinlieh 2 5 ;
die hintersten kleineren in einer gemeinsamen Alveolarfurche sitzend. Sowohl das liintcre Ende der Zwischenkicfer, als
auch das vordere der sehr breiten Nasenbeine gebt iu eine lange Spitz e au s; zwischen die Nasenbeine tr itt von hinten
das ebenso stark ziigesjiitztc S tirnbe in; die breiten Vorderstirnbeine ragen nur wenig mit ihrer viel stumpferen Sjiitzc
über die Spitz e des Haiijitstinibeines iiacli vorn hervor; die ÄngenliöMen sind krcisrnnd, anf die S e ite geschoben, das
Sclieitclbciii ist ein schmaler Kamm zwischen den enorm grossen, die Augenüffnungcn 3 mal an L än g e iibertreflcndcn
Scliläfengrubenmiiitdiingcii. Jene sind übrigens nach hinlcii völlig von Knoclieiiplatteii umrandet, und der Joclibogen ist
scbmal, grilTclföriiiig, wie bei Myshiosaunes nnd Teleosaurus. Hinte re Gaumenfläclie ganz wie bei Teleosaurus gebildet,
Schädelüberfiächc fein ge stre ift, nicht wabeiiförmig g rubig, wie bei Teleosaurus und Mystriosaurus. — M irbelkörjicr
ziemlich k u rz , in der Mitte sta rk ve rengt, vorn mit halbkugelig gewölütei-, hinten hohler Berüliriingsfläclie; der Bogen
Loch, durch eine Nalit vom Kö rp e r g e tren n t; die schiefen F ortsä tz e shark entwickelt, die Q u e r- und Dornfortsiitze
massig gross; nm M’irbclkörjier h o h e , N - fö n n ig e L e is te n , die anf eine sehr kräftige Muskulatur liiuweisen, und deiit-
liche Spuren eines unteren Domes. — Reste dieses gavialartigen, eigentliiimliclicn T liie re s , darunter ein ganzer
Scliädel von 2 '2 " L-äiigc, fanden sich in Gesellschaft des langrüsscligen Lepiocranius in den lila i ie n M e r g e l n von
l l o n f l c i i r uml bei C a e n mit Telcosaiirierknochen. —
8 4 .
Die übrigen Gatfuiigeu bedürfen kaum noch einer V erglciciiiing, theils weil zu wenig von ilmeii bekannt ist,
theils weil sie entschieden nicht mit dem R o l l e r G a v i a l , m it Teleosaurus und Aeolodon näher verwandt waren, vielmehr
ihnen noch ferner tre te n , als Lepiocranius und Steneosaurus. —
Ein sü’lches unsicheres Genus ist Glaphyrorhynckus aalensis H. v. M e y e r ( B r o n n u. Jah rb . 1842. 3 0 3 .) , von
dem niclits weiter vorliegt, als die Bemerkung des Ve rf. a. a. ( ) ., dass die Alveolen oval und schräg gestellt seien.
*) Diu Nomcnclatiir der IjeiJen liier behandelten Gattungen is t ebenso verwickelt, wie ihr Bau unsicher. AVir beziehen uns besonders
auf Bronn’s Lethaea (3. Aull. IV. 5 1 4 .). weil uns die Arbeiteu von Deslonochamps, welche vollständigere Aufklärungen enlliallen
sollen, nicht im Origiii.al zu Gebote stehen. Lepiocranius schliesst sich den Telcosauriern näher an, als StriK’osiTurui,- der überlmiiiJt
eine sehr eigentliiimliche Gestalt gewesen zu sein scheint. —