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l ’arlic des Srlnvanzes mit cinfacliem gezuckten Kamin cntliiilt bel a l l e n Rxcni|)lareti, aiicli dem grösseren mil IS Qiier-
reilien in der vorderen H ä lfte , gleich viele Que rre ilicn, iiiinilich v i e r u n d z w a i i z l g ( 2 4 ) , welciie in .den IS vorderen
Reiben ziemlich gleiche GrÖssc lialien nml dann langsam au Grösse ahnchrneii. Bei den Individiicn mit 11 QuciTcihcn
in der vorderen P a rtie ist die Abuaiiine geringer mul das letzte Spitzenseliild ebenso gross, wenn niclit ga r län g e r, als
der vnrhcrgcbcnde G ü rte l; bei dem Individmiin mil 18 vorderen QiiciTcihcn verkürzen sich die hintersten schneller nnd
das S])i(zenaclnid ist eine ganz kleine nnsclieiiibarc Wa rz e . Auch dies sclieint für die grössere Selbständigkeit dieser
Form zu sjircchcn. Dazu kommt, dass die Hintcriifoto desselben niclit bloss relativ etwas grösse r is t, somlorii auch
noch viel grössere, hrciterc Scliwimmliäiitc zwischen den Zehen hat, als die anderen kleineren Tliierc. Dagegen wird im
Gesamiiituiuriss des Kopfes kein auffullciider Unterschied ersiclitlicli. —
16.
Ein ganz besonderes Interesse hat die allmäligc Gestultnng des Ko p fe s; schon dcsiialh, weil er derjenige K ö r-
jicrtheil i s t, au dem nach mul nach die grössicu Verschiedenheiten auftrcten. W ir haben durch Figuren der Schädel
die forlsclireiicndc Aiiabildnng aiiscliaulich za machen gcsncht und auf T a f. I . (F ig . C. — 8 .) die lieraiisgenommenon
Knochengerüste vorgestcllt. Man sieht au dem jüngsten noch embryonischen Iiulividuiim (F ig . 8 . ) , dessen ganzer
Schädel 1 3 '" L än g e besitzt, dass die grossen Angenliölilcn v o r der Mitte des Schädels liegen und die Schnantzeusjdtze
nur 4 " ' vom vorderen Orbitalraude entfernt i s t ; der Dnrcliniesser der Augenhöhle beträgt i ' l i " und der Sclicitclflächc
(laliinter ebenfalls 4*/*'". Betrachten wir dagegen den Schädel des Individuums von 1 3 " L än g e (F ig . " . ) , so beträgt
sein Schädel 1 9 '" , d. li. ziemlich den a c h t e n The il des gesammtcn Körp e rs. Hier haben wir fast schon das Ve rhiiltniss
des ausgewachsenen T h ie re s , der Em b rjo dagegen z e ig t, wie überall bei Ve rtebraten, so auch beim Kr-okodil,
einen relativ viel grössereu K o p f, d. L. chva den s e c l i s t e n Th e il der Gcsamiutlänge. Unser grosses Exemplar von
4 ' Länge hat einen geuan 6 " langen K o p f, also auch bei ihm beträgt derselbe Vs Ganzen. — Dennoch is t das
VerliiUlniss der einzelnen Absclinittc des Kopfes heim alten T liie r ein ganz anderes, als beim jungen. Jenes Iiidividmuii
von 1 3 " L ä n g e , dessen K o |if 1 9 '" misst, hat nur eine 8 " ' lange Sclinautze, seine Aiigouöllhmigen zeigen 6 " ' Durchmesser
nnd sein Sclicitcl 5 " '. Darnach hat zw a r, gegen den Embryo g e lia lten, die S chnantzc sehr zngeiiommcu an
L ä n g e , aber sic is t nocli lange nicht gross gen u g , wie die V ergleichung mit der näclisten Altersstufe (F ig . C.) darthiit.
Bei einer Gesammtlänge des Schädels von 3 2 '" b e trägt die Schnaufze schon 1 5 " ', also fast die H ä lfte ; die AugenöITnung
ist nur S '" weit und der Scheitel misst 7 '" . L e tz te re beiden Dimensionen sind in ihren relativen Verhältnissen fast
nngcändcrt geblieben, abe r die Sclinautze h a t entschieden mehr zngcnommcn. Dass sic abe r auch in diesem A lte r von
2 ' L än g e noch nicht ihre völlige relative Grösse e rlangt h a t, beweist die Betraclitiing des 7 " langen Schädels eines
ganz alten T iiic rc s; dessen Sclinautze misst bis zur queren Stirnle isle 3 " 1 0 '" , also mehr als die H ä lfte ; seine Aiigen-
mündimg hat 1 8 '" Durchmesser nnd sein Scheitel ebensoviel; d. li. mit W o rten : die AiigcnölTnung ist kleiner geworden
im Vergleich gegen die SciieilcUiäche, der Scliuaiitzentheil des Schädels dagegen um ein Beträchtliches grösser. Wenn
dei-selbe beim Embryo weniger als den d r r i t t e n T h e i l des ganzen Schädels einnahin, so begreift e r beim allen erwachsenen
Tliic rc m e h r a l s d i e H ä l f t e iu sich , und die Aiigenöffniing, welche anfangs ü b e r e in D r i t t e l der
Scliädellängc an W e ite besass, verliert sich nacli nnd nach so s e h r, dass sic beim erwachsenen T hic rc weniger als den
v i e r t e n T h e i l der gcsaniintcn Schädcllängc wcgniinmt. Nichtsdestoweniger is t der K opf des Alten im Ganzen kleiner,
als der K o p f des Neiigcborncn; liier beträgt er e in S e c h s t e l , dort e in A c l i f c l der Gesaninitlängc.
A n m e r k u n g . Es is t wolil kaum n ö th ig , den Les er a u f die völlige Uebcreiiislimmung d e r eben an Crocodilm
sclerops nacligcwiesencn Entwickelung mit den von Cuvier bei Crocodilus biporcatus gegebenen Figuren noch besonders
aufmerksam zu ma ch en ; ih r blosser Anblick weist dieselben Verliailnisse auch bei d ieser Art nach. Fig. 18. der ersten
Tafel in den Recherch. s. i. Ossem. fo s s i l Tom. V. p . 2 . ste llt den Scliüdcl eines ganz ju n g en Thieres in naliirliclier
Grösse d a r, das wabrsclieinlieli ei-st vor Kurzem aus dem Ei geschlüpft war. Man sich t d eu tlich , dass die Schnantzc
weniger als die halbe Liinge c innimint, «ml die Aiigcnliölilen mit der ScheiteJflüclio ziemlich gleiche Liinge liaben.
Fig. 19. derselben Tafel m u ss, obgleich n icht viel grösser gezeichnet, doch einem bcmichllicli alleren Thierc angehürt
Laben. Hier crsclieint die Sclinautze viel schlanker, spitziger; sie nimmt m eh r als die halbe Lange des Scliadels weg
lind la sst für AngenüiTimngcn und Scheite! nicht ganz je ein Viertel übrig. Endlich hci dem alten T h ie r (Fig. 4.)
is t die Aiigenöffnung schon etwas kin-zcr, als die Sclieilelflilchc, und beide zusammen hclragen ziemlich z w e i Fünftel,
die Sclinautze dagegen d r e i Fünftel d e r Gesammtliinge des Schädels. Dass ab er auch diese Verhältnisse nocli nicht
die le lztcn , bleibenden s in d , erkennt man aus d e r Vergleichung des von uns ahgebildetcii (Taf. I. Fig. 5.) selir allen
Schädels, dessen Augcnüffnungen cnlscliicdcn k ü rze r s in d , als die Schcileinuclio (etwa im Vcrhaliniss von 3 zn 4)
und dessen Sclinautze sich zur Gesammtlänge ziemlich wie 13 zu 7 verhall. — Einen ebenso sclilagciulen Beweis
fülirt die Vcrgleichnng von Fig. 1. und 2. u n se re r Taf. II. Beim ju n g en Crocodilus acutus is t die Sclinautze etwas
länger als der halbe Schädel, und der Scheitel kürze r als die Augenöffining; das alte Tliier (Fig. 2 .) zeigt die völlige
Umkclirimg dci-seihen Dimensionen; die Augenhülilcn sind k ü rze r als der Scheitel und die Schnantzc ist viel länger
als der halbe Schädel. —
Z w e i t e s C a p i te l .
O s t e o l o g i e d e r l e b e n d e n Kr o k o d i l e .
17.
Das Knochengerüst de r Krokodile ha t an G. C u v i e r einen so ansgczcichucten Bearbeiter gefunden (Ossem.
fossil. V. P. 2. pag. 67 se ç .), dass cs sich niclit würde rechtfertigen lassen, wenn wir dasselbe nochmals mit allen E in -
Kclnhciteu liesclireibeii wollten. W ir glauben wns danun kurz fassen zu dürfen, und werden iibcrhanpt nur diejenigen
Verliälfnisse etwas weiter besprechen, welche fiir die Untersuchnug des fossilen B o i l e r G a v i a l s von wesentlicher B c -
dciitiuig sind, besonders weil diese Schilderung dazu dienen so ll, unsere Auffassung des Knoclicngcrüstcs de r K rokodilinen
anschaulich zn machen. —
Die osteologischen Eigcntliuralichkcitcn der Kiokodilinen i mögen der besonderen Betrachtung ilires Skeletes
voraufgellen.
K r o k o d i l i i i c n sind gepanzerte Amphibien mit einfachem Gclcnkkopf am H inte rhaupt, unbewcgliclicm Paiiken-
kiioclien, unbeweglichen O b e rk ie fe rn , ganz nach hinten gelegten runden Choancn, und vollständigem Jochbogcn, deren
Unterkiefer aus sechs vcrscliiedenen Knocheiipaaren gebildet ist. Eire Wirbelsäule ha t in der Gegenwart nur couc av-
coiivcxe Verbindungsflächcn und stets 2 4 W irb e l bis znm Becken. Das Kreuzbein besteht aus 2 und der Schwanz
höchstens aus 4 0 W irbe ln. Von den Rippeu siud die beiden ersten des Halses einfache grade G rä te n , die 6 folgenden
kurze beilförmigc Knochen, die sämmtlich mit 2 Vorbinduiigspiinktcn am W irb e l liaften. Aiiclt die 3 ersten Brustrippen
haben dieselbe Verbindung, die folgenden sitzen bloss am processus iransversus. Den 3 — 5 letzten Rumpfwirbcln fehlen
zwar die R ip p e n , aber ihnen entsprechende Costalknorpcl sind vorhanden. Durch dieselben verbindet sich das Brustbein
mit dem Becken. Am Schultcrgiirtel feMt die furcula (s. clavicula), am Becken ist das Sclianibein vom S itzbe in in der
Fuge getrennt und n a d i vorn gezogen. Haudwurzelknochen sind v i e r , Fiisswurzclkiiochen scheinbar f ü n f vorhanden;
die Zchcngiicder uclunen vom Daumen an um 1 Gü ed z u , bis zur dritten Z e h e , die v i e r Glieder h a t; ebenso viele
besitzt die v ie rte , aber die fünfte hat nur d r e i Glieder. —
A n m e r k u n g . Durcb ihre osteologischen Glmraktcre sondern sich die K r o k o d i l i n e n fast noch scharfer, als durch
die zoologischen, von allen übrigen Anipliibicngruppen ab. Theilen sie auch den einfachen condylus occipitalis mit
sämmlliclien Bedeckten, d. b . den S c h i l d k r ö t e n , E i d e c h s e n und S c h l a n g e n , so en tfernt sie schon der unbewegliche
Paukcnknocben von den typischen E i d e c h s e n und eben derselbe n eb st den unbeweglichen Oberkiefern von
den S c h l a n g e n . Beide Charaktere h aben die K r o k o d i l i n e n mit den S c h i l d k r ö t e n g emein; sic scheiden sich
aber alsbald von ihnen durcb die Lage d e rC b o an e n un d die Zusammensetzung des Unterkiefers, welcher letztere f - -
wie bei den typischen E i d e c h s e n sich verhalt. Davon ab er sondern die K r o k o d i l i n e n vorzugsweise ('
g ü rtel un d die Rippen. Alle typischen S a u r i e r h aben n ich t bloss ein G a b e l b e i n , sondern noch eu
T - fü rin ig e Knocbcnspitze am B ru s tb e in , wovon bei den Krokodilinen keine S p u r sich findet. Nur den C h am U lc o -
n e n fehlt der e in e , wie d e r andere Kn o ch en , und das is t eine n icht zu überseh en d e Analogie dieser Sau rier mit
dem Skclcltypus d e r Krokodile. Dagegen sind bei allen typischen S a u r i e r n die sammtlichen Rippen bloss mit,
e i n e m Kopfe am tVirbel befestigt. Auch das Becken der typischen S a u r i e r is t an d ers g eb au t, das Schambein
nicht nach vorn gewendet, u n d das Darmbein viel schmäler, ln Bezug a u f die Zehciiknoclien is t der Umstand be-
mc rkonswe rth, dass stets die v i e r t e Zehe d e r Sau rier die meisten Glieder h a t und die filnRc mit der d rillen,
wenigtens an d e r h in te ren E x trem ität, uhereinzusti.nmen pflegt. Nach entgegengesetzter Seite weichen die Schildkrö
ten a b , sie h aben gleich viele Glieder i
:r Schulter-
: allen Zehen nach der e rsten ; ■ mitu n ter bekommt die vierte Zehe
1 Glied m e h r, als die anderen. —
18.
D e r S c l i ä d e l (craniuvi) eines jeden Krokodils bat eine in die Länge gezogene, gleiclischcnkelig dreieckige
Gnuidform, deren vorderer spitz e r W inke l mehr oder weniger abgerundet ist. Gleicb bintc r de r Spitze findet sieb eine
licrzförmigc oder fast kreisrunde OefTiiiuig, welciie die v o r d e r e M ü n d u n g der Nasengänge is t; weiter nacli biuten
und gcwöbnlicii glcicli binter der Mitte des D re ie ck s , tre ten 2 andere grosse Ocffimngen als A i ig c n b ö l t i c n bervor,
an welcbc sieb rückwärts eine nur von einer diiiiiicn Knocbenbrückc übersetzte laiiggezogcne Lücke anscbliesst, und
über derselben, auf der s ta rk erbölitcn Mitte der ScbiidclkapscI, finden sicli meist iiocb 2 kleinere L öclicr, die Miin-
dimgen der Scbläfcngnibcn, welclic wir deshalb S c b l ä f c n g r i i b c n l ö c l i c r nennen werden. H inte r ibncn fä llt der
Schädel mit einer steilen Fläche senkrecht ab und bildet das Hinterliaiipt, an dessen iiiifercm Rande das H i n t c r l i a u p t s -
i o c b , und unter demselben der grosse halbkugelige G c l e n k k o p f (condylus occipitalis') gesellen wird. Von iintcn
den Scbädel betrachtend stellen sich 3 ähnliche Lo ch e r hinter einander dem Beobachter d a r; vorn hinter dem Zahnrande
das kleine foramen inäsivum; weit d ahinte r, fast unter den Aiigcnliöldcn, die 2 grossen G a u n ie n lÖ c h e r (foramina