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E iu lc , (lor Ilniiinierkoiif; das lan g e , spilz e , liintcrc Ende ist nacli oben gewendet. Daninfer steckt eine zweite lla ls -
lip iic , mir zum Tiicil voiTagend; andere siebt man in vcrscliiedenen Stellungen zerstreut ninlier («. ?i. etc.)- T« ''Heu
diesen l'n n k tcn liarinonirt der B o i l e r G a v i a l inclir mit dem l e b e n d e n luu! den ä c h t e n K rokodilen, als mit den
A l l i g a t o r e n .
A n m e r k u n g . 1. Das Skelet des jugendlichen Ex einplares, welches wir Taf. XI. haben abbildcn la s s e n , ist
gei-ade in der Ilalsgegcnd vollstäiulig zerlriimmcrl. üevor wir dasselbe so ansmeissellen, wie es je tzt in d e r Abbildung
e rs c h e in t, lag fpicr vor dem Ilinterkopf der EpisLroplieus, indem sich in dem fo ram e n magnum d e r p roc. spinosus
eingeklemmt b alle. Als wir dasselbe fi’cilegen wollten, lüsto sich der dicke halbkugelige p roc. odonloidens vom Kürper
des Epistrophens ganz a b , und nichl clwa in Folge eines Bruch es, so ndern weil z u r Zeit, als dies kleine Exemplar
mnhUllL w u rd e , n u r noch eine blosse Knorpelvcrbindung zwischen Leiden Knochen bestand. Der Wirbelkürper, der
je tz t anf dem condylus occipitalis lieg t, is t d e r Kürper des EpislropUcus, woran deutlich die Gclcnkflüche für die
zweite Hippe humcrkt w ird ; die 3 d ahinter liegenden Wirhelkürper und ein vierter neben der Ecke des Unterkiefers
sind Ruch Halswirb e l, wie a u s der Liefen Stellung der Rippeugelenkhücker zu e rsehen. Halsrippcn siud gleichfalls
mehrere (k. «) umhcrgcslreut. Die totale Uebcreinslimnuing derselben, wie auch der Wirbel, mit dom Bau der älteren
Thierc ist zu ein leu ch ten d , als dass wir sie weiter besprechen inüchtcn. Dagegen b ed arf e in er Erwähnung die Ab-
lüsnng des Bogens vom Kürper d e r meisten Wirbel. Hieraus ersielil man am dcu llich stcn , dass das T h ie r noch sclir
jmig w a r; weil diese Verbindung, welche beim alten Th ie r vollslündig ausgeführt ist, offeubar noch ans e in er lockeren
¡\alit b e stan d , die in Feige der Fäulniss sich lüste un d den Bogen vom Wirbel sonderte. Nicht hioss an den Halswirbeln,
sondern auch an den Ilückenwirbcln liabcn in den meisten Fällen Wirbclkörper und Bogen sich von einander
g e tre n n t, wie denn die Bogen in d e r Milte der vorderen Trümmcrgrtippe mit ihren breiten QnerfortsUtzen offenbar zu
den neben ihnen liegenden WirbelkOrpern gehüren.
2. Die Halswirbel und die 5 vorderen Brustwirbel der lebenden Krokodile h aben seh r sUirke « n t o r e D o r n -
f o r l s ä t z c , wovon heim D o l l e r G a v i a l sich keine Sp u r findet. Seh r deutlich is t das am E p istrophens, d e r vüllig
frei da lie g t, zu e rkennen (Taf. VII. Fig. 3 .). Die darauf folgenden Halswirbel zeigen zwar eine untere scharfe
T.ängskanto, welche in d e r Jugend stärker vo rsp rin g t, a ls im Alter, ab er einen Dorn sehen wir daran n irg en d s , am
wenigslen bei d e n alten Exemplaren. —
Die s c c l i s z e b n R ü c k e n w i r b e l zwisclien Hals tiiiil Becken entlialten zwar die längsten M irb e l der ganzen
Wirbe lsäule , sind aber docli ebenso niigleicb g ro s s , wie iinglcicb gcbant. Die IIaiiptantcr.scLie(lc liegen in der Form
der Querfortsätzc. An den d r e i ersten finden sich jederseits zwei lliiek e r s ta tt des cinfaciicn proc. iransversus; der
obere Hocker liegt am Bogen in der Hobe der scbiefcn F o rts ä tz e , der untere am Körpe r schon über der M itte , rückt
aber mit jedem folgenden MHrbel eine Stre ck e höher biiianf. S eh r k la r ist das an nnseren beiden grösseren Exemplaren
zu sehen; besonders an dem des zoologischen Mus. (T a f . IX .) . H ie r ist No. X . der drifte Rückenwirbel mit 2 Höckern
ganz dicht neben cinaiuler, wie ans der Vergleichung von T a f. V’I I . No. I I I . crselicu werden kann. Boi I I . nnd I.
is t der Abstand beider Höcker noch viel grösser. No. I I . dieser Ta fe l entsjiriclit No. IX . von T a f. IX . , aber der
obere Höcker ist abgebrochen und bloss der iiiiferc deutllcii. No. I . muss in No. V I I I . gesuclit werden, wclclicr Wirbel
gerade ganz zertrümmerte. Darnach dürfte ein Halswirbel zvvisclien I I . und V I I . T a f. IX . verloren gegangen sein.
Am v i e r t e n Rückenwirbel (T a f. IX . No. X I .) rücken znerst beide Höcker der Rippeiiaiisätzc an den Querfo
rts a tz ; der nntere lieg t von je tz t an stets v o r dem o be ren, am v o r d e r e n Rande des proc. iransversus, der obere
nimmt die S p itz e eben dieses F ortsatzes ein. In dem M a a s s e , wie jed e r W irb e l ein mehr hinterer wird, verlängert
sich nun der Qiierfortsatz nach aussen, und damit rücken auch die Rijijicngclcnkiläclien weiter liinaiis, ohne gerade
einander nälicr zu kommen. 'Wir können dies Verhältniss an dem Exemplar des zool. Mus. T a f. IX . und X. sehr
schön verfolgen. "Wenn No. X I . der vierte Rückenwirbel ist, so siclit mau die ganze Riickenwirbclrcihe nniinicrbroclicii
bis zum ersten B e c k e n w i r b c l aus einander ge legt vor sieb. F ü r letzteren lässt sieb mit Bestimmtheit No. X X I I f .
erk lä ren , wie aus der Form des dicken, s ta rken, dreikantigen, etwas nacb liintcn gebogenen proc. iransversus gefolgert
werden muss; dann steckt zwischen X X I I . und X X I . ein W irbe l in de r T ie fe , welcher der f ü n f z c b u t c sein würde,
No. X X I I . wäre der s c c l i s z e lm t c , und die übrigen von No. X I I — No. X X I . entsprächen dem f ü n f t e n bis v i e r z
e h n t e n Riickenwirbel. Bei dem Exemplar des anatomischen M ikschiiis (T a f. V I. und V I I .) sind zwar alle W irb e l in
unveränderter Fo lg e und Stellung gegen einander geblieben, es sind a b e r von den meisten Wirbeln die Querfortsätzc
abgebrochen, und wenn anch zum T lie il, doch nirgends an ilinen ganz vollständig crlialtcn. Manches is t jedoch
selbst an diesen Fortsätzen nocli sehr deutlich zu erkeiinetj. M'ir wollen diese ‘M'irijcl, so weil wie möglich, einzeln
besprechen.
Vom Kö rp e r der Rückenwirbel ist nichts Eigcntliümliclics zu berichten; e r hat die eingezogcnc stuiidciiglas-
förmige Gestalt und die krcisriuKlcii, etwas gegen die Mitte vertieften Endilächcn der Ilalswirbclkörpcr; ein unterer Dorn
lässt sich an keinem Wirbel nacliweisen. Vom ersten bis achten lliickciiwirbel iielimcn die Köi'|icr an L än g e etwas zu;
der a c h t e bis z w ö l f t e sind die längsten, und messen einzeln bei a llen , ansgcvvachseiien Tliieren gegen, sclb.st über
2 Z o ll; vom z w ö l f t e n an werden die Körpe r wieder k ürz e r, fallen aber nicbt ganz bis auf I Vj Z o ll; der e r s t e
Rückenwirbel bat ziemlich dieselbe L ä n g e , wie der le tz te ; nur sclir wenig scheint jene r hinter diesem ziirüekziistehen.
.ille secliszclin Rückenwirbel tragen einen niedrigen, (lachen, aber breiten B o g en , der vorn und liinten am
oberen Rande einen s c h i e f e n F o r t s a t z abgiebt; die vorderen stellen etwas tie fe r, als die liintcren, und jene haben
ob en , diese unten eine glatte Gelciikfläciie. Im Allgemeinen ist ihre Stellung viel ste ile r, als bei den lebenden K ro kodilen,
wo die Gclenlcilächeiiebciie horizontal liegt. D a s ist beim B o i l e r G a v i a l niciit der F a ll; die Gelenklläclic
des steil gestellten F ortsa tz e s lieg t daher am vorderen mehr nacli in n en , am hinteren mclir auf der äusseren S e ite des
Fortsa tz e s. Ans demselben Grunde ist der Abstand beider vorderen und liintercn F ortsätze von einander Leim B o i l e r
G a v i a l relativ viel g e ringe r, als bei den lebenden Krokodilen. Das Alles liarinonirt mit den concavcn Bcrühniiigs-
llächcn de r W irb c lk ö rp e r, und zeigt a n , dass die Biegsamkeit der Wirbelsäule des B o i l e r G a v i a l s grösser gewesen
sein dürfte , als die de s lebenden. —
D e r von der Mitte des Bogens ausgehende hohe Dornfortsatz war ziemlich b re it, gleichförmig hoch, und wahr-
scbcinlich auf der S p itz e abgepla tte t, zum T rag en der Panz e rscbildc r, wie bei den lebenden Krokodilen. L e ide r sind
an unseren beiden Exemplaren die Rückcnfortsätzc säiiimtlicb versteckt und im Einzelnen nicht weiter zu verfolgen. —
Endlich die Q i i e r f o r t s ä t z c bieten die wichtigsten Uiiterscliicdc dar. —
Die d r e i v o r d e r s t e n Rückenwirbel ( I — I I I .) haben zwei d icke , drclirmule Querfortsätzc an jede r S e ite ; der
obere sitzt am Bogen und is t etwas s tä rk e r , sowohl länger als auch d ick e r, als der unte re , welcher dicht unter dem
Bogen vom Wirbclkörper ausgciit, allmälig aber dem oberen etwas näher rü ck t (T a f. \ I I . No. I . I I . I I I .) .
De r v i e r t e Rückenwirbel (T a f . IX . No. X I .) hat zuerst einen einfachen, horizontalen, plaltenförmigcn Qiier-
l'ortsatz, dessen Breite in der ersten Hälfte doppelt so gross i s t , wie in der zweiten. Da wo e r schmal wird, bildet
sich an seinem nach v o r n gcweudcten Rande ciuc ru n d e , etwas vertiefte Gelenklläclic, und eine zweite alinlichc, mehr
e lliptisdi geformte, entsteht an der S p itz e . Davon nimmt diese den Rijipenliöcker, jene den Rijipeukopf auf. — D ie selbe
Bildung bleibt allen folgenden Rückenwirbeln bis zum z w ö l f t e n oder ( I r e i z c h n t e u , an welchem die beiden
allmälig iiiebr verschmälerten nnd in die L än g e gezogenen Gelcnkflächcn zu einer scliief nach vorn gewendeten, S - fo r -
migcn Gclcukilächc sich verbinden. In demselben Maasse, wie das geschieht, verkürzt sich der Qu erfortsatz, und erhält
eine mehr gleiclibreitc, im Ganzen etwas schmälere Form. Niu- die d r e i l e t z t e n (d e r v i e r z e h n t e bis s c c h s -
z e b n t c ) Rückenwirbel haben keine Geleiiklläclicn mehr am Querfortsatz, weil sie keine Rippen tragen. Mit Bestiiiiint-
heit ist das schon vom v i c r z c h i i t c n 'SViibcl aus T a f. V I. bei No. X IV . zu crsclicn, weil liier der abgebrochene
Querfortsatz frei am liintcren Rande des ^y¡l•bclkörpcl•s liegt, ohne S p u r einer Rippe neben sich, die nicht fehlen würde,
wenn sic vorhanden gewesen wäre. E benso, nur etwas k ü rz e r, crsclieint der Qiierfortsatz am f ü n f z c b i i t e u Rückenwirbel,
dagegen ist er am s e c h s z e b n t c n ganz abgebroclicu und weggcführt worden; ein Umstand, der uns dafür zu
sprechen scheint, dass e r n ich t, wie bei deu A l l i g a t o r e n , von fa st gleicher Grösse mit den vorhergehenden war,
sondern, wie bei den ä c h t e n K r o k o d i l e n , viel k le ine r und schwächer.
A n m c r b u n g . Die Darstellung zeigt das tolalsle Uebcreinlvommcu m it dem Bau und den Verhältnissen lebender
Krokodile; n u r in d e r Stellung d e r schiefen Fortsätze und im Bau der Wirbelberülirungsfliichcn, die gegenwärtig
vorn concav, b in lcn convex und zwar viel sta rk er gekrümmt sin d , ergeben sich wesentliche Untcrscliiedc zwischen
beiden Thierformen. —
60.
D a s K r e u z b e i n (os sacrum) des B o i l e r G a v i a l s bestebt ganz entschieden aus zw e i M’irlielii, und liannoiiirt
auch darin mit den lebenden Krokodilinen. Au dem grosscu Exemplar des anatomischen Museums (T a f. \ I . ) liabcn
wir beide M'irbcl (1 und 2 ) mir iu Trümmern gesehen, dagegen is t der e in e , und zwar der vordere, au dem Exemplar
des zoologischen Miiseiiiiis (T a f . X . No. X X I I I .) etwas besser erhalten. Man sieht an ihm die grössere P a rtie seiner
vorderen Verbimluugsfliiche, deren uutercr Rand durch Bruch zerstört ist. Neben dem Bruch wird der ganze processus
iransversus de r rechten S e ite vollständig von unten gesellen, und hinter beiden der in das Gestein grösstentlieils versenkte
hintere T lie il des M'irbclkorpera. Das Hauptinteresse hat der Qu erfortsalz, indem er z e ig t, dass er etwas nach hinten
gekrümmt und gegen die S p itz e vcrsdimälert war. Daran erkennt man, dass e r dem ersten Kreuzwirbel augchört. Auf
seiner unteren Fläche läuft eine scharfe K aute k ic la rtig lic ra b , uud seine S]iitze endet mit einer b re iten , dreieckigen
P la tte , welche an die Innense ite des Darmbeines stösst. 'Weiter ist nichts mit S idic riic it vom Kreuzbe in zu ermitteln;
die Bogcii und Fo rtsä tz e seiner W irb e l werden von den Panzerplatten vollständig verdeckt. —
A n m e r k u n g . .Aus d e r Analogie lebender Krokodile d arf gefolgert werden, dass die Bogen und Fortsätze der
Krcuzwirbel mehr den Theilen der nacli ihnen folgenden Schwanzwirbel, als der vor ih n en liegenden Lendenwirbel
iliinlicb w aren ; d. li. etwas k leiner u nd schwacher gebaut sein m o ch ten , als die der letzteren. Dev zwciie Kreiiz-
wirbcl hatlc ohne Zweifel einen viel stä rk e ren , b re ite re n , wenn auch etwas k ü rzeren Qucrforlsatz, an dun die hin-
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