palaiina), iiml hinter diesen in der 3Iitlellinic ein einfaches oder gctlieiltcs viel kleineres Loeii, wclclics die hintere Mün-
• diuig der Nasengänge, die C h o a n c n , vovstellt. E ine enge steile Knochenflache zieht sicli von iliiii zum Gclenkkopf
empor, und darin ist iiocli eine einfache ru n d e , abe r niclit ganz kleine Ocirnnug zu bemerken; sie eulstcht ans der
Vereinigung de r beiden Trompe ten, die zur Paiikcnliölilo führen, und kann deshalb Aperiura Eustachii am richtigsten
genannt werden. —
19.
Bei der Bctraclitung des Schädels von olicn sicht man, von vorn nach liintcn, zahlreiciic diircli Nähte oder
änsscre Bcgroiiziiiig'cn iiTnschrichene Knochen als die Bestandthclle des Schiidclgerüstes aiifti-ctcii.
Ganz vorn vor der Nasenmündiing liegt der Z w i s c l i e n k i c f e r (os tniennaxillare s. in c isiv im , a .) , einen Bogen
hildeiid, welcher den grössten Tiieil der gcuanntüu Mündung umfasst. N u r am hintci-sten E nde lä sst e r gewölinlicli eine
Lücke . In der 3Iiltc des Vordcrrandos schneidet die Naht ein, welclic beide Hälften des Knochens vcrhiiidct; am äusseren
Bande bildet sich der nach unten vorragcndc Saum fiir die Zäliiic und hinter demselben breitet sich der Kiioclien
in die obere Ganuienllächc aus. Eine L ü ck e in der SEttcliialit ist das schon crwäliute fora?nen incisimm. D e r Alveolar-
rand enthält 5 (füiif) ZaluihölJcn, doch fehlt die mittlere kleinste in frülicr Jngeud; sie bildet sich erst allmälig, wenn
d e r erste Vordcrzalin durch b rich t‘) . Die übrigen Zalinliölden sind zwar grösser, aber ungleich; bei den Alligatoren
pflegt die vierte Alveole, bei den Krokodilen und Gavialcn schon die dritte den grössten Umfang zu haben. Uaniach
richten sich auch die darin steckenden Zähne.
D ie Ge sta lt des Zwisclicukiefers zeigt einige Abweicliungcu bei den verschiedenen Arten . Am eigciithümlichstcii
verhält sich der G a v i a l . Bei iluu stosseii die Zwischcukicferhälfteu hinter der Naseiimiinilung zusammen und hildcii
einen langen spitzen Fortsa tz , der weit nach hinten zurückgeht (T a f. IV . F ig . 1.). Unten an der Gaumeuseite ist dieser
F o rts a tz sogar b re ite r, aber nicht län g e r, als oben. Bei den K r o k o d i l e n und A l l i g a t o r e n berühren sich die hinteren
Endet! des Zwischenkiefers oben nich t; sie lassen vielmehr ciue L ü ck e , welche vou der Spitz e der Naseuheiuc ans-
gcfiillt wird. Dieselbe is t sehr schmal bei deu K r o k o d i l e n , ziemlicli b re it bei den A l l i g a t o r e n , besonders bei
Cr. lucius. Die dadurch umschriebene Nasenmündung ist in Folge dessen bei den crstercn h e r z f ö rm i g g e s ta lte t, bei
den letzteren inehi- einem w ähnlich. A n der Gaiimenscite se tz t sich de r Zwischenkiefer durch eine grade Quernaht bei
den A l l i g a t o r e n vom Oberkiefer ab , bei den ä c l i t e n K r o k o d i l e n dagegen durch eine V -fö n iiig c Wiiikeliiaht,
deren S p itz e nach hinten gewendet ist. — D e r erste meistens sehr grosse Zaiiu des Unterkiefers sclilicsst sich in seiner
Beziehung zum Zwisciicnkicfcr diesen Verschiedenheiten genau a n ; er greift bei dem G a v i a l vorn über den ü b e r -
k iefer hinaus und lieg t hier in einer Bucht neben de r S p itz e des Zwischenkiefers. Bei den ä c l i t e i i K r o k o d i l e n
bleibt er zwar hinter dem Alveolarrande des Zwisclioiikicfcrs, aber e r durchbohrt den Knodion mit einem besonderen
für ihn bestimmten Lotli. Auch die A l l i g a t o r e haben im liöhercn A lte r ein solclies Locli im Zwisclicnkiefcr, aber
in der Jagend nur eine tiefe Grube hinter dem Alveolarrande, welche diesen grösseren Vordcrzalin in sich aufnimint.
Bei sehr ulten Thiereii pflegt sich nicht bloss diese Grube nach oben zu öHueii, sondern auch die zweite grössere am
hinteren Sciteiiruiidc des Zwisclicukiefers, welche z u r Aufnahme des vierten Uiiterkicfcrzaiiues dient.
A n m e r k u n g . Die e rwähnten Untcrscliiedc iu d e r Form des Zwisclienkiefers u nd namcnllich die Differenz seiner
hin te ren Grenzen, iiessen sich noch weiter b is au f die einzelnen Arten verfolgen, wenn das für u n seren Zweck von
Werlli wäre. Wir können u n s mit. dem Resultate beg n ü g en , dass d e r Zwischenkiefer eine grosse zoologische Bedcii-
Umg hat. Wir werden bei d e r Betrachtung des Beller Gavials darauf zurückkoinmcn.
20.
An die Zwischenkiefer stosseii seitlich die O b e r k i e f e r b e i n e (ossa maxillaria superiora, i . ) , deren freier ntilerer
Baud die sämmtliciicn übrigen Zähne tragt. Bei den A l l i g a t o r e n und K r o k o d i l e n beschreiben diese Zähne zwei
Gnijipeii; jene liaben s e c h s Zäliiie in der e rs te n , von denen der vierte der grösste i s t , diese s i c h e n mul der fünfte
is t der grösste; die zweite Gruppe besteht hci beiden ans sichen Z ä iin en , worunter de r dritte die grösste S tä rke zu
haben pflegt. D e r G a v i a l be sitz t im Oberkiefer 24 Zähne in ununterbrochener gradc r Reihe. Auf der Gaumeuseite
bildet jed e r Oberkiefer eine breite P la tte , die sich beide in der Mittellinie durch eine Naht verbinden; auf der S tirn seite
ist ihre Fläche bei den A l l i g a t o r e n und K r o k o d i l e n uneben, besonders nach vorn stark gewölbt, nach liiiifen
allmälig e rhöht, und längs der Slittc durch die dazwischen liegenden Nasenbeine getrennt. Bei dem G a v i a l (T a f. IV .)
fehlen hcmcrkbare Unebenheiten am Oberkiefer, seine Aussenfläche is t glciclimässig gewölbt nud olmc Unterbrechung von
• ) Unser Schädel von Croc. palpebrosus bat nur v
Torilorstc Zahn uniiiiltelbar neben der Naht ist
ihr stehen 3 Zähne, nicht 4 , wie gewöhnlich.
er Zähne im Zwischcnhiofcr imd gehört doch einem ziemlich allen Thicre an; der
•orhanden, dann kommt die Grube fiir Jen crslon Zahn des Unlerkiefevs und hinter
Es scheint das ein spezifischer Cliarakter zu sein. —
einer S e ite auf die andere iibergclührt, so dass beide Obcvkieferkiinchcn längs der Mitte zusainmcnstosscn. Sehr merkwürdig
und cigcntliiimlich ist das Verhälliiiss von Zwisclienkicfer, Nasenbeinen und Oberkiefern bei Crocodilus Schlegelii
(T a f . I I . F ig . 7 .). Diese A rt älinclt dem Gavial d a rin , dass ihre Zwischeiikieferhälften hinter dem Nasenloch sich
verbinden, sic weicht aber darin vom Gavial wieder a b , nnd nähert sicli den K ro k o d ilen , dass die Nasenbeine bis an
den Zwisclienkicfer reichen und die Oberkieferbeine ganz von einander trennen. —
21.
Noch mannichfaltiger ist unter den Krokodilinen die Form der N a .s e i ih e in c (ossa naaalia, c.). Bei den Alligatoren
lind ächten Krokodilen liegen sic iu der ganzen Länge des Sclinaulzentlicilcs mitten zwischen den Oberkicfcr-
knociicn nnd trennen dieselben von einander. S ic beginnen liier mit einer sclimaleii Spitze zwischen den hinteren Aesten
des Zwischcnkicfcrs nud reichen bis In das Nasenloch hinein. Nur der schon erwäliiite Croc. Schlegelii maclit eine Aiis-
nulune (Taf. I I . F ig . 7.). Hinter de r S p itz e , die mehr oder weniger in die Nasenöffniing v o rtritt, und bei Croc. lucius
(Ta f. I . F ig . 4 .) sogar durch das ganze Nasenloch bis zum vorderen R ande des Zwischcnkicfcrs hlndnrcligeht, werden
die Nasenbeine allmälig etwas b re ite r und biegen sich nach aiisscn, indem nur die mittlere Naht eine gerade Linie
bleibt. Die grösste Bre ite eiTeichcn die Nasenbeine iu dieser Gegend wieder bei Croc. lucius (T a f . I . F ig . 4 . ) , weil
sie sich gleich anfangs s ta rk seitwärts krümmen und bald hinter der S p itz e des Zwischcnkicfcrs b re ite r werden, als an
jed e r anderen Ste lle ihi-er ganzen Erstrecknng. Uehcrhaupt sind sic bei den A l l i g a t o r e n breiter, als bei den ä c h t e n
K r o k o d i l e n , aber hci den übrigen Arten doch h in ten , dicht vor der S tirn , am breitesten. Ih r Scitenrand ist darum
verschieden gestaltet, hei Croc. lucius (F ig . 4 .) ausgebnchtct, bei Cr. sclerops (F ig . 5 .) vielzackig, bei Cr. palpebrosus (F ig . 1.)
ziemlich g e rad e , bei Cr. biporcatus aufgeworfen v e rdickt, indem die erhabene L e iste zur Hälfte von den Nasenbeinen
gebildet wird. Die Nasenbeine der ächten Kj-oködile (T a f . I I . ) sind ührigen.s viel schmäler und nach hiiitcji etwas breiter.
S ie werden hinten dicht vor de r S tirn ziemlich spitz, indem sich das Stirnbein zwischen sie Idneinscliicbt. Davon macht
wieder Croc. lucius eine Ausnahme; dessen Nasenbeine verschmälcrn sich nach liinten, aber klaffen hier niclit. — Am
eigcntliiimliclistcn sind die Nasenbeine des G a v i a l s gestaltet (T a f . IV . F ig . 1. c .) ; sie bilden ein P a a r kleiner,
sdim a lc r, uacli vorn sehr verschmälerter K n o d ic n , welche auf den Raiiui de r Schnantzc dicht vor der S tirn beschränkt
sind nud weder den Zwischenkiefer, noch die Naseuiniindiing crrcichcu. Das is t ein sehr merkwürdiger und sicherer
osteologischer Charakter der G a v i a l c ühcrliaupt.
22.
Die Knochen hinter den Nasenbeinen zwischen den Augenöirnnngcn zerfallen in das unpaarige mittlere S t i r n b
e in (ps fr o n tis , / . ) nud die vier paarigen seitlichen B e in e , welche V o r d e r s t i r n b e i n (Jrontale atiterius, e.) und
T h r ä i i c n b c i i i (lacrymale, d .) genannt werden. —
Das S t i r n b e i n ist in frühester Jugend aus zwei gleiclien Hälffen gebildet (T a f. I . Fig. 8 . ) , abe r sclton vor
der G eb u rt, wenigstens vorn, zu einem ciiifaclien symmetrischen Knochen verwachsen. In dieser Form bildet cs eine
lange , weit nach vom vorragcndc S p itz e , welche sich zwischen die Nasenbeine legt. Bei den Alligatoren is t dicsclhe
kürzer und stniiipfcr, als bei den ächten Krokodilen und dem Gavial; sic erweitert sicli bei jen en schneller nacli hinten,
bei diesen sehr langsam, nnd tritt zuletzt scharf ahgcsetzt an den O rb ita lian d , dessen inneren Umfang grösstcutheils das
Stinihein bildet. Vor de r hinteren Krümmung dieses Randes wendet sich das Stirnbein wieder nacli innen und setzt
sich hier mittelst einer zicmlicli gradcn Qucrnaht au das Scheitelbein. Die Fläche des S tirn b e in e s ist in de r Regel
etwas gegen die Mitte ve rtie ft, der ü rh ita lra n d mehr oder weniger aufgcbogcn, und die eigentliche Obcrfliiclic grob
g n ibig scnipirt.
Die beiden Kiiochcu im vorderen Augenwinkel, welche V o r d e r s t i r n b e i n und T h r ä n e i i b e i ii genannt werden,
sind kle ine , mehr oder minder dreiseitige P la tte n , die mit ihrer Spitze nach vorn liegen und bis an die Nasenbeine
roichüii. lu der NaJit, womit beide aneinander h ängen, liegt liiiifer dem Orbitalraude die Mündung des Thriinenkanalcs,
mul das bestimmt uns, sie ziisainmcn als Thräiieubcln zn deuten. Das in n e re , sogenannte V o r d e r s t i r n b e i n pflegt
etwas kleiner, namentlich kürz e r nnd in der Regel auch schmäler zn s e in , als das äussere T l i r ä n c n b e i i i . Hiervon
maclit nur Croc. lucius (T a f. I . F ig . 4.) eine Aiiänahme; dessen Vorderstinibcin ist nicht bloss län g e r, sondern auch
b re ite r, als sein Tliränciibcin. Im Allgemeinen sind beide Knoclien bei den Alligatoren relativ kürzer und b re ite r, als
bei den ächten Krokodilen, und bei ilmcn wieder bre ite r und stumpfer, als bei dem Gavial. J e spitzer und schmäler
die S ch n an tz c , desto schmäler auch diese beiden Knochen; daher der Gavial hierin alle anderen Krokodile ühertriirt.
S ic sind schon in frühester Jugend nach ihren bleibenden Bczieliiingcii zu einander vorgezciclinet und deliucu sieb mit
dem A lte r , gleicli der Sclmaiitzc überliaiipt, viel mehr in die L ä n g e , als in die Breite aus. —