kie fc r, ob ab er die Naht vorwärts oder rückwärts läu ft, d a rü b e r fcblen sicliero Angaben. Von den übrigen GaUnngen
liissL sic sich noch weniger mit Gcwisslieit ermitteln. Cuvier’s Fig u r von Meliorrhynchus s. Steneosaurus breoiroslrii
(ß s s . fo s s . V. 2 . Taf. X. Fig. 6.) scheint dafür zu sp rech en , dass diese Galliing doiisclhcn Ban wio der B o i l e r
G a v i a l besitzt, während die Fig. 3. Taf. Vlll. (welche wahrechciulich zu Steneos. longiroslris s. Lepiocranius gebürt)
mehr die moderne Bildung u n se re r Gaviaie anzudeulen scheint. —
43.
D e r eigentliche O h e r k i c f c r k n o c l i c n (os inaxillare superius J ) nimmt anf beiden Selten des Seliiidcls die
ganze mittlere Gegend der Scimaiitze e in , und erstreckt sich am Scitcnrandc his u nte r die Angenliölilcn nach liinten.
Auf de r oberen Fläche beginnt e r ganz vorn im AnssclinUt hinter der erweiterten Schuaiitzcnspitze, und breitet sich
neben dem Fortsa tz des Zuisclicnkiefcrs nach hinten aus, bis er mit seinem Naclibav von der entgegengesetzten Seite
in der Mittellinie zusammcntrifl'f. J e tz t bilden beide Kieferliälftcn eine grade Naht längs de r ganzen Scliiiantze, die
von der Gegend a n , wo sich die Nasenbeine hineinlcgen, klaffend aus einander weicht, und mit zwei Schenkeln sich
na ch aussen zum Seitenrande des Kiefers bcg icb t, hier nach einander mit den Na senbeinen, Tliräncnüciiicn und Jochbeinen
iu Vcrbiiidiuig tretend. S o lange beide Obcrkicferliälften in de r Längsnaht znsamnienstnssen, sind sic ziemlich
flach, sanft gerundet und nur n cnig nach hinten e rliöht; wo sie sich aber den Nasenbeinen nähern, da erheben sie sich
mehr und bilden liier eine m ittle re , mehr gewölbte P a r tie , was besonders denilich aus der Abbildung des Schädels
T a f. X I I . F ig . 1. ersehen -wird. Seitdem flacht sich der Scitenrand saumartig ab und bildet eine dünnere G egend, als
die höher gewölbte M itte , welche die Nascnliölile überdeckt. — A u f der unteren oder Gaunienseito sind beide Oberkieferknochen
eben, an den S e iten mit einem abgesetzfcn, leicht erhöhten Alveolarrande versehen, in der ¡Milte der
Län g e nach vertieft nud hier in der Ganmcnnaht vereinigt. Ih re hintere Grenz e lässt sich zwar nicht mit Sicherheit in
ihrem ganzen Verlaufe feststellen, weil unser zweites E x em p la r, welclics die Gaumeufläche frei gelegt hat (T a f. IX .) ,
gerade dort stark beschädigt is t ; allein man sieht deutlich eine geöffnete Naht von dem Runde des grossen Gaumenlochs
nach vorn ansgchen, und e rkennt da rau s, dass die Obcrkieferknoclicn nach hinten klaffend in der Mitte ans einander
weiciien nnd die G a u m e n b e i n e (<) zwischen sich nehmen, ganz ähnlich wie l e i den lebenden Krokodilen. Aensserlich
lässt sich die Grenze des Oberkieferknochens an unserem grösseren Exemplar (T a f. V I I I .) bis iiiitev die Augenhöhlen
verfolgen; die äussersfe sehr scharfe nnd feine S p itz e , wclclie von da noch weiter nach hinten re ic h te , Ist zwar abgebrochen,
aber leicht ans der Analogie lebender Krokodile zu e rgänz en; sie zog sich u nte r dem J o c h b e i n (ft) fort
und erreichte sicher noch die Gegend der Schläfengriibenmündung, hie r nach innen mit dem Q u e r b e i n («-) ziisain-
mcntrcffcud,
A n m e r k u n g . In der Bildung des Oberkiefers zeigt sich nichts Eigenlhümliches; e r verhält sich ganz so,
wie noch Jetzt derselbe Knochen bei allen lebenden Krokodilinen. —
4 4 .
D e r erhülicte Alveolairand des Oberkiefers träg t in besonderen rnnden Alveolen die Z ä h n e in fre ien , ziemlicli
weiten Znischcnriinmen, einen hinter dem anderen. Die Z ä h n e , welche einzeln hcraiisgefallen neben unserem zweiten
Exemplar (T a f. IX .) in Menge liegen, liabcn eine leicht gekrümmte F o rm , durchschnittlich eine Liinge von 1 — IVz"
«nd zwei ungleiche E n d e n , eine laug aiisgezogeue sehr scharfe Spitz e und eine kurz e abgestutzte Basis. Letzfci'c ist
die M iirz c l, womit der Zaiin in der Alveole sa ss; dass sic innen bohl und am Grunde offen w a r, lässt sich an mclircren
zerbrochenen nnd gespaltenen Zälincn mit Deutlichkeit erkennen. D e r frei vorragcndc, spitzere Kimnciitheil des Zaiines
ha t eine grössere Glä tte auf der Oberfläciie, die besonders gegen die Spitz e hin zuiiimmt. D a s oberste E n d e , etwa
das letzte D ritte l der K ro n e , ist g la tt, eben, ohne alle Scu lp tu r; weiter nach unten treten feine Längslinien am Zulin
au f, die seine Oberfläche in z ahlreiche, ziemlich gleich grosse S tre ifen oder Wülste von gi-osscr Feinheit abllieiicti.
S ie verschwinden am Wurzciende allmälig wieder und sind in der M itte zwischen beiden E nden am deutlichsten und
tiefsten. B r o n n h a t schon an den Zähnen zwei gegenüberstehende schneidende Kanten e rm itte lt, welche wir mit
Schärfe erkennen; wir finden daneben eine leichte Abplattung des Zahnes von aussen nacli innen in der mittleren Gegend
seiner K ro n e und bemerken ausscrdcm deutlich, dass jene schneidenden K an ten anfangs, vor a lle r Abnutzung, fein
gekerbt waren. Diesen K e rben entsprechen die feinen Streifen der Zahniläche, ein jed e r S tr e if endet an der Basis
einer Ke rb e . Zwei solche Zälme sind in natürlicher Grösse auf T a f. X I I . dargcstellt.
So le icht es hiernach is t, den äusseren Bau der Zähne zu e rkennen, so schwer hä lt c s , ihre Anzahl mit Sicherheit
anziigeben. Wabi-schcinlicli sind im ganzen Alveolarrande des Oberkiefers 31 Zälme vorliamleii gewesen. E s lässt
sich das aus unserem grösseren Exemplar (Ta f. V I I I .) mit ziemlicher Sicherheit erweisen. Zuvörderst e rkennt man
ans den vier vordersten, vollständig erhaltenen Zähnen (F ig . I . ) , dass dieselben eine ungleiche Grösse liatten, nämlicii
kleinere mit grösseren abw'ecbselten. D e r vorde rste , erste Zahn is t ein Viertel kle in e r, als der zwe ite ; dagegen gleicht
der dritte ziemlich dein ersten und der vierte dem zweiten. Aus dem Abstande, in welchem diese 4 Zähne sich an
einander re ih en , ergiebt sich dann we ite r, dass alle übrigen im Oberkiefer noch vorhandenen Zähne der grösseren K a tegorie
angeliörcn, mithin jeder kleinere Zahn zwischen ihnen herausgcfallen ist. Die Stellung der Alveolen an dem
zweiten, mit der Gaumcniläthe freiliegenden Exemplar (T a f . IX .) , zeigt dasselbe; die Alveolen folgen liier in gleiclicm
Abstande auf einande r, und etwas kleinere wechseln mit grösseren. Endlich erkennt man die Alveolen der kleineren
Iicrausgcfallcnen Zähne am hinteren E nde des Obcrkiefere in F ig . 1. T a f. V I I I . auch deutlich, und namcnllich steht
das letzte erhaltene Zahnpa a r wieder in dem Abstande der vier e rs te n , nicht der mittleren. Hieraus ergiebt sich zugleich
die Z ah l der grossen und kleinen Z äh n e , denn der letzte Z ah n ist wieder ein kle ine re r, gerade wie der erste,
und wenn man nun die vorhandenen Z ä h n e , welche der grösseren Ka tegorie angeliörcn, z ä h lt, so findet sich , dass
deren f ü n f z e h n (1 5 ) vorhanden sind, von der kleineren Ka tegorie also s e c h s z c h n (1 6 ) vorhanden gewesen sein
mussten, was im Ganzen c i n i i n d d r e i s s i g (3 1 ) Oberkieferzähne ergäbe. Hierzu noch die 4 Zwischcukieferzäime
jed e r Seite g e re chne t, giebt in Summa 35 Zälme in jed e r oberen Kiefcrliälfte.
01) das wirklich die volle Anzahl der Obcrkicfcrzäline gewesen s e i, kann fraglich erscheinen, wenn man erwägt,
dass de r hinterste vorhandene Zahn noch vor der Augenhöhle s itz t, und unsere lebenden Krokodile ilm sämmtlich weiter
zurück, niiter der Angcnhöhle haben (T a f. I I I . und IV .). Indessen entscheidet der freiliegende Kicfcrraiid des kleineren
Excmplares (Ta f. IX .) diese F ra g e zu Gunsten unserer Z äh lung; wir selicn aus dem völlig erhaltenen rechten Kieferrandc,
dass auch liier die hinterste Alveole k le ine r is t, als die v orle tz te , und noch etwas vor der Aiigciihühle steht. Zählen
freilich lassen sich die Alveolen nicht mit Siclierlicit an diesem Individuum, weil ein Stück in der Mitte des Kiefers
herausgcfallen i s t, und darnm hier auch in unserer Zeichnung die Alveolen ganz fehlen. Grösser als 31 scheint sie
aber nicht gewesen zu se in , dafür z cngt ihr Abstand unter einander und die ganze Länge de r Sclinautze. —
E s scheint pa ssend, hier sofort die U n t e r k i c f c r z ä l i n e mit in Befraclit zu ziehen. Ih re Form und Anzahl
is t aus dem ganz freiliegenden K ie fe r unseres grösseren Excmplares (T a f. V I I I . F ig . 2.) sicher zu cntnelimeu. E s
waren in Summa nur z w c i u n d d r c i s s i g (3 2 ) Zähne an jed e r S e ite des Uuterkicfcrs vorhanden. Davon entsprechen
die v i e r (4 ) vordersten den 4 Z ähnen des Zwischenkiefers, die übrigen 28 den 31 Obcrkicfevzähncn. Sowolil aus
dem Unterkiefer des zweiten Excmplares (T a f. IX .) , a b auch ans der von K a ü p (G a t. Amph. T a f. I . F ig . 3.)
abgcbildctcn Spitze des Unterkiefers ergiebt sicli übrigens, dass ganz vorn, wo bei unserem Excinjilar eine Lücke sich
befindet, noch eine Alveole für einen ziemlich grossen Zahn vorhanden w a r, der frei vor dem Rande des Oberkiefers
lag. Dabei- konnte er am ersten ausfallen, und bei der schiefen L age unseres Präpa ra te s seine Alveole sich ganz verstecken.
Ans der L a g e des Zahnes auf T a f. IX . und der S te llung der Alveole geht hervor, dass diese beiden grossen
Vorderzäline des Unterkiefers bei geschlossenem Maule nicht h i n t e r , sondern v o r den vier kleinen Vorderzähnen des
Oberkiefers sich befanden. D e r e r s t e grosse Zahn des Unterkiefers griff vor den kleineren Zähnen an der Spitze des
Oberkiefers vorbei, und der z w e i t e etwas kleinere Zahn des Unterkiefers drang zwischen dem zweiten und dritten des
Zwisclicnkicfcrs e in ; der d r i t t e nicht ganz so grosse lag hinter oder vielleicht auch zwischen dem vierten und fünften
Zahn des Zwisclicnkicfcrs; der darauf folgende v i e r t e und grösste Zahn des Unterkiefers füllte den Ausschnitt liinter
der Erweiterung des Zwisclienkicfers a n s , nud nun e rst beginnt die Altcrnation der Kicferrändcvzähne in der A rt, dass
jede r unte re vor dem entsprechenden des Oberkiefers liegt. D a aucli unten der erste Scitcnzalm des Kiefers kleiner
is t, als der zweite, so folgt daraus, dass vor jedem kleineren Zahn auch ein kleinerer, vor jcilcin grösseren ein grösserer
bei geschlossenem Maule sich befand; nur die 2 letzten Zähne des Oberkiefers hatten unten keine Corrcspondentcii,
gerade s o , wie cs auch bei deu lebenden Krokodilinen der F a ll zu sein pflegt.
A n m e r k u n g . Die Anzahl d e r Zähne ist, wie wir gesehen haben, bei «len lebenden Krokodilinen eine durchaus
co n stan le, schon von frühester Jugend an unabänderliche; n u r bei ganz allen Tliieren pflegen h in te n , zumal im
Unterkiefer, e in selbst z w e i Zähne zu fehlen. Sämmtliche Sp ezies, den Gavial mit e ingesclilosscn, haben 5 (fünO
Zähne im Zwischenkicfer; d e r eigcnüiche Oberkiefer trügt jedcrscils 14 (vierzehn) Zähne bei den Alligatoren und Krok
o d ilen , ab er 24 (vierundzwanzig) beim Gavial. Im Unterkiefer haben die Alligatore « nd Krokodile an je d e r Seite
19 (neunzehn) Z äh n e , d e r Gavial h a t 25 (fünfundzwanzig). Von den vorwcltlichen Gattungen is t die Zahl d e r Zälme
n u r zum Theil bekannt. Kauf hat bei seinem Mystriosaurus 32 Zähne oben wie unten gefunden. Von Teleosaurus
werden 43 — 45 Zabne in je d e r Kiefcrhälfte angegeben, also 10 Zälme m e h r, als d e r B o i l e r G a v i a l b e sitz t; bei
Aeolodon n u r 25 — 2 6 , d. h. beinahe 10 weniger. Steneosaurus b a t 23 Zähne im U n terkiefer, also wahrscheinlich
24 — 25 im Oberkiefer an je d e r Seile; von den übrigen fossilen Gattungen is t der Zahnbau noch unbekannt. —
Die Allernation grü ssere r und kleinerer Zähne im Kiefer tlieilt der B o i l e r G a v i a l mit Teleosaurus un d Aeolodon,
denen e r in je d e r Beziehung am nächsten s te h t; alle übrigen bckannlen Krokodilinen zeigen eine gleichfürmige Grüsse
der Zahne. Bei den Alligatoren un d äciilen Krokodilen zerfallen die Kieferzalmc in 2 Gruppen zu je 6 und 8 oder
zu 7 Z äh n en , un d in je d e r von beiden Gruppen sind die mittleren Zähne die g rü sslcn ; bei den gavialartigen Krokodilinen
bleibt sich die Grüsse d e r Zahne ziemlich gleich, e rs t die letzten nehmen etwas an Ausdehnung, besonders
an Hübe, ab. —