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liess sicli (Ile Rogrcnziiiig ilessellicii gegen «He übrigen Knoclicn «les lliii(crk«iprcs nirgends scliarf fcsstclton. Wa lir-
selieiiiHcli geliort nur die obere Ecke des lIiulork(i|il'es und der iiik e l, «leu iiirc Sclicnkel ciiiseliHcsscn, zum Zll7.«Mi-
b c in ; denn «las ist «ler F a ll bei allen Icbciiiieii Krokodilinen. Nach C u v i e r ' s und G e o f f h o v ' s Figurón bleibt beim
G a v i a l v o n C a e n liier eine L ü ck e zuiselien dein Zitzenbein und «lern Paukeiiknocbcn, die auch O w e n beim G a v i a l
v o u W I r i tb y crwiihiit, und liiiiziifiigt, «lass sic von einem Fortsa tz des scifliclien Hinterliaiiptsbcines ansgcl'iillt werde.
Ganz iiliiilicli mng os aiicli beim B o i l e r G a v i a l gewesen sein. —
A n m e r k u n g . Wir liabcn uns von «ler eben angegebenan Bildung, wclclie Owen am boslimmtcstcu bczciclinel
(R ep o r t, ete. p ag. 7 5 .), niclit deutlich beim B o i l e r G a v i a l (iberzcugen k ö n n en , glauben aber aus der Ausiclit des
Hintcrkopfcs (Ta(. VIH. Fig. 3.) folgern zu d ü rfen , dass der Bau ganz dei-sclbe war. Es gelang u n s n ic h t, cino
Naht zwischen den seiilichen Hintcrhauplsheinen u nd Zilzenbeinen zu fin d en , wolil aber sahen wir deiillich einen
lappenfiirmigen Fortsatz des e rsteren Knochens gegen die Ecke des Hinlerkopfcs, wo «las Zitzcubcin lie g t, liiiiaiir-
slc ig en , der liier das Zilzenbciu verdeckt. —
53.
W ir kcliren vom Ilintcrkopf zum nntcren Aiigcnliölilenrandc ziiifick, indem wir das J o c h b e i n (os zygomaticum, k )
weiter festziistollnn siiclien. Bei der Bctraclitung des Tliriiuciibeincs (§. 4 0 .) und lliiiterstiriilieiiies (§ . 5 0 .) liaben wir
uns mit demselben sclion bcscbäftigt, indem wir darauf liimviescn, dass in der A rt und W e is e , wie das Jocliboiii sich
zum T liräncnbein, Hiiitcrstirnbcin und Oberkiefer beim B o i l e r G a v i a l verhält, ein scharfer Üiiterechied zwischen ihm
und dem l e b e n d e n G a v i a l licivortretc. E s gelang uns nic lit, zn ermitteln, ob das Jochbein wirklich Theil nimmt
an der Bildung «ics unteren Orbitalrandes; vielleicht wird cs, wie bei allen lebenden Krokodilinen, die Mitte desselben
a iisgenillt, üifenbar aber eine viel kleinere Stre cke cingeuoiiinicu hahcn, als bei «len lebenden analogen Gcstullen.
Walirscheinlicli geht mit zntielimendcm A lte r das Einscbiieideu des Jochbeines in den Orbitalraiid ebenso beim B o i l e r
G a v i a l verloren, wie das Eingreifen des Stirnbeines beim l e b e n d e n G a v i a l in den ScIiläfciignibcnrajKl; cs miigcii
sieb , so schien es uns beim alten T liie r (T a f. V J I I . F ig . J . ) , das Tliräncnbein iiiiiI Uinterstirnbeiii wirklich über dem
Jochbein am unteren Orbitalrandc verbinden. W ie «lern aber auch sein mag, auf jeden Fall gehört die grössere P a rtie
des kiiödicriien Sclmdcls unter der Aiigemniiniliuig dem Joclibcin a u , das liier eine bre ite P la tte bildet, welche sich
ühcr die Aiigeiiöirunng hinaus nacli vorn begiebt nnd daselbst zwischen Tliränenbeiii und Oberkiefer sich liincinscliicbt.
Von diesem vordersten Endpunkte e rstre ckt sich der K n oc licn, b re ite r werdend, sichtbar mehr nach unten, nnd trennt
sich iu derselben Richtung vom Hiiitcrstirnbcin, mit dem e r anfangs durcb eine Naht in Verbindung stellt. In dieser Gegend
ist «las Jochbein eine flache, abe r nicht gerade sehr starke Knocliciijilaftc, welche sich bald darauf nach hinten ver-
sclimäleit und in einen «Irelinindcn griirclfiirinigcn Knochen übcrgclit. Als solcher liegt das Jochbein am unteren S e ilen -
randc des K o p fe s , bildet liier die knöcherne Grenze des Blundwinkels, und erstre ckt sich mit sanfter Krümmiinn- weiter
naeh liintcn, bis cs die abstclicnd vortrctende E ck e des Paiikciiknoclieiis crreiclit. Sclion ehe e r sich mit derselben
ve rbindet, verdickt sich der Joclibogen wieder und bildet eine länglich kolbige Ansclnvclinng, welche sich so auf die
E ck e des Paukenknoehcns lo g t, dass die Grenze beider als Einsclmitt unverkennbar bleibt. Wñe weit sich dabei der
Knochen nach innen ansdeluit, ist nirgends mit Sicherheit zn bestimmen; viel wird es niclit sein können, wenn diese
Gegend des Scliädclgerüstes beim B o i l e r G a v i a l ebenso zusammengesetzt w a r, wie beim lebenden. Denn alsdann
müsste sich liier zwischen Jochbein und Paiikenbein ein selbständiger Kiiorlien, «las os quadrato-jugale, liiiieinschiebcn,
nnd e rst durch ilm verbände sieb «las Joclibcin mit dem Paiikenknoclien. E s is t möglicli, «lass die bcscliriebcnc Iiintore
Aiischwelliiiig des Joehbogens nicht mehr T lie il des eigentliclien Joclibcincs, sondern die änsscre freie S e ite des J o c h -
p a n k e n b c i n e s (quadrato-jugale) i s t, und das eigentliche Joclibcin da endet, wo diese Anscliwelliing beginnt. Nach
den Abbildiiiigcn des G a v i a l s von C a e n bei C u v i e r und G e o f f r o v lässt sich niclit zweifeln, dass dieser den Ban
wirklich h a tte , welchen wir beim B o i l e r C a v i a l aiidciilcn, und deshalb sclieint uns audi fiir ilm jen e Bildung
notliwDiidig. —
A n m e r k u n g . In «ler Bildung des Jochbogcns liegt ein neu er wichtiger Unlcrscliied zwischen den i l l l e s l e i i
un d «len g e g e n w ü r l i g e n G a v i a l e n . Das Jochbein des lebenden (Taf. IV. Fig. 4. k ) ist seh r viel b re ite r, dicker
und k ilrz er, tiefer in «len Schädel liineingezogen, so dass die Abtiicilung d e r Sclilafcngrubc zwischen ilmi und dem
Scheitelrande «mgleich kleiner ersdieiiU. Aber was sie liierdiircli an I.ängc vcriierl, das gewinnt sic an Hübe wieder,
und darum vielleicht flicssl sic auch oherflächlicli uiit der Aiigcnüfrnung zusammen. Beim G a v i a l von H o l 1 und dem
von G a c n wird die untere oder vielmehr seitliche Mündung d e r Sclilafeiignibe ebenso vollstäiulig von KnoclicnräiKleru
eingefasst, wie die o b e re ; aber die OefTiuiiig selbst erscliciiil als eine la n g e, schmale J-ilckc, nicht als eine weile,
ovale Grube lldsserlich nm Schädel. Wenn wir die Ahhildiingcii von Cuvier un d GEorrnov rich tig b e u rth c ile ii, so
war diese seitliche Ocffnung d e r Scblilfcngrubc beim G a v i a l v o n C a e n etwas liiilier, als beim G a v i a l v o n B o l l,
stellte ab er ehcnfalls eine nach vorn ziigespitzte, nacli hinten b re ilc rc , am Endo ziemlicli grade ahgcsliitzle Lücke
dar. Je n e Spitze beOndel sich zwischen Iliiilcrstirnhein und Jo c libcin; den oberen Band hiideii Ilin le rs tin ib c in und
Zitzenbein, den unteren Jochbein und Jochpaukenbein; das Ende wird von ihm iiiiil dem Zitzcubcin umgeben. Hier
war, über der Fläche des Jocbpaukcnbeines, der Eingang zum Ohr, wie wir ilin in dem restau rirtcn Scliädel (Taf. IV.
Fig. 2 .) angegeben haben. Beim G a v i a l v o n G a c n is t n icht hioss die Ohrüffnung se lb st, welclic das Trommelfell
cinfasslc, sic lilb ar, sondern sogar noch ein Best des I l ü r s i i u l c h e n s vorhanden; denn dafür liat man den feinen
Knoclieiizylindcr zu n e hm en , welcher h ie r aus der Schädclkapsel hervorragt. (Cuvier Oss. fo s s . V. 2. p l. V II. fig .
1_A. Geoffr. Mim. d. Mus. X I I . p l. 36. fig . 1 — 4. >•.)
5 4.
D e r Hanptknochcn an «Icii liintcren Sciteuthcilcii des Scliädclgerüstes ist das Q u a d r a t - oder r a n k e i t l i c i i i
(os tympanicum s. quadralum, p ) . Obgleich es iu seiner Begrenzung gegen die benachbarten Scliädelknoclicn nirgends
scharf sich verfolgen lä s s t, so siclit man doch seine frei vortrctende untere Ecke mit der Gelenkilä che , woran sich der
ü n le rk ic fe r be fe stigt, sehr «lontlicli. Dieselbe ist eine länglich S -n irm ig e , scliief von oben nud aussen nach nntcn und
innen geneigte, zugleich etwas nach hinten mit dem unteren Ende gezogene, sanft gewölbte Fläche (T a f. \T T I. F ig . 3. p ),
welche riii"-sum von einem scharfen Rande eingefasst wird. Beide Abtlicilnngcn der 8 -förmigcn Fläche sind fiir sich
einzeln gewölbt und diirdi eine tiefe Bucht vou einander ge trennt; der änsscre Kopf ist etwas breiter, aber ancli stninpfcr,
der innere etwas schmäler und spitzer. Mclir lä sst sicii mit Bestimmtheit nicht vom Paiikenbein an dieser Ste lle sagen,
cs zieht sich über der Gclcnkaäclic etwas zusammen nnd bildet einen langgezogenen, breiten S tie l, der nach oben und
anssen zunächst hinter dem Joclipankcnbcin lie g t, und dann hinter das Zitzenbein sich b egiebt, wodurch die weitere
Verfolgung seiner Oberfläche iiumögiicli wird. Auf der S e ife des Hintcrkopfcs z ieht sich das Paiikenbein am iiiiteren
Rande der Fläclic nacli innen und verscliwindet liier unter einer sta rk e n , scLwicIigcii Aiiscliwclliing des Knociieiigcrüstcs,
wclclie bei allen Scliädcln, die das Hinter)iaii|it frei z eigen, sehr kla r und deiillicli ist. E s gehört dieselbe den sc it-
liclicii lliiitcrhaiiptsbcincn au und bezeichnet deren änsscre Grenze. Ziemlich weit lässt sich das Paiikenbein auf der
Gaiimenscite des Schädels verfolgen (T a f . V I I I . F ig . 4 . und T a f. IX . p ) ; cs liililct liier einen sta rk e n , stcmpelförmigea
Knochen, de r sich nach vorn und innen gegen die Schädelbasis wendet, iiud diiicli eine liolic, vorspringciide K a n te in
zwei iinglciciie Fläd icn gellieilt wird. Die breitere hintere is t sehr deutlich iiiiildcnfönnig vertieft; die vordere, welche
grösstentlieils dem J o c h p a i i k c n b e i n angeliörcn d ü rfte , s tä rk e r nach vorn geneigt.
A n m e r k u n g . Es wird Niemandem auffalleu, dass die scharfe Begrenzung des Paiikcnbeines durch Nähte nach
in n en u n s n icht h a t gelingen wollen; die Kiioclienvcrbindungcn siud gerade in d ieser Gegend des Scbädelgcrüsies so
fest und die Nähte so fein , dass se lbst bei uiizerdrücklcn Schädeln ihre Verfolgung grosse Schwierigkeiten darbielct.
Boi der ganzen typischen Uebcreinstiminimg des B o i l e r G a v i a l s mit dem l e b e n d e n is t übrigens niclit zu bezweifeln,
dass der P a u k e n k n o c h e n nach vorn un d aussen m it dem J o c l i p a u k e n b e i n , nach oben mit dem
Z i t z e n b e i n , nach in n en m it dem F e l s e n b e i n un d nach liinten sowohl mit dem S e i l e n l i i n l c r h a u p t s b o i n ,
als auch mit dem m i n i e r e n oder u n t e r e n H i n t c r i i a u p t s b e i n in d ireclcr Verbindung stand. Von allen den
diese Knochen begrenzenden Nabten h aben wir k e i n e deiillicb verfolgen künncn. —
D as l l i i i l c r l i a n i j l Jc s Gavials (o j c c c lp ü s , q) lässt sich am besten ans der Abbiliinng e rkennen, wclclie «Ir
von dein grössere« jungen T hic re gcgelicii liabcn (T a f. V lU . F ig . 3 .). E s is t diese F ig n r swar nicht eine treue D a rstellung
der Hinlcrlianiilsliäclic in der A r t , « ic sie am Schädel eben jc ts t gesehen « i r d , aller sie cnihält nichts, was
sicli daran niclit als vorliandcn nachwciscn liesse. D.a indessen durch den D ru ck , welchen die crwciclitc Knoclicninassc
wälircnd der Pétrification e r litt, de r ganze Schädel sehr niedergedrückt wnrdc, so liaben wir die Ahhildling davon höher
gcliallcii, theils nm das wahre Verliältniss der Dimensionen des Hintcrkoiifes anschaulich zn machen, theils aber auch
nm den auf der Fläche des Hinterkoiifcs vorliandcncn Gruben nnd Kanten oder Scliwiclen ilirc richtige Beziehung zn
einander anwciscu zn kfimictt. E s diente uns hierbei besonders de r lliiitc rk o iit des jüngsten Tliieres (T a f. X I I . F ig . 1.),
der weniger nlcdcrgcclräekt i s t , zur Unterstützung n nscrer Darstellung. Folgendes is t die möglichst k la re Besclireihung
dessen, was wir am Ilintc rkopf gesehen haben. —
Unlc r der soliarlcn K a n te , welche das S c h e i t e l b e i n in de r Mitte des oberen Seliädclrandes bild e t, bemerkt
Olim eine sein- starke G ru b e , die einen i[ncr clHiillsclicn Umriss bat. Diircl. die Milte dieser Grube zieht sich von
ohci. nach nnlcii eine scliarfc, Icistcuförmigc K a n te , welche nach beiden E nden verschmälert und besonders nach nuten
etwas inclir vcrwlsclil i s t , and liier au t einer fast wagrcclitcn, etwas gewölbt hogcnförniig vorlrctcndcn P ln llc riilit, niilcr
der sicli das g r o s s o I I i i i I c r l i . a n p l s l o c h heliudct. In der Mille lial die P la tte eine scichlc Ke rbe . Dieser Umstand
ist wiclitig, er zeigt an , dass die scilliehcii Iliiitcrliaiiiitshcinc über dem Iliiiterliaiii.lslorli zusaimncnlrarcn, wie das aiicli
beim lo ir c iiilo n G a v i a l und den K r o k o d i l e n d er F a ll i s t , nnd dass das mittlere obere Hinlcrliaii,itsbcin in jene r
liefen Grnlio gteicli unter dem oberen Bande des H inlcrko|itcs liegt. OlTciibar wird die bcscliriebcnc scnkrcclite Lcisle
mit ihren abfnilciidcn ScitcnUächcn dic-sciii Knochen, dem o b e r e n H i i i t c r l i a i i | i t s h c i n , .aiigehören. D ie s c i t l i c l i c n