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Gebilde s idi bei den B o i l e r G a v i a l e n iiielit erliallcn haben, obgleich die Aiiwesoiiheit derselben aiicli bei iliiieii wohl
keinem Zweifel unterliegt; aber für die Charakteristik der letzteren bleiben sie olmo alle Bodeiilimg.
34.
D a s K r c n z b e i n der lebenden Krokodile besteht aus z w e i Wirbeln. Beide sind einzeln etwas k ü rz e r, als der
letzte B ü c k e n - and erste S c l iw a n z w i r b c l , stimmen aber unter sich iu der L än g e überein. Ihre K ü rp e r, Bögcii,
srbicfcn iiiul Dorufortsätzc weichen vou denen dev Riickeuwirbel nicht a b , aber ihre Qiicrfortsätze sind d ick e , kräftige,
nacli aussen breitere Acstc von etwas ungleicher S tä rke . D e r vordere ist lä n g e r, aber schmäler, der hintere kürz e r
und besonders nach ansscu stä rk e r erweitert. S ic endcu mit einer breiten, etwas gcschwnngcivon F lä c h e , die sich an
die innere S e ite des Darmbeines setzt. Die Verbindung der Kreuzwirbel unter sieh geschieht mir durcli eb en e , nicht
durch coucav-convexe Berülirnngslläclien; abe r der zweite Krciizwirbcl hat hinten eine concave Endfläclie, wie der erste
vorn, nnd darin passt der erste Schwanzwiibcl mit einer convexen. Derselbe is t also biconvcx, nicht coucav-convcx.
D e r S c h w a n z der Krokodile is t sehr lang nnd entliält stets mclir W irb e l, als der übrige Rumpf vor ihm;
die kleinste Zahl sclieint 36 zu sein, die liöclistc von uns beobaciitetc ist 4 2 . W ir haben die vci-sciiiedcneii F ä lle schon
früher angegeben und reden hier nur von dev Form der W irb e l. Ih re Kö rp e r haben den Ban der Rückenwirbel, sind
aber sclilanker und werden allmälig immer diiimer, je mclir sic nach hinten stehen; der des ersten bicoiivcxcn Wirbels ist
beträchtlicli vc rküra t; bis zum zehnten chva nimmt die Länge langsam zu, von da noch langsamer ab; der letzte M’irbel
pllcgt ein kleiner K eg c l zu se in , der vorletzte aber dem lialbcn längsten noch gleicLznkommeii. J e d e r Scliwanzwirbcl
ha t einen Bogen mit schiefen Fortsätzen und liobein Dorn. E rs te re stellen steiler nnd sind dicliter ziisammengcdrängt,
weil der Bogen naelt hinten immer enger wird. D e r Dornfortsatz is t anfangs noch so breit, wie jeder des Rückens, und
diese Bre ite bleibt etwa bis zum zehnten W irb e l, dann nimmt die Bre ite des Doms langsam ab , die Höhe abe r ein
wenig zn ; nnnuielir werden dip Dornen bald selir düim, aber bis zur Mitte des Schwanzes höhe r, dann wieder niedriger.
Am Grunde is t jed e r Dorn kammarfig erhöht. Den 2 — 3 letzten Wirbeln pflegt ein solclier Dorn zu fehlen. —
Vom zweiten Wirbel au ist auch ein unterer, fre ie r, gabeirönnigcr Dorn vorhanden, der sich an den Verbindimgsrand
mit dem nächstfolgenden Körpe r s e tz t; e r is t am dritten W irhe l am höchsten und verkürzt sich langsam nach hinten;
den 3 — 4 letzten folilt er. — Die Qnerfortsätzc der Scliwanzwirbcl stehen wagreclit, wie an den hinteren Rückenwirbe
ln, sind aber von vorn an viel scliinälcr, selbst schmäler als de r des letz ten vor dein B e ck en , welcher nie die
Breite de r übrigen erreicLt. D e r eretc Querfortsatz binte r dem Be cken ist etwas ziiriickgebogcn, der zweite wieder
g ra d e , die folgenden werden langsam kürz e r und gegen die Mitte des Scliwaiizcs sclinimpfcn sic bis auf enge , aber
scharfe Sciteiileisten zusammen. H inte r dem 18teu bis 20stcn Scliwanzwirbel ist kein Qucrfortsutz mclir am Körpe r
bemerkbar. —
35.
Zum Abscliliiss des im Ganzen kräftig gebauten Brustkorbes der Krokodile dient das B r n s t b c i n (slernum),
an sicli nur ein kleiner Kno ch en , abe r lunfangrcicli durcb das Knorpclgcriist, wclclies mit Ihm in Vcrbludiiiig steht.
Das eigentliche knöcherne Brustbein bat das Ansehen eines GrilTeJs, dessen Spitze nach hinten gewendet ist. Das entgegengesetzte
vordere Ende pflegt mehr oder weniger in eine ovale Fläche em c ite rt nnd davor lialsföniiig verengt zu
s e in ; erst später lü d e t sich der ziemlich liolie, scharfkantige Griflel heraus. An diese zweite, hin te re , etwas grössere
Hälfte se tz t sicli eine r a u te n - oder lierzförmige K norjic IpIa tte , die auf dem Griffel nach innen l ie g t, wclclicr wie ein
n iedriger Kamm oder K ie l davon aiisgelit. Die KiiorpcJpIattc trä g t an den beiden nach vorn gewendeten, kürzeren
S e iten ihres rantcnrörinigen Umrisses die Sclinabclbcinc; an den beiden hinteren bat sie 2 oder 3 scharfe Randzacken
zum Ansätze der Steriiocostalknoriiel ebenso vieler Rijipcn. Gcwüliiilicli sind nur zwei für die zweite und dritte Rippe
vorhanden, bei Croc. sclerops ans Siuänam fanden sich deren drei. Hinten zieht sieb die Kiiorjielplattc in eine Spitze
zusammen, und diese Spitze träg t einen zweiten schmalen KnorjicI, de r lilntcrwärts etwas breiter wird nnd bald in zwei
divergireudc Schenkel sich spaltet. An die nach links und rechts gewendeten Anssenrändcr dieses gabelförmigen K n o r-
jicls setzen sich noch s e c h s Stcniocosta lknorpc l, drei an die ungctlicilte vordere, drei andere an die zweisclienicclige
liintcrc P a r tie , so dass im Ganzen 8 oder 9 Rijipcn direct an das Brustbein oder seine K norpe l sich heften. Ansscr-
dein ist stets eine freie Rip)ie vorn vorhanden, und hinten pflegen, je nach der Gcsaiiimtzahi, 2 , 3 oder selbst 4 freie,
aber stets nur kurze und sehr feine Rippenpaare mit kurzen cinfucben Knorjicln sicli zu zeigen. __
Die A l l i g a t o r e n haben zwischen den Schenkeln des hinteren Stcrnalknorpcls einen k urz en, aber breiten eiii-
facheu D o ldifortsa tz , woran sieb die vordersten Vcntra lkiiorpe l,se tz en; den ä c l i t e n K r o k o d i l e n sclieint derselbe zwar
niclit zu felilen, aber e r ist bei ilmcn kleiner und scliwäciier. — L e tz te re zeichnen sich ilagcgeii durch die selir auffallend
b re ite , liaclie Form der unteren Stcrnocostalkiiorpclstückc aus. Bei den Alligatoren sind lieidc Absclinittc derselben
gleich sta rk e , dünne, drcliruiidc Griffel. —
Das Knochengerüst der Glicdniasscii hat die gcwühnlicbcii Elemente der Riickgraltliicre, nur ein Knochen,
welcher der furcula des Vogclskcletcs entspriclit, fehlt den Krokodilen, d. li. also die clavicula der Säugctliiere. Mit Unrecht
liat mau den ihnen gebliebenen unteren Knochen des Scliiiltergiirtcls S c l i lU s s c l b c i n (clavicula:) genannt, und
dann iilicrschcn, dass e r cigentlicli dem R a b e n s c h n a b c l de r Säugctliiere entspricht, also richtiger os coracoideum
• gcnaiiiil würde. W ir werden ihn S c J i u a b c l b c i n nennen. —
Diu-nach besteht de r Schiiltergürtel bei den Krokodilen au jeder S e ite nur aus zwei Knochen: dem oberen
S c l i i i l t c r b l a t t nnd dem unteren S c h n a b c l b e i n . — Das S c h u l t e r b l a t t ha t den Umriss eines K e lch e s , ein
dickes unteres fiissartlges E n d e , darüber einen k u rz e n , mehr runden, engen S tie l und nach oben eine n ache, allmälig
breitere E b en e , die bogenförmig abgestutzt endet. An diesen oberen, etwas nach liinten geneigten Rand se tz t sich noch
ein b re ite r, sta rk e r Knorpelsauin. Das unte re E nde ist in zwei ungleiche Abscliiiitte gcthcilt; einen vorderen längeren
und llachcren, mit dem besonders sich das Schnabclbein verbindet, und einen h inte ren, kürz e ren, dickeren, woran auswärts
die Hälfte de r Sciiiiltcrgelciikgrubc sich befindet. — E ine ziemlich älmliclie Form liat auch das S c h n a b c l b e i n ,
docii mit dem Unte rschiede , dass seine analogen Fläclicn nach de r entgegengesetzten Richtung sich aiisbrciten. Im
Gaiizcu is t cs etwas k ü r z e r , als das Schulterblatt. S e in oberes Ende ist also d ic k , ziemlicli breit nnd zwcilappig; der
vordere Lappen ist flacher und bre ite r, der kürz e re hintere kammartig nach aussen e rhöht, um die untere Hälfte der
ScLultcrgcIeiikgrube zu bilden. W o beide Hälften Zusammentreffen, da is t das Schnabclbein von einem grossen runden
L o d i durdiboiirt, dessen Anwesenheit cs sicher von dem so älmliclicn Schulte rbla tt nntcrsclicidct. D e r Stiel des Sclilüsscl-
bcincs is t länger und dünner, als der des Schulte rbla tte s; die untere Endfläclie aber b re ite r, beilförmiger und glc id i-
inässigcr gerundet. M it ihrem Rande setzt sich das Schiiabelbciu an die rautenförmige Knorpelplattc des Brustbeines. —
D e r O b e r a rm k n o c h e n (hmnerus) der Krokodile hat eine leicht gescliwnngenc, fast grade Form, einen breiten,
bogig begrenzten oberen Gelenkkopf, einen ziemlicli starken winkelfÖnnigeii Höcker darunter auf der Vorderseite «nd
einen dojipeltcn qiicrgestellien Gclcnkkopf am unteren Ende. E r is t beträchtlich lä n g e r, als diÄ S dm lte rb la tt, und
auch etwas län g e r, als der Vorderarm.
D ie E l l e ( i i t a ) uiiil S |i e i c l i e (raiK«s) des Vorderarmes stellen z«c i grade, nnjlciclie Rölircnknoclien ron ver-
sclilcdoner S tä rk e r e r . J e n e r , die E l l e , is t chras län g e r, nm e ie re n Ende stä rke r v c rd ic ll,. n a c l Unten Icsonders
k iiorrcnarlig angcsclraellcn, ein »eilig gebogen nnd nntcn glciclilörmigcr g cnmdc t; sie s e is t slcli an den äusse ren, etwas
stärkeren Gelenkkopt des Oberarmes. Die S p c l c l i c is t nur dünn, grade, glclclimässlger sta rk und oben etwas scLmäcli-
tig c r , als n n tc n , woselbst sieb ibr K o p t besonders seitwärts niolir ansdclint; sie Hegt ¡niicu neben der E lle .
An jeden ron beiden Knocben stessi d a , wo die Hauilwiirzcl beg in n t, ein k u rz e s , dickes, stiindcnglasßrniigcs
Knöcliciclicn, welche beiden l.auptsäeblick das Handgelenk büden. Das für die Spcicbc (os carpi radiale-) ist länger,
d ick e r, nnd besonders an den E nden s tä rk e r angcscliwoUcn; das nir die E lle (os carpi ah,are) selir rlc l dünner nnd
aneli k ü rz e r; jenes ba t eb e n , dieses nacli unten seine stä rke re Endanscliwclliing. —
Ansscnicm limlcii sicli an der Handwurzel der Krokodile nocli zwei K i i ö c l i c l c b c n ; das eine liegt hinten niil
dem e c lc iik der E lle mit ibrcm Haiidniirzclkiiocbeii nnd cnijiriclil dem E r b s c i i b c i i i (os phifcrrac) des Meiisclien;
cs ist ein zicmlicli dickes, uiirogclmässig tetracdrisckes Knecliclclien, dessen sliirkstc Aiiscliwclliing sicli nach liiiilcii
Wendel. Das andere Bcincbcn lie g t ro r dem Ellengelcnkkiiocbcn nnd ste llt ein bolncnlöriiiigcs Knocliciisliick dar, dessen
äusserer rrc ic r, grösserer Rand alle vier inne ren Zehen träg t. Man bat os seiner F e n n wogen das L i n s e i i b e l n
(os Ic tica la r e ) gcnniint; cs cntspricbt dem os hamatam mul os capilatma des Moiiscbeil. Die osso maltangula lolilen
den Krokodilen,' oder vcrliiiiilcn sieb ricimelir mit dem os t,aciculare zu dem bescliriebcncn corpus ra diali,: der corpus
ìd n a ù s stellt das os lunatmn und os triqueirutn des JIcnscLcii vor.
Die Krokodiliiicn haben alle f ü n f Zclicn an den Vorderfüsseii, mit ebenso rie len vollständigen F l a c h l a n d -
k n o c l i c n (osso metacarpi); darnnlcr is t de r d ritte , für den M lltc länge r, der län g ste , der erste fiir den Damnen der
slä rk s ic , und der fäuftc de r k le in ste ; ebenso vorludten sich die ganzen Zehen zu cinaiiilcr. — De r Daiiincn bat 2
(zwei) Z c l i o n k n o c b c n (p h a la n g e ,), wovon der zweite zn einem sclmrfcn, spitzen Krallcngllcdc sich ge sta lte t; der
Zeigelliiger b a t 3 (d re i) siiceessiv etwas kleinere C lie d e r, de r Mlltelfinger 4 (v ie r ) , wovon das dritte (las kleinste ist.
Diese 3 Zclicn Iragcii K ra lle n , babcii also s ta rk e , spitze Krallcngliedcr nm Eudc. Den anderen beiden Zellen fehlen
die K ra lle n , also aneli die s ta rken, spitzen E ndgliede r; die vierte Zolle cnlliiUt iieeli 4 , die fünfte nur 3 G lied e r, aber
ihre Knochen sind viel feiner mul k u r z e r , als die der drei ersten Zehen. —
37.
Das B e c k e n der Krokodile bat die gcwöbiiUclicn Bcstamltlieilc, obglcioli ilirc Form nnd Anerdming manches Eigcii-
Ibiindiclie zeigt. Das D a n n i , e in (os iUum) ist kurz nnd breit, am oberen Rande lieglg gcriindcq nach .aussen bohl, nacb