A N A T O M I E
S T E I N - S E E I G E L S .
( E C H I N U S S A X A T I L I S ) - .
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Ich habe zu Triest zur Untersuchung des inneren Baues der Seeigel keine greisere
A rt erhalten können, als den Stein-Seeigel, welcher in dem adriatischen Meere auf
steinigen Grunde sehr häufig vorkommt. Die geringe Gröfse dieser A rt hat zwar
die Untersuchungen des inneren Baues sehr erschwert, doch glaube ich den Bau
der meisten Theile richtig erkannt zu haben.
Beschreibung- des äufseren Baues.
Der eigentliche Körper oder das kalkartige Gehaus des Stein-Seeigels, woran
die Stacheln befestigt sind, ist kreisförmig und von oben nach unten zusammengedrückt.
Man unterscheidet, nach der gewöhnlichen Lage des Körpers in der See
und bei der Ortsbewegung, die untere und obere Fläche. An erster befindet sich
die Mundöffnung 5 an letzter aber die Oeffnung des Afters 2.
Der mittlere Theil der unteren Fläche ist von einer weichen Haut gebildet
welche keine Stacheln trägt. Diese weiche Haut schliefst die späterhin zu beschreibende
untere grofse Oeffnung der Schale d e s . Thiers. In der Mitte der Haut erblickt
man die kleine, kreisförmige Mundöffnung, aus welcher die weifsen, gegeneinander
geneigten Spitzen von fünf starken Zähnen hervorragen. Diese sind von
der weichen, braunen und kreisförmigen Mundhaut umgeben, die an ihrem freien *
1 Echinus ovaries Rondelets in s. Schrift de Piscibus Lib. lg . p. 5" 8- Gefsner de Aquatilibus p. 4 1 6 und
M. Aldrovand de animalibus exsanguibus Lib. 3, de testae, p. 402 hat die A rt ebenfalls beschrieben.
Seba Thesaur. Tab. 12 . fig. 1 .
Cidaris miliaris saxatilis J. T . Kleins in s. Naturalis dispositio Echinodermatum. ed. N. G. Leske
Lips. 1778. 4. p. 12 . p. 82. Tab. a. A. B. C. D. Tab.' 3 1 . A — D. Tab. 38. f. 2, 3.
Echinus saxatilis Müllers in s. Prodomus Zoologiae danicae 2817.
Echinus miliaris Lindks in s. Systems Naturae ed. 13. T . 1, p. 3 16 9 ..
1 Aristoteles, Hist. Animal. Lib. 4. Cap. 5. beschreibt die Lage des Mundes und des Afters sehr richtig also
: Contigit autem a natura echinis, ut quod in ipsis caput dici. solet itemque os ima in parte subtus
habeant, exerementi autem exitum in suprema: idque evenit cum turbinatis omnibus tum patellis. Pas-
cuntur enim ab humo: ergo os quidem ad pastionem inversum fuit, exerementi exitus in summi cali-
cis partibus coelum spectantibus.
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