Fortsätze, welche die eingezogenen Füfschen von unten decken,
nur zwei an jedem kalkartigen Stückchen gerechnet
Ein Strahl
Alle fünf
Strahlen
340 1 7 0 0
Untere kalkartige Stücke, welche die Dornen oder Stacheln tragen,
an jeder Seite eines Strahls ^ - - ■ 88 4 4 °
Domen oder Stacheln an jedem kalkartigen Stück nur jf gerech-
3 5 2 ij6 o
Obere kalkartige Stücke am Rande der Strahlen, an jeder Seite
eines Strahls jjjf - - - - . - 88 440
Dornen, auf den oberen kalkartigen Stücken, an jedem 2 gerechnet
- - - - - - - t?6 880
Zahnartige Fortsätze um den Mund - - t 1 . 3
Summe aller Theile des Gerippes - - 1555 7925
Rechnet man hierzu gegen 2J00 sternförmige Fortsätze auf der
Haut - - - - - - - - * “ 500 2500
Zahl der Füfschen - - •' - - - - - - - 16g 8 4 °
Zahl der ovalen Bläschen - - - -
Summe aller Theile des Gerippes, aller sternförmigen Fortsätze,
aller Füfschen und aller ovalen Bläschen - -
3 3 6 1680
2 5 3 9 " 12943
Zählte man auch die kleinen strahligten Fortsätze mit, welche die sternförmigen
Fortsätze bilden, deren es gegen dreifsig an .einem sternförmigen Fortsatz
gibt, so würde die Anzahl der einzelnen Theile des Seesterns viel über sechzig
tausend betragen.
Die grofse Anzahl von Theilen, welche den Körper -des pomeranzfarbenen
Seesterns bilden, ist. höchst bewunderungswürdig. Es ist überhaupt eine Eigenthüm-
lichkeit des Baus der Radiarien, aus einer sehr grofsen Anzahl ziemlich gleichförmiger
Theile gebildet zu seyn. Die organische Masse, welche die grofse Anzahl von
gleichförmigen Theilen in diesen Thieren bildet, scheint in den höher organisirten
Thieren zu immer mehr verschiedenartig gebildeten Organen verwendet zu werden.
H a u t .
Die Haut des pomeranzfarbenen Seesterns besteht aus weifsen, sehnenartig
glänzenden, festen und dichten Fasern, welche in mancherlei Richtungen verschlungen
und durchwebt, die eigentliche Lederhaut darstellen. Die beträchtlich dicke und
starke Lederhaut ist von aufsen mit einer dünnen Oberhaut bedeckt, welche sich
leicht lostrennen und wegnehmen läfst. Bei der Wegnahme derselben wird auch
zugleich der gefärbte Theil der Haut, eine Art von Malpighischen Schleimnetz, weggenommen,
weil dasselbe sehr genau an Rer Oberhaut anhängt.
Die Haut besitzt im Leben Reizbarkeit, denn wenn man sie mit einem scharfen
Instrument oder durchs Befeuchten mit Weingeist reizt, so zieht sie sich deutlich
zusammen. Ich habe öfters an lebenden Seesternen die Haut von den kalkar-
- ( 61 ) Äfc ’
tigen • Stücken der Ränder der Strahlen losgetrennt, immer zog sich die Haut hierbei
in die Quere zusammen.
Zwischen den netzförmig durchwehten Fasern der Haut bleiben kleine Räume
übrig, durch welche die den Tracheen ähnliche Röhrchen vonoben in die Höhle
des Körpers treten und das zu dem Respirationsprozefs nothwendige Wasser zuführen.
Die Räume zwischen den Fasern der Haut sind (T a f. 8. G. H. ß.ß. ß-ß.) dargestellt.
Von der inneren Fläche des mittleren Theils der Haut entspringen viele weifse
und dünne Faden, welche sich zu den Wänden des Magens begeben, und diesen in
der Höhle des Körpers gleichsam aufgehängt in seiner Lage erhalten. Von derselben
Fläche des mittleren Theils der Haut ziehen sich fünf starke, fast sichelförmige
Bänder in den Winkeln herab, welche die Strahlen durch ihr Aneinanderlegen bilden.
Diese sichelförmigen Bänder (T a f. 8.*. e. e. e. e.') endigen sich an der oberen
Fläche zwischen den ersten Wirbeln der Strahlen. Eins dieser Bänder ist gleichsam
doppelt vorhanden, und bildet eine beträchtlich grofse Höhle, in welcher der Steinoder
Sand-Kanal und der herzförmige Kanal liegen (T a f. g. i.i.)
In der Haut, welche den Körper und die Strahlen von oben bedeckt, sind
die Grundflächen der sternförmigen Fortsätze bsfestigt. Die Haut spaltet sich an den
Rändern der Strahlen in zwei Schichten oder Platten, in eine dünnere äufsere und
in eine dickere innere Schichte. Die dünne äufsere Schichte überzieht die kalkartigen
Stücke des Randes und der unteren Fläche der Strahlen, und verbindet dieselben
mit den Wirbeln der Strahlen. Indem sich die äufsere Schichte über die kalkartigen
Stücke wegzieht, befestigt sie an dieselben die Dornen oder Stacheln. Da diese Hautschichte
im Leben Reizbarkeit besitzt, so erhellet hieraus die Beweglichkeit der
Stacheln auf den kalkartigen Stücken; sie werden nämlich bei der Zusammenziehung
der Hautschichte aufgerichtet und - bei der Ausdehnung niedergelegt, auf
dieselbe Art wie der Hautmuskel der Säugethiere bei seiner Contraction die Haare
oder Stacheln dieser Thiere aufrichtet, bei seiner Expansion aber niederlägt.
Die innere dickere Schichte der Haut überzieht die Stücke der Wirbel und verbindet
sie zu Wirbelsäulen. Durch die verschiedenen Grade und Richtungen der Con-
traction der einzelnen Haut-Stellen können die Seesterne im Leben die Strahlen nach
mancherlei Richtungen bewegen; sie können dieselbe nnach oben, nach unten und in
schiefer Richtung krümmen; sie können einen oder mehrere Strahlen einander näher
bringen und wieder von einander entfernen. Dafs die eben genannten Bewegungen
der Strahlen durch die Reizbarkeit der Haut hervorgebracht werden, erhellet auch
daraus, dafs durchaus keine Muskeln wie bei den Holothurien vorhanden sind, denen
man die Bewegungen der Strahlen zuschreiben könnte.
j
I
o M a r i e n .
Der pomeranzfarbene Seestern besitzt zehn Ovarien19, welche in den fünf
Winkeln des Körpers neben dem Magen und den Blinddärmchen liegen, zu beiden
Seiten neben den fünf sichelförmigen Bändern, welche sich in den Winkeln herab-
19 Kade bat die Ovarien wohl zuerst beschrieben s. a. O. p. i o i : His remotis (intestinis), in angulis,
quos radii formant, duo alia (in quolibet scilicet radii latere unum) corpora laciniosa parva pyramidalia
fere libere pendent fig. 2 d.
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