Ë H æ ü i
— C 42 ) —
wenn ich sie aus dem Wasser herausnahm. Endlich äufserten die Seesterne gar
keine Lebensäufserungen mehr, die Strahlen wurden brüchig und die Fäulnifs trat
ein. Die todten Seesterne phqsphorescirten in der Na.cht sehr stark.
Ich habe einigemal ein flaches Gefäfs mit Seewasser, in welchen ich kleine
Arten von Seesternen aufbewahrte, so gestellt, dafs es zur Hälfte von der Sonne
beleuchtet tya?> die Thiere bewegten sich in der Regel, was höchst merkwürdig
ist, gegen denjenigen Theil des Gefäfses hin, der von der Sonne beleuchtet war.
Es scheint daher, dafs sie die Einwirkung des Lichts» ohne Augen zu haben,
fühlen können.
Die Seesterne besitzen ein sehr zähes Leben, ich habe mehrmals lebende
Thiere geöffnet, und den Magen mit den Blinddärmen weggenommen, dem ohnge-
achtet äufserten die Füfschen noch nach zwölf und vierzehn Stunden Reizbarkeit.
Dasselbe geschah auch an einzelnen Strahlen, welche ich vom Körper abgelöst hatte.
Die Seesterne sind auch für den galvanischen Reiz sehr empfindlich. Die Füfschen
contrahirten sich stark, sowohl wenn ich mit beiden Polen einer aus vierzehn La-
gen bestehenden galvanischen Säule die Füfschen berührte, als wenn ich den einen
Pol auf die Haut und den anderen an die Füfschen ansetzte.
Dafs die Seesterne ein sehr starkes Regeneration»- Vermögen besitzen und
dafs sie einen oder mehrere abgebrochene und verloren gegangene Strahlen mit
allen ihren Theilen wieder erzeugen können, ist nicht zu bezweifeln, denn ich besitze
einige. Seesterne, welche einen oder zwei sehr kleine Strahlen haben, die ganz
deutlich neu erzeugt worden sind 7).
Der pomeranzfarbene Seestern kommt sehr häufig auf sandigem Grunde im
Adriatischen Meer vor, wahrscheinlich auch im ganzen Mittelländischen Meer und
in anderen wärmeren Meeren.
Magen und Blinddärme.
(Taf. y.)
Die runde Mundoffnung ist von einer weifslichen, weichen und etwas gefalteten
Haut umgeben, welche sehr ausdehnbar ist, so dafs die Seesterne ganze Mollusken
mit ihren Gehäusen durch den Mund aufnehmen können. Die Mundöflnung
Reaumur in der Vorrede zum sechsten Band seiner Mémoires pour servir i l’histoire des Insectes sagt pag.
6 1 über das Regenerations vermögen folgendes: Ils (M. Bernard de Jussieu et Guettard) virent des étoiles,
et Wen apportèrent qui n’avoient que quatre grands rayons égaux, et un cinquième encore naissant ;
ils en trouvèrent d’autres à qui il n’etoit resté que trois grands rayons, et qui en avoient deux extrêmement
petits; d’autres qui n’avoient que deux grands et anciens rayons accompagnés de trois très-
petits et probablement très-jeunes. Enfin ils virent plus d’une fois un grand et seul rayon, du quel
quatre petits commençoient â sortir. La pitié ne sembloit donc pas exiger qu’on se fit- quelque peine
de mettre des étoiles en pièces, aussi ne furent-elles pas épargnées. Des pécheurs qui remarquèrent
que M. de Jussieu le coupoit et les déchiroit, lui dirent qu’il auroit beau faire, qu’il ne parviendrait
pas à leur ôter la v ie : ils étoient accoûtumés à voir une reproduction dont les Physiciens n’avoient
pas même soupçonné, la possibilité. Les parties en les quelles Mrs. de Jussieu et Guettard avoient divisé
chaque étoile, leur parurent se porter bien, ils virent leur playes se cicatriser et se consolider;
mais il ne leur fut permis de rester sur la côte qu’environ une quinzaine de jours, temps trop court
pour suivre le progrès d’une reproduction qui selon les apparences, n’est complette qu’àprès plusieurs
mois, ou peut-être après plus d’une année.
fährt in eine sehr kurze und weite Speiseröhre, welche in den rundlichen und häutigen
Magen übergeht. Der Magen (a. a. a.') liegt in der Mitte des Körpers, er ist
sehr geräumig und kugelförmig. Mitten an der äufseren Fläche seines oberen Theils
erblickt man zwei kleine, etwas gewundene und blind sich endigende Anhänge (ß, b )
zwischen welchen eine kleine, weifsliche und netzförmig durchbrochene Haut (je)
entspringt, die sich trichterförmig gegen die innere Fläche des Mittelpunkts der
Haut ausbreitet und an dieselbe inserirt. Diese Haut ist mit den weifslichen Fasern
der eigentlichen Haut verbunden. Vermittelst der kleinen trichterförmigen Haut ist
der mittlere Theil des Magens in der Mitte des Körpers an die innere Fläche der
Haut befestigt und. gleichsam aufgehängt.
Von der äufseren und oberen Fläche des Magens entspringen sehr viele weifse
und feste Faden, welche zwei bis vier Linien lang sind, ein sehnenartiges Ansehen
haben, und sich an die innere Fläche der Haut ansetzen. Diese Faden sind wahre
Fortsetzungen des weifslichen glänzenden und sehnenartigen, jedoch contractilen Gewebes
der eigentlichen Haut. Alle diese Faden verbinden die äufsere Fläche des
Magens mit der inneren Fläche der Haut, und erhalten den Magen ausgebreitet und
aufgehängt in seiner Lage. Es gibt zehn Reihen solcher Faden, nämlich von dem
Hauttheil jedes Strahls kommen zwei Reihen. Von der unteren Fläche des Magens
kommen ebenfalls lange, weifsliche, sehnenartige Faden, welche sich in die Höhle
der Strahlen begeben, unter dem ersten Stück der Blinddärme fortlaufen und sich
dann mit der weifsen und derben sehnenartigen Haut verbinden, welche die Wirbel
der Strahlen zusammenhält, und verbindet. In die Höhle jedes Strahls begeben sich
zwei solcher Faden. Jeder dieser Faden besteht aus vier bis fünf kleinern Fädchen
die vom Magen kommen und sich bald zu einem starken, von oben plattgedrückten
Faden verbinden, der sich unterhalb eines Blinddarms und zwischen den Bläschen
der Füfschen an die obere Fläche der sehnenartigen Haut inserirt, welche die Wirbel
eines Strahls verbindet. Das Ende, inserirt sich in der Regel, breiter werdend
an den Körper des zehnten, eilften, zwölften und dreizehnten Wirbels eines Strahls.
(Taf. 8. z. z. f ) 8.
Diese so eben beschriebenen, weifsen, sehnenartigen Faden hat ein anfangender Naturforscher in den Anal,
du Muséum d Histoire naturelle. T . 13. p. 439 bei der Untersuchung der Asterias rubens irrig für Nerven
gehalten, und als das Nervensystem beschrieben ubd abgebildet. PI. 32. fig. 3. 6. In die Beschreibung
des vermeintlichen Nervensystems haben sich folgende Irrthümer und Fictionen eingeschlichen, die
ich hier so anführen will, wie ich sie bei wiederholten Zergliederungen der Asterias aurantiaca, der A.
rubens, des Astropecten mesodiscus Linkii und der A. equestris gefunden habe.
Jener Herr sagt p. 440: Entre la membrane tendineuse, et derrière les petits prolongemens en forme
de coecum, produits par le reserrement de l’estomac globuleux, précisément vers la réunion des deux
vaisseaux hépatiques et au-dessous, sont placés deux nodules grisâtres, qui ressemblent à un grain de
mil un peu allongé.
Diese graue Knoten oder Ganglien, welche der Herr hier beschrieben und sogar abgebildet hat, exi-
stiren durchaus nicht, ich habe sie niemals gefunden, auch selbst bei den gröfsten pomeranzfarbenen
Seesternen nicht.
Der Herr sagt: Les nodules de chaque rayon communiquent entre eux par un filet, qui part de l’un
pour se fixer à 1 autre. Einen solchen Verbindungsfaden habe ich niemals angetroffen. Ferner sagt er:
Deux ou trois filets se portent de chaque nodule à la face supérieure de l’estomac, et s’anastomosent
entre eux et avec ceux des autres ganglions; le ramuscule extérieur se replie sur le lobe hépatique de
son coté.
11 *