Fläche der Haut der Spitze jedes Strahls an; es wird allmählig gröfser und mündet
in ein Gefäfs ein, welches kreisförmig an der inneren Fläche der Haut des Körpers
des Seesterns herumlauft (Taf.g.d.d. d. d. d.'), und fünf Bänder (Taf. ü.e.e.e.e. e. e. e.e.')
durchbohrt, welche sich von der inneren Fläche der Haut in den Winkeln gegen den
Mund herabziehen* Da zehn Blinddärme vorhanden sind, so gibt es also auch zehn
Gefäfse, Welche in das eben beschriebene kreisförmige Gefäfs einmünden. Diese
halte ich ihrer dünnen Wände wegen für Darmvenen. Sie führen wahrscheinlich
das venöse Blut von den Blinddärmen weg; zugleich scheinen .sie auch den ChyluS
oder die Ernährungshüfsigkeit aufzunehmen. Für letztere Meinung spricht:
1) Dafs ich aller angewendeten Mühe ohngeachtet keine andere Gefäfse an den
Blinddärmen habe finden können., welche ich für Saugadern hätte halten
können , und
a) dafs die in den eben beschriebenen Gefäfsen enthaltene Flüfsigkeit viel Aehn-
lichkeit mit dem in den Blinddärmen enthaltenen Chylus hat.
Es ist mir mehrmals geglückt, diese Darmvenen stellenweise mit Quecksilber
anzufüllen. Die gänzliche Anfüllung aller Zweige der Vene eines Blinddarms aber
ist mir, der ungemeinen Zartheit und Feinheit der Gefäfswände wegen, niemals ge--
lungen, weil .das Quecksilber die Wände zerrifs und ausJflofs.
In das kreisförmige Gefäfs, welches die zehn Venen der Blinddärme aufnimmt,
munden noch weifsliche Gefäfse ein, welche von den Ovarien, kommen. Von
jedem Ovarium kommt ein Gefäfs. Da zehn Ovarien vorhanden sind, so gibt es also
zehn Venen der Ovarien. Diese Venen (Taf. 8. c..c. c. c. c.c. c. c.c.c.') münden an denjenigen
Stellen des kreisförmigen Gefäfses ein, wo es die fünf Bänder der inneren
Fläche der Haut durchbohrt. A u f der oberen Fläche des Magens erblickt man ebenfalls
fünf weifsliche, sehr dünnhäutige und ästige Gefäfse (Taf. 7. d. d. Taf. 8. g.g.'),
welche von der Peripherie des Magens gegen den Mittelpunkt seiner oberen Fläche
zusammenlaufen und in zwei Gefäfse (Taf. 8. h. h.') einmünden, die in demjenigen
hohlen Bande der inneren Haut heräblaufen, welches sich gegen den Winkel herabzieht,
in welchem der Steinkanal und ein anderes gleich zu beschreibendes Gefäfs
liegt. . Ich halte diese Gefäfse ihrer sehr dünnen Wände wegen für die Venen des
Magens, und vermuthe., dafs sie ebenfalls wie die Venen der Blinddärme Ernährungs-
fiüfsigkeiten aus der Höhle des. Magens aufsaugen.
Die zehn Venen der Blinddärme, die Venen des Magens, die zehn Venen der
Ovarien und deren kreisförmigen Venenstamm werden von dem, durch die zuvor
beschriebenen Röhrchen, in die Höhle des Seesterns eindringenden Seewasser be-
spühlt, wahrscheinlich oxydirt. das Seewasser-die in diesen Gefäfsen enthaltene Flüfsigkeit
und verwandelt sie in arterielles Blut.
Das kreisförmige Gefäfs der inneren Fläche der Haut bildet innerhalb des
genannten Bandes nur einen grofsen Gefäfsstamm, der in einen länglichen, erweiterten
Kanal übergeht, welcher neben dem späterhin zu beschreibenden Steinkanal,
innerhalb der Höhle des Bandes liegt Der Kanal (Taf. 8* k.'), in welchen der Stamm
des kreisförmigen Gefäfses einmündet, ist in grofsen Seesternen gegen einen Zoll
lang, und an seiner breitesten Stelle hält er gegen drei Linien im Durchmesser. Er.
- ( Sr ) -
hat eine bräunliche Farbe und besteht aus gelblich-braunen, durchschlungenen und
verwebten Fasern, welche Aehnlichkeit mit Muskelfasern haben. Seine äufsere Fläche
ist glatt. Seine innere Fläche, welche von der Flüfsigkeit bespühlt wird, die
durch den Stamm des kreisförmigen Gefäfses in den Kanal zugeführt wird, ist netzförmig
gebildet. Es ist mir wiederhohlt geglückt, das kreisförmige Gefäfs und den
eben beschriebenen Kanal, mit Quecksilber anzufüllen. Derselbe verengert sich allmählig
trichterförmig und geht in den Stamm eines Gefäfses über, welches gegen
den Mund läuft und über einen späterhin zu beschreibenden Kanal, in welchen der
Steinkanal einmündet, weggeht. In lebend geöffneten Seesternen äufsert der bräunliche
Kanal Reizbarkeit, denn wenn man ihn mit einem scharfen Instrument reizt
oder mit Weingeist befeuchtet, so contrahirt er sich, wiewohl schwach und langsam.
Ich halte diesen Kanal für eine A rt von Herz:
1) weil er auf der einen Seite den Stamm des kreisförmigen Gefäfses, in welchen
die Venen der Blinddärme, des Magens und der Ovarien einmünden, aufnimmt;
.0 weil er auf der anderen Seite wieder trichterförmig in einen Gefäfsstamm
übergeht;
3) weil er eine Erweiterung bildet;
4) weil er aus gelblich braunen Fasern gebildet ist, die einige Aehnlichkeit mit
Muskelfasern haben; und
5 ) weil er im Leben einige Contractilität äufsert.
Demnach geht also der Stamm der Venen in den herzähnlichen Kanal und
in den Stamm der Arterien über.
Das aus dem herzähnlichen Kanal entspringende Gefäfs (Taf. 8. /.) lauft
neben dem Steinkanal nach innen gegen die Mundöffnung hin und geht unter einem
kreisförmigen Kanal weg, welcher den Mund umgibt. Hierauf tritt das Gefäfs in
die Tiefe und bildet einen Gefäfskranz (T a f. 9. fig. 1. a. a.') um den Mund. Dieser
Gefäfskranz ist von der dünnen äufseren Haut des Mundes so wie von einem orangefarbenen
Gefäfs bedeckt. Erst dann, wenn man die gegen die Mundöffnung vorspringenden,
harten, zahnartigen Vorsprünge oder Fortsätze weggenommen hat, und
wenn man die äufsere Mundhaut und das orangenfarbene Gefäfs entfernt hat, kann
man den Gefäfskranz erkennen. , Aus demselben entspringen fünf Zweige, die durch
die Oeffnungen über den zahnartigen Fortsätzen in die Höhle des Sterns eindringen,
und kleine Zweige an den Magen, an die Blinddärme und an die Ovarien abgeben.
Wahrscheinlich stehen die feinsten Zweige der in den Magen, in die Blinddärme
und in die Ovarien eindringenden Gefäfse mit den Venen dieser Organe in Verbindung.
Diese Verbindung aber liefs sich der Feinheit der Gefäfse wegen nicht durch
Einspritzungen darthun. Das aus dem herzförmigen Kanal entspringende Gefäfs,
so wie den Gefäfskranz, welcher den Mund umgibt, halte ich für Arterien, welche
den eben genannten Theilen das arterielle Blut zuführen. Ich habe das Gefäfs und
den Gefäfskranz mehrmals mit Quecksilber angefüllt.
Aufser den so eben beschriebenen Gefäfsen bemerkt man noch an der unteren
Fläche des Seesterns ein anderes Gefäfs von orange-gelber Farbe (Taf. 6. d. d.').
Dieses Gefäfs umgibt die Mundöffnung kreisförmig und schickt in die Rinne jedes
Strahls zwischen den beiden Reihen der Füfschen einen Ast ab, der in der Rinne