. - i !
4
Dahin gehört Crocodilus gangeticus aus dem Gauges, und Crocodilus tenuirostris,
dessen Aufenthaltsort noch nicht bekannt ist
Die hier aDgegebenen Arten sind mit Ausnahme von Crocodilus palpebrosus
richtig aufgestellt, nur das dieser Art beigelegte Rennzeichen, nämlich der Knochen
in dem oberen Augenlied, kommt auch anderen Arten zu, und ist folglich kein
specifishes Merkmal, wie wir späterhin zeigen werden.
Ehe wir die verschiedenen Arten näher beschreiben, wollen wir zuvor die
Kennzeichen der Krokodil-Gattung aufstellen, dann die Anatomie der Krokodile
angeben, und endlich die Kennzeichen und die Beschreibung der verschiedenen
Arten folgen lassen.
Gattungs-Kennzeichen des Krokodils.
»Alle eidechsenartige Amphibien, welche folgende Kennzeichen haben, müssen
zur Gattung der Krokodile gezählt werden :
Maxillae dentihus acutis, conicis et inaecfualibus
armatae.
Lingua lata, integra, maxillae inferiori
adnexa, non protractilis.
Artus humiles palmae pentadactjlae,
plantae tetradactylae, palmatae aut
semipahnatae-, utrarumque digiti priores
trini unguiculali.
Cauda trunco longior, compressa, superne
carinata serrata.
Kiefer mit spitzen, kegelförmigen, ungleich
langen Zähnen besetzt.
Zunge breit, nicht getheilt, an den Unterkiefer
befestigt und nicht ausstreckbar.
Füise niedrig; an den Vorderfüiseu fünfj
an den Hinterfüisen vier Zehen, durch
ganze oder halbe Schwimmhäute verbunden
5 die drei ersten Zehen mit einem
Nagel versehen.
Schwanz länger als der Rumpf, von den
Seiten zusammengedrückt, und oben mit
gekielten und sägeförmig-vorspringenden
Schuppen besetzt.
Schuppen des Rückens, des Bauchs und des
Schwanzes breit und fast viereckig.
Squamae dorsi, ventris et caudae, latae
et sub - quadratae.
1) Das Wort Krokodil ist aus der Griechischen Sprache in die Lateinische, Deutsche und andere
lebende Sprachen übergegangen. Mit dem Namen Kpoxoíít>.os bezeichneten die Griechen,
namentlich die Jonier, eine Art Landeidechscn, legten jedoch diesen Warnen auch den eigentlichen
Krohodilen bei, die in Egypten ^afti^ai genannt wurden. Dies erhellt aus einer Stelle in
Herodots Euterpe Lib. 2. C. 69. Neque Tero Crocodili vocantnr sed champsae: verum Jones
appeliavere crocodilos, illi generi crocodilorum quod apud eos in sepibus gignilur, ipsorum formara
comparantes. Aristoteles in s. Histor. Animal. L. a. C. 6. nennt das Egyptische Kroliodil
Kpi)xo5eiJ.os ó jtOTBfiios und jene Art der Landeidechsen KposeoitiXo^ ó Die Etymologie
des Worts Kpojco^iilo; ist unbekannt., wie schon J. C. Scaliger in d. Commentar. in Aristoteiis
Hist. Animal. L. 2. p. 2o5. und Bochart Hierozoic. T. 1. L. 4. p. 1060. bemerkt hat. Ridiculum
Grammaticorum commentum est, quo crocodilum dici somniunt aut a colore croceo, aut guia
1 timet, aut ra« xpoxa¡i id est, littora,
Uebrigens haben die Krokodile noch folgende Kennzeichen mit einander gemein:
1) Der flache, niedergedräckte Kopf ist in einen Rüssel verlängert, an dessen Spilze
nach oben die mit einem kleinen Wulste umgebenen halbmondförmigen Nasenlöcher
nahe beisammen liegen.
2) Die kleinen mit drei Augenliedern versehenen Augen liegen ziemlich lief in den
Augenhöhlen, sind etwas nach oben gerichtet und haben eine Katzen-Pupille.
3) Die OhrÖiFnungen sind mit einer klappenartigen liautfalte ])cdcckt.
4) Der lang gestreckte Körper gebt in einen langen Schwanz über, welcher anfangs
rundlich, dann aber von den Seiten zusammengedrückt ist.
5) Der obere und untere Theil des Körpers und des Schwanzes ist mit grofsen fast
viereckigen Schuppen oder Schildchen bedcckt. Die meisten Schuppen des Rückens
liaben vorspringende, der Länge nach laufende Grälhen oder Leisten. Die Schuppcn
des Schwanzes bilden zwei sägeiörmig gezahnte Reihen, die sich nach hinten zu
einer verbinden. Die Schuppen an den Seiten des Körpers sind rundlich.
In Hinsicht der inneren Organisation zeichnen sich die Krokodile durch folgendes
aus:
1) Es ist ein Oberaugenhöhlen-Knochen vorhanden.
2) Die Knochen des Oberkiefers und des Schädels sind unbeweglich zusammengefügt.
3) Die Halswirbel haben Seitenfortsätze, kleinen falschen Rippen ähnlich, welche die
Seitenbewegung des Kopfs und des Halses hindern.
4) Das Brusibein erstreckt sich über den Bauch rückwärts, und an dasselbe sind besondere
rippenartige Knochen befestigt, welche die-Bauchmuskeln unterstützen.
5) Das kleine Hirn besteht aus zwei Pläitchen.
6) Der Magen hat einen kleinen Anhang, in Form eines zweiten Magens.
7) Es ist kein Blinddarm vorhanden.
8) Die Harnblase fehlt.
9) Die männliche Ruthe ist einfach.
10) Am innern Rande des Unterkiefers liegen zwei drüsenartige Säckchen, welche eine
moschusartige Flüssigkeit absondern. Aehnliche Säckchen gibt es auch noch anderen
Theilen des Körpers.
iH;. '
t!