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 lauli.  Ilr.  Geoffroy  ')  liât  dieselbe  als  eine  besondere  Art  unter  dem  Namen  Crocodilns  
 suchus  aufgestellt  und  suchte  es walirsclaeinlicli  zu  machen,  dafs  die  alten  
 Egyptier  Thiere  von  dieser  Art  verehrt  hätten,  und  dafs  selbst  die  griechischen  und  
 römischen  Natur-  und  Geschichts-Forscher  zwei  Arten  von  Krokodilen  im  Nil  unterschieden  
 hätten.  Aus  dem  von  Herrn  Cuvier  ')  über  diesen  Gegenstand  angestellten  
 Forschungen  geht  hervor,  dafs  die  von  Hrn.  Geoffroy  aufgestellte  Art  bis  
 jetzt  nur  als  eine  blofee  Varietät  des  gemeinen  Krokodils  angesehen  werden  darf,  
 und  dais  Herodot,  Aristoteles,  Diodorns,  Plinins  und  Aelian  keine  Kenntnisse  von  
 zwei  Krokodil-Arten  des  Nils  gehabt  zu  haben  scheinen.  
 6)  Das  gefleckte  Krokodil.  Crocodilus  biporcatus  Cu-vier.  
 Crocodilus  porosus  Schneider.  Le  Crocodile  ä  deux  aretes.  
 Tafel  9.  
 K e n  11 z e i c h e  11.  
 Rüssel  mit  zwei  fast  parallel  laufenden  Rostro  pords  duäbus  siilparaUelis;  scutis  
 vorspringenden  Leisten  versehen;  auf  nuchae  sex;  scutis  dorsi  ovalihus;  
 dem  Nacken  sechs Schilde.  Die Kücken-  squamis  ahdominis  poro  pertusis.  
 Schilde  oval;  die  Schuppen  des  Bauchs  
 haben  kleine  Löcher.  
 Diese  Art  hat  Seba  4)  zuerst  abgebildet  Tafel  io3  Figur  1,  unter  dem  Namen  
 Foetus  Crocodili Ceilonici  ex  ovo  prodiens,  und  Tafel  io4  Figur  12  Crocodilis  junior  
 Ceilonicns.  Hr.  Schneider  sah  einige  Individuen  dieser  Art  in  dem  Göttinger  
 Museum  und  in  der  Blochischen  Sammlung;  er  nannte sie wegen  den  an  den  Schilden  
 und  Schuppen  hemerkten  kleinen  Löchern  Crocodilus  porosus.  Hr.  Cuvier  ' )  fand  
 als  Haupt-Kennzeichen  dieser  Art  zwei  von  den  vorderen  Augenwinkel  entspringende  
 und  über  den  Oberkiefer  verlaufende  vorspringende  Leisten,  weswegen  er  ihr  den  
 Namen  Crocodilus  biporcatus  beilegte.  Wir  nennen  sie,  wegen  den  grofeen  Flecken,  
 womit  die  obere  Fläche  des  Körpers  bedeckt  ist,  geflecktes  Krokodil.  
 1)  in  den  Ännal.  dn  Mus.  T.  lO.  p.  67.  
 .  3)  Mach  dem  Worte  2<MJ>i  oder  eigentlich  Eob^'S  "O™"'  Strabo  L.  17  ein  1  
 Provinz  Aisinoe  Terebrtes  Krokodil  bezeichnete.  
 3)  a.  ..  O.  
 4)  Thesaur.  Rer.  Natural.  T.  i.  p.  i6o.  p.  164.  
 5)  a .a.O.  r..59.  
 6)  a.  a.  O.  p.  
 I  tien  Bewohncru  der  
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 7 3  
 Der  Kopf  dieses  Thiers  hat  die  größte  Aehnlichkeit  mit  dem  des  gemeinen  Krokodils, 
   er  unterscheidet  sich  nur  von  ihm  durch  die zwei  über  dem Rlissel  fast  parallel  
 laufenden  Leisten,  welche  sich  nach  vorn  allmählig  verlieren,  so wie  durch  die  hinter  
 den  Augenhöhlen  beQndlichen  Löcher,  deren  Längen-Durchmesser  den  der  Breite  
 übertrifft,  während  sich  dies  beim  gemeinen  Krokodil  umgekehrt  verhält.  Uebrigens  
 bietet  der  Kopf  Verschiedenheiten  nach  dem  Alter  dar,  nämlich  bei  ganz  jungen  
 Thicren  {Taf  9.  Fig.  i.  5.)  ist der'Eüssel  im Verhältnils  zum  Schädel  küizer, und  dieser  
 ist  gröfeer;  auch  sind  die  Augenhöhlen  geräumiger  und  vorspringender  als  bei  alten  
 Thielen.  
 Auf  dem Nacken  zunächst  hinter  dem  Kopf  erblickt  man  zwei  kleine ovale  Schildchen, 
   bei  dem  gemeinen  Krokodil  hingegen  nimmt  man  vier  paarweise  beisammen  
 liegende  Schildchen  wahr.  In  Hinsicht  der  Zahl  der  gröfseren  ovalen  und  gekielten  
 Nacken-Schilde  kommt  es  mit  diesen  überein.  
 Der  Bücken  ist mit  sechszehn  Qnerreiheu  wenig  vorspringender  gekielter  Schilden  
 bedeckt.  An  dem  von  uns  abgebildeten  Exemplar  besteht  die  erste  Reihe  aus  
 die  zweite  ans  6,  die  dritte  bis  eilfte  aus  8 ,  und  die  zwöllte  bis  sechszehnte  
 Reihe  aus  4 Schilden.  Hr.  Cuvier  fand  gewöhnlich  siebenzehn  Querreiheo,  von  denen  
 die  erste  aus  4,  die  zwei  folgenden  ans  6,  dann  acht  aus  8,  drei  ans 6 ,  und  drei  aus  
 4  Schilden  bestanden;  jedoch  bemerkt  er,  dafc  Abweichungen  bei  den  Individuen  
 vorkommen.  Die  Rückenschilde  des  gefleckten  Krokodils  sind  oval,  und  ihre  Länge  
 übertrifft  die  Rreite;  beim  gemeinen  Krokodil  sind  sie  dagegen  viereckig  und  ihre  
 Breite  übertrifft die  Länge.  Auf  dem  Schwänze  zählten  wir  zwei  und  zwanzig  paarige  
 und  zwanzig  einfache  kammartig  erhabene  Schilde.  Die  Schuppen  des  Bauches  sind  
 mit  deutlichen  kleineu  Löchern  vereehen.  Bei  jungen  gefleckten Krokodilen  trifft  man  
 solche  Löcher  auch  auf  den  Rücken-Schilden  an.  
 Die  drei  mittleren  Zehen  der  Vorderiülse  sind  durch  eine  schmale  Schwimmhaut  
 verbunden.  Die  Schwimmhaut  der  Hinterlüfee  ist  grols,  besonders  zwischen  den  drei  
 änlseren  Zehen.  
 Die  Hauptfarbe  dieser  Art  ist  schmutzig  grangrün,  oben  dunkler  und  unten  beller.  
 Der  Hals,  der  Rumpf,  die  Fülse  und  der  Ani'ang  des  Schwanzes  sind  mit  dunkelbraunen  
 Flecken  versehen,  welchen  oben  in  halbe,  dann  endlich  unmerklich  gegen  
 das  Ende  des  Schweuzes  hin  in  ganze  Querbänder  zusammenflie&en.  Die  Flecken  des  
 Kopfes  sind  klein.  
 Das  gefleckte Krokodil  hält  sich  nach  den  im  Pariser  Museum  befindlichen  zahlreichen  
 Exemplaren  dieser  Art  zu  urtheilen,  in  Java,  Timor  und  auf  den  Mahe-  oder  
 Sechelles-Inseln  auf;  ein  Gerippe  von  zwölf  Fnls  Länge  aus  der  ehemaligen  Sammlung  
 im  Haag  stammt  aus  Java  her;  andere  Exemplare  hat  Peron  aus  Timor  und  den  
 Sechelles-Inseln  mitgebracht.  Wahrscheinlich  kommen  Thiere  dieser  Art  am  häufigsten  
 in  den  Strömen  vor,  die  sich  in  den  Indischen  Ocean  ergiefsen,  namendich  auf  
 Ceylon,  Sumatra,  Java,  Borneo,  Celebes,  den  Molucken,  Nen-Guinea  und  Neuhol- 
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