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reichen Vei-zweigungea dieser Aeste ia'der Lungen-Substanz wird das venöse Blut in
arterielles vei-wandelt.
Die linke kleinere Aorte oder Rörperarterie entspringt aus der rechten Abtheilung
der Herzkammer, sie nimmt venöses Blut auf, welches mit demjenigen arteriellen
Blute vermischt ist, das sich durch die Oeflnungen in der Scheidewand durchgedrängt
hat. Dieser kleine Stamm liegt zwischen der Lungeuarterie und der rechten grofeen
Aorte, sie krümmt sich rückwärts ma den linken Luftröhrenast und verlauft au der
linken Seite der Wirbelsäule. Sie schickt die linken Zwischenrippen-Arterien ab,
und vertheilt sich an der Stelle, wo die Speiseröhre in den Magen eindringt, in meh-'
rere Aeste, die zum Magen, zut Milz, zur Leber, zum Pancreas und zum Zwölfiinger-
Darm gehen. Durch einen Ast anastomisirt sie mit der absteigenden Aorte der rechten
Seite.
Die grofse rechte Aorte nimmt ihren Ursprung aus der linken Abtheilung der
Herzkammer, sie empfangt vorzüglich arterielles Blut, vermischt mit venösem Blute,
welches aus der rechten Abtheilung durch die Löcher der Scheidewand in die linke
gelangt ist. Diese Arterie erhebt sich auf der rechten Seite und schickt die beiden
gemeinschaftlichen Stämme für die Kopf- und Schlüsselbein-Arterie ab, die nach
vorn laufen, aus der Brusthöhle tteten und sich dann am Hals, im Ropf und in die
vordere Extremitäten verzweigen. Nach Abgabe jener beiden gemeinschaftlichen
Stämme krümmt sich die Aorte auf der rechten Seite um den rechten Luftröhrenast
und verläuft rechts an der Wirbelsäule, wo sie die rechten Zwischenrippen-Arterien
abschickt In der Bauchhöhle gibt sie die Gekrösarterien, die Nierenarterien, die
Arterien der Hoden, der Eyerstöcke und Eierleiter ab. Femer entspringen aus ihr
die Lendenarterien, die Becken- und Schenkel-Arterien. Nach Abgabe dieser Gelalse
verlauft der kleiner gewordene Stamm als mitüere Kreuzbein-Schlagader über
das Heiligenbein und dringt in den Schwanz ein, wo sie zahlreiche Aeste abschickt
und an der Spitze des Schwanzes endigL
FÜNFTER ABSCHNITT.
Von den Absonderungs - O r g a n e n des Harns.
Nieren und Harnleiter.
D i e Nieren liegen in reichliches Fett eingesenkt an den Lendenwirbeln und erstrecken
sich bis in die Beckenhöhle. Sie haben eine längliche, platt gedrückte Form, und
sind sowohl in jungen Krokodilen, welche eben das Ey verlassen haben, als in alten,
deutlich gelappt ( T a f . 3. Fig. 6. daher ihre auisere Fläche uneben ist und mehrere
gewundene Vertiefungen zeigt Ihre Farbe ist dunkelroth. In Hinsicht des inneren
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Baues kommen sie mit den Nieren der Vögel überein, indem sie zwei verschiedene
Substanzen enthalten, und auch keine Warzen und Kelche in ihnen vorhanden sind.
Sämmtliche aus den Läppchen entspringende Harngefafee verbinden sich zu Aesten, und
diese bilden bei ihrem Austritt aus der Niere den Harnleiter. Die aus dem hinteren
spitzen Ende der Nieren heraustretenden weiten Harnleiter sind sehr kurz und senken
sich, da die Harnblase fehlt wie schon Vesling bemerkt hat, in die Rloake ein, wo
sie kleine vorspringende Warzen bilden. Plumier gibt an, dafe der in den Nieren
des spitzrüsseligen Rrokodils vorkommende Harn einen sehr starken und durchdringenden
Geruch habe. Ob das Krokodil Nebennieren besitzt, können wir mit Gewifeheit
nicht bestimmen, finden auch darüber keine Bemerkungen bey unseren
Vorgängern.
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SECHSTER ABSCHNITT.
Von den Zeugungs-Organen, von der Begattungj von
den Eyern und der Bildung des Fötus.
Männliche Zeugungs-Organe.
D i e schmalen länglich eyrunden Hoden (Taf. 3. Fig. 6. c.) liegen in der Bauchhöhle
an der inneren Seite des vorderen Endes der Nieren. Die Jesuiten wollen sie in
einem zehn Fufc langen gehelmten Rrokodil fast so grols wie die Nieren gefunden
haben. Sie. haben eine weifeliche Farbe. Die ableitenden Saamengänge laufen geschlängelt
an den Nieren herab und münden neben den Harnleitern in die Kloake
ein. Im Nil-Krokodil will Herr Geoffroy zwei ziemlich groise Saamenbläschen gefunden
haben, die hinter der Rloake lagen und sich neben den Harnleitern mit sechs
bis sieben Mündungen in die Rloake öffneten. Die Buthe (A.) ist nur einfach vorhanden,
wodurch sich die Rrokodile wesentlich von den übrigen Eidechsen mit
doppelter Ruthe unterscheiden. Sie liegt in Form eines länglich kegelförmigen Körpers
in dem hinteren Theil der Rloake und ist mit einer tiefen, der Länge nach verlaufenden
Rinne versehen, welche die Stelle einer Harnröhre vertritt An ihrer Spitze
befindet sich eine kleine weiche Eichel. Die Ruthe besteht aus ieinem derben Zellkörper,
der nach Angabe der Jesuiten durch einen mit Knochen-Substanz durchdrungenen
Knorpel unterstützt wird. Auch in der -Eichel fanden sie einen kleinen
zugespitzten und abwärts gebogeuen Rnorpel. Die in Erection gerathende Ruthe
tritt aus der Kloake hervor. Wahrscheinlich wird hierbei die tiefe Rinne zu einem
Kanal gesclilossen und ist so geschickt bei der Begattung den männlichen Saamen
auizunehinen und zu leiten.
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