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 O b g l e i c h  seit  der  Zeit,  wo  Linné  die  Amphibien  als  eine  besondere  Thier- 
 Qasse  aufstellte,  mehrere  sehr  schätzbare  Werke  über  die  Naturgeschichte  
 derselben  erschienen,  wodurch  unsere  Kenntnisse  über  den  Bau,  die  
 Lebensweise  und  die  Eintheilung  dieser  merkwürdigen  Thiere  sehr  erweitert  
 worden  sind,  so  besitzen  wir  dcnnoch  kein  vollständiges,  ganz  umfassendes  
 Werk  über  diesen  Gegenstand,  ein  solches  nämlich,  worin  alle  bis  jetzt  
 bekannten  Gattungen  und  Arten  genau  beschrieben  und  abgebildet  wären,  
 welches  eine  ausführliche  Darstellung  des  Baus  und  der  Lebensweise  und  eine  
 auf  anatomische  Untersuchungen  sich  stützende  Eintheilung  derselben  enthielte. 
   Zur  Bearbeitung  eines  Werks  der  Art  haben  sich  die  Unterzeichneten  
 verbunden,  denn  wenn  irgend  eine  Wissenschaft  zur  gründlichen  Bearbeitung  
 die  vereinten  Kräfte  mehrerer  Männer  bedarf,  so  ist  es  wohl  ohnstrcitig  die  
 an  zu  erforschenden  Gegenständen  so  unendlich  reiche  Thiergcschichte.  
 Mehrjährige  Vorarbeiten  lassen  uns  hoffen, das  ausgesteckte  Ziel  zu  erreichen.  
 H.  Oppel  hat,  während  eines  längern  Aufenthalts  in  Paris,  die  grofse  
 Naturalien-Sammlung  des  Pflanzengartens  benutzt,  worin  sich  die  Seba'sche  
 Sammlung,  so  wie  sämmtliohe  Amphibien  befinden,  welche  Lacepede  in  
 seiner  Naturgeschichte  der  Reptilien  beschrieben  hat.  Die  Herrn  Böse,  
 Geoffroy  St.  Hilaire,  Leschenault,  Péron  und  Lesueur  haben  ihm  die  aus  
 fremden  Welttheilen  mitgebrachten  Amphibien  zur  genauem  Untersuchung,  
 Beschreibung  und  Abbildung  mitgetheilt,  und  die  Herrn  Cuvier,  Alexander  
 von  Humboldt,  Dunleril  und  Latreille  haben  seine Arbeiten  durch  schätzbare  
 Beiträge  und  Bemerkungen  unterstützt  ,Und  gefördert.  Diese  sehr  günstigen  
 Verhältnisse  haben  uns  die  genauen  Beschreibungen  und  Abbildungen  
 von  mehr  denn  vierhundert  Amphibien  -  Arten  verschafft,  welche  
 H.  Oppel  bereits  im  Jahr  1811  bei  der  Bearbeitung  seines  Prodromus  der  
 Naturgeschichte  der  Reptilien  benutzte.  Die  H.  Tiedemann  und  Liboschitz  
 haben  sich  seit  einigen  Jahren  mit  dem  anatomischen  Theil  des  Werks