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 Geschlecht  die  ableitenden  Saamengefáíse.  In  derselben  liegt  auch  die  männliche  
 Ruthe  (Ä.).  Die  Mündung  des  Afters  stellt  eine  längliche  Spalte  dar,  von  einem  gefalteten  
 Hautwulst  umgeben,  unter  welchem  der  Schliefsinuskel  des  Afters  liegt.  
 Nach  Plumiers  Angabe  ist  der  Milchsaft  im  ersten  Stück  des  Darmkanals  ganz  
 weifs,  nimmt  aber  dann  allmählig  durch  die  Beimischung  der  Galle  eine  braune  Farbe  
 an.  Die  in  dem  Mastdarm  gebildeten  Excremente  sind  braun  oder  grün  scliwarz,  und  
 b i l d e n  kleine  erhärtete  Stückchen.  So  fanden  sie  auch  Hasselquist  und  GeoiTroy  an  
 den  Ufern  des  Nils.  
 Neben  dem  After  liegen  zwei  kleine  drüsenförmige  Säckchen,  wahre  Afterdrüsen,  
 welche  eine  öhlige  nach  Moschus  riechende  Flüssigkeit  absondern  und  dieselbe  durch  
 kleine  Mündungen  in  die  Kloake  absetzen.  Diese  Säckchen  fand  Duverney  im  Nil- 
 R r o k o d i l ,  und  Plumier  im  spitzrüsseligen  Krokodil;  hier  hatten  sie  die  Größe  und  
 Gestalt  von  Oliven,  ihre  Farbe  war  gelb.  
 Bauchspeicheldrüse.  
 Wir  fanden  im  jungen  Nil  -  und  Jacaré-Krokodil  zwischen  dem  rechten  Leberlappen  
 xmd  der  vierten  Krümmung  des  ersten  Stücks  des  Darmkanals  eine  grofee,  
 weiche,  aus  kleinen  Läppchen  bestehende  Drüse  {Taf.  3.  Fig.  4.  g.),  welche  an  den  
 Darmkanal  nach  dem  Eintritt  der  Gallengänge  durch  Zellgewebe  und  durch  zwei  sehr  
 kurze  Ausführungs-Gänge  befestigt  war.  Dieses  Organ  ist  unverkennbar  die  Bauchspeicheldrüse. 
   Borrich  sah  in  dem  von  ihm  zergliederten  Krokodil  eine  ähnliche  
 weüse,  aus  vielen  Läppchen  bestehende,  weiche  drüsige  Masse,  die  unter  dem  rechten  
 Leberlappen  lag,  welche  er  aber  irrigerweise  fiir  einen  Eyerstock  hielt.  Im  Nil- 
 Krokodil  fanden  Perrault  und  Duverney  die  Bauchspeicheldrüse,  weiis  röthlich,  weich  
 u n d  mehrfach  gelappt,  die  beiden  Ausiuhrungsgänge  mündeten  gleich  nach  den  Gallengängen  
 in  den  Darm  ein.  Auch  Plumier  traf  im  spitzrusseligen  Krokodi l  ein  grofees  
 gelapptes,  fleischfarbenes,  weiches  und  aus  mehreren  Drüschen  gebildetes  Organ  an,  
 welches  an  dem  Darmkanal  und  an  der  Leber  lag,  das  er  aber  nicht  weiter  bezeichn 
 e t  Doch  bemerkt  er,  dais  die  Gallengänge  durch  dasselbe  drangen,  unddafsseine  
 beiden  Ausführungs-Gänge  nach  diesem  in  den  Darmkanal  traten.  Descourtilz  will  
 in  derselben  Krokodil-Art  zwei  Bauchspeicheldrüsen  gefunden  haben.  
 Die  sehr  grofee  aus  zwei  fast  gleich  gestalteten  Lappen  besiebende  Leber  (Taf.  3.  
 Fig.  4.  e.  e.)  liegt  im  vorderen  Theil  der  Bauchhöhle,  gleich  hinter  dem  Herzen  und  
 den  Lungen,  doch  von  diesen  durch  eine  sehnige  Haut  getrennt,  welche  an  einem  
 d em  Zwerchfell  ähnlichen  Muskel  befestigt  ist  Ihre  (bei  dem  horizontalen  Stand  
 des  Thiers)  vordere  Fläche  ist  convex,  und  hat  in  der  Milte  eine  Vertiefung  zur  Aufnahme  
 des  Herzens.  Ihre  hintere  Fläche  ist  ausgehöhlt  Der  linke  Lappen  umfaist  
 und  bedeckt  den  Magen,  der  rechte  die  Krümmungen  des  Anfangsstücks  des  dünnen  
 Darms  und  die  Bauchspeicheldruse.  Fast  in  der  Mitte  der  concaven  Fläche,  doch  
 mehr  am  rechten  Leberlappen  liegt  die  groise  birnförmige  Gallenblase.  Die  in  der  
 Leber  abgesonderte  Galle  gelangt  theils  geradezu  durch  den  Leber-Gallengang  in  die  
 vierte  Krümmung  des  Anfangsstücks  des  dünnen  Darms,  theils  aber  durch  einen  
 rückwärts  laufenden  Kanal  zur  Gallenblase.  Aus  dieser  entspringt  ein  besonderer  
 Gallcnblasengang,  der  vor  dem  Lebergallengang  in  den  dünnen  Darm  einmiindet  
 Fast  ganz  auf  gleiche  Weise  fanden  Perrault  Hasselquist  und  H.  GeofTroy  die  
 Leber  nnd  die  Gallenblase  im  Krokodil  des  Nils,  und  Sloane,  Plumier  und  Descourtilz  
 im  spitzrüsseligen  Krokodil.  In  der  Angabe  der  Beschaffenheit  der  frischen  
 Galle  finden  Abweichungen  statt  Hasselquist  sagt,  die  Galle  sey  sehr  consistent,  
 grün  und  sehr  bitter.  Duverney  und  Sloane  fanden  sie  gelb  und  durchsichtig.  
 Plumier  gibt  an,  dafe  die  Galle  in  der  Blase  einem  klaren,  etwas  roth  geiärbien  Wasser  
 ähnlich  gewesen  sey;  neben  der  Gallenblase  fand  er  einen  braun-grünen  Stein  last  
 halb  so  grofs  als  eine  Faust  
 M  i  l  z.  
 Aristoteles  und  Plinius  sagen  schon,  dafe  das  Krokodil  eine  sehr  kleine  Milz  
 h a b e ,  welches  durch  die  Angabe  anderer  Naturforscher  bestätigt  wird.  Borrich  fand  
 die  Milz  in  dem  von  ihm  zergliederten  Krokodil  klein,  birnförmig  und  schwärzlich,  
 sie  lag  neben  dem  Magen  uiicl  war  durch  ein  kurzes  Gefäls  mit  dessen  Grunde  
 verbunden.  In  dem  von  Perrault  untei-suchten  3  Fuls  9  und  einen  halben  Zoll  laugen  
 N i l - K r o k o d i l  war  die  Milz  nur  1 Zol l  lang  und  5  Linien  breit;  sie  lag  mitten  in  der  
 Bauchhöhle  zwischen  den  Windungen  der  Gedärme.  In  derselben  Art  fand  Hérr  
 Geoffroy  dieses  Organ  länglich  oval,  an  seinem  oberen  Theil  kleine  Vorsprünge  bildend. 
   Die  Milz  des  von  den  Jesuiten  zergliederten  10  Fufs  4  Zoll  langen  gehelmten  
 Krokodils  hatte  eine  ovale  etwas  verlängerte  Form,  sie  war  4  einen  halben  Zoll  
 lang  und  2  Zoll  10  Linien  breit  Plumier  fand  die  Mil2  dos  spitzrüsseligen  Krokodils  
 birnförmig  xmd  4  Zoll  lang;  die  äiifsere  vom  Bauchfell  gebildete  Haut  enthielt  
 etwas  Fett;  ihre  eigenthümliche  Membran  war  sehr  dünn  und  hing  fest  an  dem  
 Parenchym  an,  welches  aus  drei  kleineren,  weichen,  drüsenartigen  Körperchen  gebildet  
 war  und  eine  braunrothe  Farbe  hatte.  Descourtilz  sagt  von  der  Milz  desselben  
 Thiers,  dafs  sie  rechts  am  unteren  blinden  Sack  des  Magens  liege.  In  dem  von  uns  
 zergliederten  jungen  Ni l -  und  Jacaré-Krokodil  war  die  Milz  kaum  2  Linien  lang,  sie  
 lag  neben  dem  blinden  Sack  des  Magens,  und  war  durch  ein  kurzes  Geíáís  mit  
 dcmseliscn  verbunden.  
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