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fanden >vir vicmg Zähne im Oberkiefer und sechs und dreíísig im Unterkiefer. Das
zackige Krokodil trägt im Oberkiefer zwei und vierzig Zähne, iind im Unterkiefer
acht und dreifeig. . Die Zahl der Zähne scheint beim Jacaré-Krokodil verschieden
zu seyn, denn Azara schreibt demselben vierzig Zähne im Oberkiefer und eben
so viele im Unterkiefer zu. Herr Cuvier hingegen sagt in seiner vergleichenden
Auatomie, es habe acht imd dreiisig Zähne in Jedem Kiefer, uud in den Annalen des
Bluseums gibt er an, die Kaimane hätten zuweilen zwei und vierzig Zähne im Unterkiefer.
Auch bei den Gavialen variirt die Zahl der Zähne nicht blofs bei den beiden
Arten, sondern auch bei Individuen. . Merck fand im grofeen Gavial sechzig Zähne
im Oberkiefer und acht und fünfzig im Unterkiefer; in einem kleineren und jüngeren
Exemplar aber zählte er im Oberkiefer nur sechs und fünfzig Zähne. Herr Cuvier
sah in zwei grofsen Gavialen sechs und fünfzig Zähne im Oberkiefer uud fünfzig im
Unterkiefer; in verschiedenen kleinen Gavialen aber fiind er sowohl im Ober- als
Unter-Kiefer auf jeder Seite bald ein Paar Zähne mehr, bald ein Paar weniger.
Die Zähne aller Krokodil-Arten sind kegelförmig, zugespitzt, kaum merklich
nach hinten gekrümmt uud ungleich lang. . Im Allgemeinen ist der erste und vierte
Zahn des Unterkiefers und der dritte des Oberkiefers am längsten und stärksten. Bei
den eigentlichen Krokodilen und bei den Kaimanen ist der eilfte untere, und der
achte und neunte obere Zahn noch ansehnlich lang. Beim zackigen Krokodil ist
jedoch der zwölfte Zahn des Unterkiefers uud der zehnte des Oberkiefers der längste.
Im hechtsrüsseligen Krokodil landen wir im Unterkiefer den vierten, zehnten, eüften,
zwölften und dreizehnten Zahn vorzüglich lang, und im Oberkiefer den dritten,
siebenten, achten, neunten, zwölften, fünfzehnten und sechszehnten. Bei den Gavialen
sind die Zähne nach dem vierten fast alle von gleicher Grölse. Die kegelförmige
Krone der meisten Zähne hat vorn und hinten einen scharfen Rand, und der
Schmelz ist mehr oder weniger der Länge nach gestreift. Die einfache Wurzel ist
hohl, und die Hohle erstreckt sich mehr oder weniger bis in die Krone, bleibt auch,
so lange der Zahn dauert. Die Zähne beider Kiefer sind nicht so gegen einander gestellt,
dais sie sich bei geschlossenem Munde mit den Spitzen berühren, sondern sie
greifen wechselseitig in die Bäume ein, welche sich zwischen den Zähnen befinden.
Der Zahnrand_ der Kiefer aller Krokodile mit Ausnahme der Gaviale ist wellenförmig,
wodurch das Ineinandergreifen der ungleich langen Zähne sehr begünstigt wird. Die
beiden vorderen Zähne des Unterkiefers treten in einem gewissen Alter bei den
Krokodilen und Kaimanen in Löcher des Oberkiefers ein. Das ist avfch der Fall
mit dem langen, einem Hundszahn ähnlichen vierten Zahn auf jeder Seite des Unterkiefers
bei den Kaimanen. Bei den eigentlichen Krokodilen hingegen paist dieser
2,ahn in einen blolsen Ausschnitt des Oberkiefers. Diese zuerst von Dampier gemachte
Bemerkung ist durch die Untersuchungen des iirn. Cuvier vollkommen bestätigt worden.
1) Voyages T. i. p. sSy.
2) T.3. p. 170.
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' Die Krokodile wechseln mehrmals die Zähne, ja wie es scheint sehr oft und so
lange sie leben, wenigstens sprechen dafür die von Perrault, Duverney, Plumier,
Retzius und Herrn Cuvier angestellten Untersuchungen. Wenn man die Zähne eines
Krokodils, gleichviel in welchem Alter, aus den Kiefern herausnimmt, so findet man
in der Höhle derselben einen zweiten Zahn, bald unter der Gestalt eines kleinen
dünnen Scherbchens, bald von ansehnlicher Gröfse und bereit die Stelle des älteren
Zahns einzunehmen. Das Säckchen oder die Kapsel, worin sich der nachfolgende
Zahn bildet, liegt also nicht wie bei den Säugethieren in einer besonderen Zelle des
Kiefers an der Wurzel des alten Zahns, sondern in dessen Höhle selbst Anfangs
befindet sich der kleine Zahnkern an der inneren Seite des zu verdrängenden Zahns,
bewirkt hier durch sein Wachsthum einen kleinen Ausschnitt in demselben, und
dringt dann immer weiter in die Höhle des Zahns ein. Hierdurch wird die weiche
in der Höhle des alten Zahns befindliche Masse zerstört, und seine Gefäfse werden
verdrängt. Endlich werden die Wände des alten abgestorbenen Zahns dünner,
wahrscheinlich in Folge der Wirkung der Saugadern, und der neue immer mehr an
Grölse zunehmende Zahn zerspaltet den alten in mehrere Stiicke, welche ausfallen.
Bisweilen faidet man selbst in dem hervorwachsenden Zahn schon einen neuen Zahnkeim,
welcher nach Retzius Beobachtung eine bläuliche Farbe hat.
Speiseröhre, Magen, Darmkanal.
Die groise in den Rachen übergehende Mundhöhle ist theils durch die an der
Wurzel der Zunge befindliche und bereits bei diesem Organ beschriebene Falte der
Zungenhaut, theils aber auch durch ein wahres kleines Gaumensegel abgegränzt
Hinter diesem liegen die hinteren Nasen-Oeffnungen. Die geräumige Rachenhöhle
verengt sich trichterförmig zur Speiseröhre, die bei dem horizontalen Stand des Thiers
unter den Halswirbeln und auf der Luftröhre liegend in die Brusthöhle eingeht ,
und zwischen den Lungen und über das Herz laufend sich zum Magen erweitert.
In den von uns zergliederten Nil- und Jacare-Krokodil war die Muskelhaut
der Speiseröhre ansehnlich dick, und die innere Haut bildete zahlreiche stark vorspringende
Längen-Falten ( 7«/; 3. Fig. l^. ß.), welche die Erweiterung derselben
ungerneiu begünstigen, eine Einrichtung, die um so wichtiger ist, da das Krokodil
seine Nahrung entweder ganz oder nur gröblich zerstückt verschlingt Ganz dieselbe
Beschaifenheit der Speiseröhre fand Vesling, Perrault und Geoffroy in größeren Nil-
Krokodilen. In einem zehn Fds langen gehelmten Krokodil war die Speiseröhre
sieben Zoll und vier Linien weit Plumier und Descourtilz sahen den Schlund des
spitzrüsseligen Krokodils sehr ausdehnbar und mit vielen Längenfalten versehen.
Ersterer erzählt, er habe leicht eine geballte Faust in dieselbe einbringen können;
und letzterer versichert, dais ein Theil der verschluckten Nahrung in der Speiseröhre
verweile, wenn der Magen schon mit. Speisen angefülll sey.
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