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 Auch  die  Zelieuglieder  sind  denen  der  Säugetliiere  sehr  ähnlicli.  Die  mitteleio  
 und  vierte  Zehe  besieht  aus  vier  Gliedern,  die  zweite  und  lünfle  aus  drei.Gliedern,  
 und  die  erste  endlich  aus  zwei  Gliedern.  Nur  die  drei  ersten Zehen  haben  zugespitzte  
 und  hackenlbrmig  umgebogene  Nageltragende  Glieder.  Das  letzte  Glied  der  vierten  
 und  fünften  Zehe  ist  dünn  und  gerade,  und  trägt  keinen  Nagel.  XJeberhaupt  sind  
 die  Glieder  der  beiden  äulseren  Zehen,  die  keine  Nägel  haben,  schwächer,  kürzer  
 und  weniger  ausgebildet  als  die  der  drei  inuereu  mit  Nägel  versehenen  Zehen.  
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 Aufeer  den  beiden  grofsen  und  breiten Wirbeln  des Heiligenbeins  gehen  auf  jeder  
 Seite  drei  Knochen  in  die  Bildung  des  Beckens  ein,  nämlich  das  Darmbein,  das  
 Sitzbein  und  das  Schambein.  Das  Darmbein  (T a f . i.  Fig.  20.  a.)  ist  ein  breiter,  fast  
 senkrecht  stehender  Knochen,  dessen  äufscre  Fläche  concav  und  dessen  innere  convex  
 ist  Diese  letztere  Fläche  ist  mit  den  Querfortsätzen  des  Heiligenbeins  verbunden.  
 Sein  oberer  Rand  ist  abgerundet  und  fast  S  förmig  gekrümmt.  Nach  vorn  geht  der  
 Eand  in  einen  stumpfen  Fortsatz  über,  der  eine  Gelenkfläche  zeigt;  hinten  aber  bildet  
 er  eine  irei  auslaufende  und  hervorragende  Spitze.  Der  schmalere  untere  Theil  
 des  Darmbeins  ist  mit  dem  Sitzbein  verbunden,  und  seine  äulsere  halbmondförmige  
 vertiefte  Gelenkfläche  hilft  die  Gelenkgrube  für  den  Kopf  des  Oberschenkelbeins  
 bilden.  
 Das  Sitzbein  (J.)  hat  in  seiner  Gestaltung  viele  Aehnlichkeit  mit  dem  Schlüsselbein. 
   Sein  horizontal  liegender  und  breiter  Theil,  welcher  einem  gleichschenklichen  
 Dreieck  gleicht,  schliefet,  indem  sich  sein  innerer  Band  mit  dem  von  der  anderen  
 Seite  verbindet,  das  Becken  von  unten.  Sein  dicker  kopfförmiger  Theil  stöist  nach  
 aulsen  und  oben  an  das  Darmbein,  und  trägt  mittelst  einer  grolsen,  glatten  Grube  
 zur  Bildung  der  Hüitpfanne  bei.  Nach  vorn  und  etwas  nach  auisen  erblickt  man  
 einen  kleinen  Fortsatz,  an  welchen  das  Schambein  eingelenkt  ist.  
 Das  Schambein  (c.)  ist  ein  langer,  flacher  und  schmaler  Knochen,  der  nach  vorn  
 allmählig  breiter  wird  und  sich  mit  einem  abgerundeten  Rand  endigt.  Sein  hinterer  
 cylindrischer  und  mit  einem  kleinen  Köpfchen  versehener  Theil  ist  mit  dem  Sitzbeiu  
 verbunden.  Beide  Schambeine  berühren  sich  nicht,  sondern  sie  liegen  in  der  Richtung  
 nach  vorn  und  etwas  nach  innen  zwischen  den  Bauchmuskeln,  denen  sie  Insertionsflächen  
 darbieten.  Die  in  der  Richtung  von  den  Lendenwirbeln  kommenden  
 langen  und  dünnen,  den  Rippen  ähnliche  Knorpel  legen  sich  an  die  Schambeine  
 an  und  sind  durch  Bänder  mit  ihnen  verbunden.  
 i )  L,  E.  F.  Lorenz  Observationes  anatoinicae  de  Pelvi  Reptilim  
 codili  americani.  
 Hai.  1807.  0.  j).  
 Hintere  Extremitäten.  
 Die  kurzen  hinteren  Extremitäten  bestehen  aus  dem  Oberschenkel,  dem  Unterschenkel  
 und  demFufe.  Das  Oberschenkelbein  {Taf.i.  Fig.'^.  A  von  aufsen,  B  von  
 innen,  G  von  oben,  D  von  unten)  ist  etwas  länger  als  das  Oberarmbein.  Sein  oberer  
 Kopf  ist  von  den  Seiten  zusammengedrückt  und  bildet  daher  eine  schmale,  der  Länge  
 nach  laufende  Gelenkfläche.  Von  der.  inneren  Fläche  des  oberen  Viertheils  des  
 Knochens  spriugt  ein  pyramidenförmiger  stumpfer  Fortsatz  hervor,  welcher  die  Stelle  
 eines  Trochanters  vertritt.  Der  mittlere  Theil  oder  der Körper  ist  nach  vorn  gekrümmt.  
 Der  untere  in  die  Quere  gezogene  Theil  bildet  zwei  etwas  nach  hinten  gerichtete  
 Gelenkknöpfe.  
 Das  Schienbein  (^Taf.i.  Fig.^i.  a.  Fig.ii.  A  von  hinten-,  B  von  vorn,  C  von  
 oben,  D  von  unteu)  hat  an  seinem  oberen  dicken  Theil  ein  fast  dreieckige  Gelenkfläche  
 für  die  unteren  Knöpfe  des  Oberschenkelbeins.  Sein  mittlerer  Theil  ist  fast  
 prismatisch.  Der  untere  Theil  ist  breit,  von  vorn  nach  hinten  zusammengedrückt  
 und  mit  einer  convexen  Gelenkfläche  versehen.  
 Das  Wadenbein  (Taf.\.  Fig.  21.  ¿>.)  ist  dünn  und  cylindrisch.  Sein  oberes  Ende  
 ist  stark  zusammengedrückt,  sein  unteres  aber  ist  etwas  dreieckig.  
 In  die  Bildung  der  Fulswurzel  gehen  fünf Knochen  ein.  Das  Fersenbein  (Taf.  \.  
 Fig.  21.  d.  Fig.  23.  A  von  oben,  B  von  unten,  G  von  vorn,  D  von  der  inneren  Seite)  
 hat  viele  Aehnlichkeit  mit  dem  der  Säugethiere.  Oben  und  innen  zeigt  es  zwei  Gelenkflächen, 
   eine  zur  Verbindung  mit  dem  Spmngbein,  die  andere  zur  Verbindung  
 mit" dem  Wadenbein.  Vorn  bildet  es  einen  grolsen  kopfförmigen  Fortsatz  zur  Einlenkuug  
 des  Würfelbeins.  Hinten  spriugt  es  als  starker  Fersenbeinhücker  hervor,  
 an  welchen  sich  die  Sehnen  der  Streckmuskeln  des  Fuises  inseriren.  
 Das  Sprungbein  {Taf.\.  Fig.  21.  c.  Fig.  25.  A  von  vorn,  B  von  hinten,  C  von  
 oben,  D  von  unten)  hat  eine  unregelmälsige  Gestalt.  Nach  oben  und  innen  hat  es  
 eine  längliche,  schräg  lauleude  Gelenkfläche  für  das  untere  Ende  des  Schienbeins.  
 Nach  oben  und  aulsen  erblickt  man  eine  kleine  viereckige  Fläche  für  das  Wadenbein.  
 Seine  äuisere  halbmondförmig  ausgeschnittene,  so wie  seine  untere  stark  vorspringende  
 convexe  Fläche  stölst  an  das  Fersenbein.  Vorn  zeigt  es  Gelenkflächen  für  das  Keilbein  
 und  den  ersten  und  zweiten  MittelfuTsknochen.  
 Der  dem  Würfelbein  analoge  Knochen  {Taf.i.  Fig.^i.  e.)  liegt  zwischen  dem  
 Fersenbein  und  dem  dritten  und  vierten  Mittelfuisknochen.  Das  sehr  kleine  Keilbein  
 (i^ig'. 21.  / )  ist  zwischen  dem  Sprungbein  und  dem  zweiten  und  dritten  Mittelfuisknochen  
 gelagert.  Endlich  kommt  noch  ein  fünfter  Fufswurzelknochen  (Fig.  21.  g.)  vor,  
 welcher  nach  aufsen  am Würfelbein  und  am  vierten  Mittelfuisknochen  anliegt.  Er  ist  
 dreieckig,  abgeplattet  und  bildet  nach  vom  eine  kleine  hakenförmige  Spitze.  Dieser  
 Knochcn  vertritt  nach  Herrn  Cuvier's  Meinung  die  Stelle  der  fünften  Zehe.  Die  
 vier  auselinlich  langen  Mittelfuisknochen  haben  fast  einerlei  Bildung  und  Länge.  
 Die  erste  Zehe  besteht  aus  zwei  Gliedern,  die  zweite  aus  drei,  die  dritte  und  vierte  
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